Das Jahrbuch der Sozialdemokratischen Partei 2007 und 2008 - SPD
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chen. Ob christlich benannte „Nächstenliebe“<br />
o<strong>der</strong> gut sozialdemokratisch „Solidarität“;<br />
in <strong>der</strong> Praxis handelt es sich um eine Münze.<br />
So wie die Kirchenkommission sich ausgiebig<br />
mit dem „Sozialwort <strong>der</strong> Kirchen“ befasst hat,<br />
hat sie die Programmdiskussion um ein Landtagswahlprogramm<br />
<strong>2008</strong> ebenso wie die<br />
Gr<strong>und</strong>satzprogrammentwicklung auf B<strong>und</strong>esebene<br />
ausführlich diskutiert. Der Austausch<br />
mit Dagmar Mensink, <strong>der</strong> Referentin<br />
für Kirchen <strong>und</strong> Religionsgemeinschaften<br />
beim <strong>SPD</strong>-<strong>Partei</strong>vorstand <strong>und</strong> Geschäftsführerin<br />
des Arbeitskreises „Christinnen <strong>und</strong><br />
Christen in <strong>der</strong> <strong>SPD</strong>“ ist ein wichtiger Bestandteil<br />
<strong>der</strong> Arbeit. Am 18. August <strong>2008</strong><br />
übergab Prof. Erika Fellner nach langjähriger<br />
Tätigkeit den Vorsitz <strong>der</strong> Kirchenkommission<br />
an Ernst-Ewald Roth.<br />
Hochschulpolitische Kommission<br />
(Torsten Warnecke)<br />
Hessen war unter <strong>der</strong> <strong>SPD</strong> lange das Bildungsland<br />
Nummer eins. Dies hat die CDU<br />
in den zurückliegenden Jahren geän<strong>der</strong>t: Ein<br />
gebrochener Hochschulpakt, Studiengebühren,<br />
Haushaltskürzungen, Personaleinsparungen<br />
sowie die Abschaffung von Mitbestimmungsrechten<br />
sind daher bestimmende Themen<br />
für die Hochschulkommissionsmitglie<strong>der</strong><br />
gewesen.<br />
Mit einer Mischung aus Studierenden,<br />
wissenschaftlichen sowie Mitarbeitern <strong>der</strong><br />
Hochschulverwaltungen, Professoren <strong>und</strong> engagierten<br />
Landtagsabgeordneten (Michael<br />
Siebel, Dr. Thomas Spies, Gernot Grumbach,<br />
Lothar Quanz, Renate Meixner-Römer,<br />
Thorsten Schäfer-Gümbel) wurden Gegenkonzepte<br />
diskutiert <strong>und</strong> <strong>der</strong> Blick auf eine zu<br />
gestaltende Hochschullandschaft, die einerseits<br />
den Bedürfnissen des Einzelnen nach<br />
Bildung, an<strong>der</strong>erseits den Anfor<strong>der</strong>ungen eines<br />
demokratischen Hochtechnologielandes,<br />
wie es Hessen darstellt, Rechnung trägt, in<br />
den Mittelpunkt gestellt.<br />
Die Hochschulkommission hat sich dabei<br />
u.a. mit <strong>der</strong> Situation nach Einführung <strong>der</strong><br />
allgemeinen Studiengebühren 2006, dem<br />
hochschulpolitischen Teil des <strong>2007</strong> verabschiedeten<br />
Landtagswahlprogramms <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />
Frage <strong>und</strong> Ausgestaltung des Konzeptes <strong>der</strong><br />
Stiftungsuniversität sowie im Jahr <strong>2008</strong> mit<br />
<strong>der</strong> Ausgestaltung des Gesetzes zur Abschaffung<br />
<strong>der</strong> Studiengebühren befasst.<br />
Medienpolitische Kommission<br />
(Norbert Schüren/Michael Siebel)<br />
Im Berichtszeitraum tagte die Kommission<br />
wie auch in den vergangenen Jahren als gemeinsame<br />
medienpolitische Kommission des<br />
<strong>SPD</strong> Landesverbands unter <strong>der</strong> Leitung von<br />
Norbert Schüren (Hessen Nord) <strong>und</strong> Michael<br />
Siebel (Hessen Süd). Ohne die auch <strong>der</strong> Sache<br />
zugewandte Arbeit von Ilona Holstein<br />
LANDESVERBAND / BEZIRK<br />
HESSEN / HESSEN-NORD<br />
aus dem Bezirksbüro Hessen Nord hätten wir<br />
nicht so gut arbeiten können, wie wir es getan<br />
haben.<br />
Erfreulich war auch die Tatsache, dass die<br />
Kommission ihre Sitzungen in <strong>der</strong> Regel extern<br />
<strong>und</strong> unter Einbeziehung von Fachvertretern<br />
geführt hat: die Kommission besuchte<br />
die Redaktion <strong>der</strong> Frankfurter R<strong>und</strong>schau,<br />
das Institut für Medienpädagogik <strong>und</strong> Kommunikation<br />
<strong>und</strong> diskutierte mit den Vertreter<br />
von Wikimedia Deutschland. Von <strong>der</strong> Landesanstalt<br />
für privaten R<strong>und</strong>funk wurde die<br />
Bezirk Hessen-Nord<br />
Kommission über die Übertragungsmöglichkeiten<br />
für den digitalen terrestrischen R<strong>und</strong>funk<br />
informiert.<br />
Folgende Themenbereiche haben die<br />
Kommission beschäftigt:<br />
■ Novelle des Hessischen Privatr<strong>und</strong>funkgesetzes<br />
(HPRG)<br />
■ Verän<strong>der</strong>ung bei den R<strong>und</strong>funkgebühren<br />
■ Rolle des öffentlich rechtlichen R<strong>und</strong>funks<br />
■ Programmarbeit zur Landtagswahl<br />
■ Frankfurter Mediendialog<br />
Kommunales F<strong>und</strong>ament als Stärke<br />
Die B<strong>und</strong>estagswahl 2005, die Kommunalwahl<br />
Anfang 2006, <strong>der</strong> innerparteilichen Prozess<br />
2006 um die Spitzenkandidatur zur<br />
Landtagswahl <strong>2008</strong> <strong>und</strong> die Landtagswahl<br />
2009 haben allen Glie<strong>der</strong>ungen <strong>und</strong> allen Ehren-<br />
<strong>und</strong> Hauptamtlichen alles abverlangt.<br />
Die nordhessische <strong>Partei</strong> ist mit dem b<strong>und</strong>esweit<br />
zweithöchsten Organisationsgrad<br />
trotz Mitglie<strong>der</strong>verlusten fest in <strong>der</strong> Bevölkerung<br />
verankert. Unsere Mitglie<strong>der</strong> sind in vielen<br />
Vereinen <strong>und</strong> Verbänden organisiert <strong>und</strong><br />
nehmen herausragende Vorstandspositionen<br />
ein. Die Beteiligung unserer Mitglie<strong>der</strong> am<br />
öffentlichen Leben ist eine unserer Stärken.<br />
Die Nordhessenpartei<br />
Die starke kommunale Verankerung <strong>und</strong> die<br />
dezentrale hauptamtliche Struktur sind weitere<br />
Vorteile, die es uns ermöglichen, Politik gut<br />
zu organisieren <strong>und</strong> vorhandene Schwächen<br />
in <strong>der</strong> ehrenamtlichen Struktur abzumil<strong>der</strong>n.<br />
Wir haben 556 Ortsvereine, von denen<br />
mehr als die Hälfte weniger als 40 Mitglie<strong>der</strong><br />
haben. Eine eigene Organisationsanalyse hat<br />
ergeben, dass die meisten Ortsvereine zur Zeit<br />
weiterhin überlebens- <strong>und</strong> politikfähig sind<br />
<strong>und</strong> dass mit Blick auf die Kommunalwahl<br />
2011 in fast allen Städten <strong>und</strong> Gemeinden<br />
<strong>und</strong> auch den Ortsteilen eigene <strong>SPD</strong>-Listen<br />
aufgestellt werden können bzw. <strong>SPD</strong>-Mandatsträger<br />
in den Ortsteilen auf den gemeinsamen<br />
Bürgerlisten kandidieren.<br />
Der Bezirksvorstand hat daher beschlossen,<br />
die kommunalpolitische Arbeit noch zu<br />
verstärken <strong>und</strong> die Zusammenarbeit mit den<br />
hauptamtlichen kommunalen Wahlbeamten<br />
zu verbessern. Seit einiger Zeit werden die<br />
kommunalen Mandatsträger zu gemeinsamen<br />
Kommunalkonferenzen eingeladen. Ebenso<br />
haben wir uns zum Ziel gesetzt, den Mei-<br />
nungsaustausch mit unseren Vertretern in<br />
den kommunalen Spitzenverbänden zu verbessern.<br />
Erneuerbare Energie,<br />
Bildungsgerechtigkeit,<br />
Gute Arbeit,<br />
Hessens Norden stärken<br />
In Vorbereitung auf den Landtagswahlkampf<br />
haben wir auf verschiedenen Ebenen die Themen<br />
„Erneuerbare Energie“, „Bildungsgerechtigkeit<br />
vom Kin<strong>der</strong>garten bis zum Studium“,<br />
„Gute Arbeit – guter Lohn“ sowie<br />
„nordhessische Verkehrsprojekte“ in den Mittelpunkt<br />
unserer Arbeit gestellt.<br />
Unsere kommunale Ebene ist bei den Themen<br />
Erneuerbare Energie <strong>und</strong> Bildungsgerechtigkeit<br />
beispielhaft vorangegangen, was<br />
die Realisierung von z.B. Biogasanlagen, Solarparks,<br />
die kommunale För<strong>der</strong>programme<br />
im Energiebereich, die Sanierung von öffentlichen<br />
Gebäuden, den Wegfall von Kin<strong>der</strong>gartengebühren,<br />
zusätzliche Krippenplätze<br />
<strong>und</strong> die Sanierung von Schulen betraf.<br />
Gemeinsam mit den Gewerkschaften haben<br />
wir die Themen Studiengebühren <strong>und</strong><br />
Mindestlohn behandelt. Gegen die Studiengebühren<br />
haben wir ein breites Bündnis mit<br />
den Gewerkschaften <strong>und</strong> an<strong>der</strong>en <strong>Partei</strong>en<br />
<strong>und</strong> Organisationen zusammen bekommen,<br />
was dazu geführt hat, dass unsere Juso-Hochschulgruppen<br />
sowohl in Kassel als auch in<br />
Marburg bei den Uni-Wahlen wesentlich hinzugewonnen<br />
haben.<br />
Die Zusammenarbeit mit den DGB-Gewerkschaften<br />
in Nordhessen ist hervorragend.<br />
Der DGB-Vorsitzende <strong>und</strong> die Vorsitzenden<br />
<strong>der</strong> großen Einzelgewerkschaften sind<br />
<strong>SPD</strong>-Mitglie<strong>der</strong>, zudem einige <strong>der</strong> kleineren<br />
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