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Das Jahrbuch der Sozialdemokratischen Partei 2007 und 2008 - SPD

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Bezirk Hessen-Süd<br />

Die Arbeit des <strong>SPD</strong>-Bezirks Hessen-Süd war<br />

geprägt durch die Landtagswahlen im Januar<br />

<strong>2008</strong>, die Debatte um die Konsequenzen aus<br />

dem unklaren Wahlergebnis <strong>und</strong> <strong>der</strong> anschließenden<br />

zweiten Wahl im Januar 2009.<br />

<strong>2007</strong> ging es neben einer Mitglie<strong>der</strong>kampagne<br />

(„Die Wir-<strong>Partei</strong>“) um die Entwicklung<br />

des Wahlprogramms, die Mobilisierung <strong>der</strong><br />

<strong>Partei</strong> <strong>und</strong> den Wahlkampf selbst. <strong>Das</strong> Jahr<br />

<strong>2008</strong> wurde bestimmt durch die Diskussion<br />

um eine angemessene Strategie im Umgang<br />

mit dem sich entwickelnden Fünf-<strong>Partei</strong>en-<br />

System <strong>und</strong> die Meinungsbildung über die<br />

Entscheidung für eine rot-grüne Regierungsbildung<br />

unter Duldung <strong>der</strong> Linkspartei.<br />

Thematisch standen Korrekturen in <strong>der</strong><br />

Arbeitsmarktpolitik, die Bahnreform <strong>und</strong><br />

eine Neuorientierung in <strong>der</strong> Energiepolitik<br />

im Mittelpunkt. Mit diesen Themen hatte<br />

sich <strong>der</strong> Bezirk erfolgreich beim neuen <strong>SPD</strong>-<br />

Gr<strong>und</strong>satzprogramm eingebracht.<br />

<strong>2007</strong>: Programmarbeit<br />

für die Landtagswahl<br />

Nach <strong>der</strong> Entscheidung für Andrea Ypsilanti<br />

als Spitzenkandidatin für die Landtagswahl<br />

<strong>2008</strong> auf dem Landesparteitag im Dezember<br />

2006 ging es um die Entwicklung des Wahlprogramms:<br />

Auf dem ordentlichen <strong>Partei</strong>tag<br />

im Juni <strong>2007</strong> legte <strong>der</strong> Bezirk Hessen-Süd die<br />

Gr<strong>und</strong>lage für eines <strong>der</strong> wichtigsten Themen<br />

<strong>der</strong> Landtagswahl. Unter <strong>der</strong> Überschrift<br />

„Fortschritt schafft Arbeit“ debattierte <strong>der</strong><br />

<strong>Partei</strong>tag ein Konzept, das Wirtschaft, Arbeit<br />

152<br />

BEZIRK<br />

HESSEN-SÜD<br />

Mehr soziale Gerechtigkeit, Friedenspolitik,<br />

zwei Landtagswahlkämpfe <strong>und</strong> ein Fünf-<strong>Partei</strong>en-System<br />

<strong>und</strong> Umwelt zu einem Gesamtkonzept zusammenführt.<br />

Wirtschafts-, Struktur-, Technologie-<br />

<strong>und</strong> Arbeitsmarktpolitik wurden<br />

eingebettet in eine bildungs-, umwelt-, mittelstands-<br />

<strong>und</strong> europapolitische Perspektive.<br />

Mit <strong>der</strong> klaren For<strong>der</strong>ung nach einem<br />

Mindestlohn wurde auch die b<strong>und</strong>espolitische<br />

Komponente einer neuen Politik deutlich<br />

akzentuiert. For<strong>der</strong>ungen nach Erbschafts-<br />

<strong>und</strong> Vermögenssteuer r<strong>und</strong>eten die<br />

For<strong>der</strong>ung nach sozialer Gerechtigkeit ab.<br />

Mit <strong>der</strong> Zuspitzung auf eine neue Energiepolitik,<br />

die auf eine Kraftanstrengung bei <strong>der</strong><br />

Einsparung von Energie <strong>und</strong> einen beschleunigten<br />

Ausbau erneuerbarer Energien setzt,<br />

hat die <strong>SPD</strong> Hessen-Süd Fortschritt für Hessen<br />

neu definiert. Gleichzeitig wurde mit dem<br />

ehrgeizigen Programm zur Energiewende die<br />

Gr<strong>und</strong>lage für Investitionen gelegt, die zu<br />

100.000 zusätzlichen Arbeitsplätzen führen<br />

könnten.<br />

Ein langer Wahlkampf<br />

Im Wahlkampf hatten Landesverband <strong>und</strong><br />

Bezirk fast alles an<strong>der</strong>s gemacht, als <strong>der</strong> politische<br />

Gegner es erwartet hatte. Mit einem<br />

deutlichen Profil <strong>der</strong> sozialen Gerechtigkeit<br />

<strong>und</strong> des ökologischen Fortschritts bot die<br />

<strong>SPD</strong> eine klar unterscheidbare Alternative zur<br />

Regierung Koch, die in <strong>der</strong> Position <strong>der</strong> Spitzenkandidatin<br />

Andrea Ypsilanti glaubhaft<br />

verkörpert wurde. Mit dem langen Wahlkampf<br />

wurden die Gr<strong>und</strong>lagen für die Themen<br />

gelegt, mit denen die <strong>SPD</strong> im Wahl-<br />

kampf punktete. Gleichzeitig wurde die <strong>Partei</strong><br />

mobilisiert, um den späteren hoch engagierten<br />

Wahlkampf möglich zu machen.<br />

Engagierte Basis<br />

Hier muss allen Aktiven in den Ortsvereinen<br />

<strong>und</strong> Arbeitsgemeinschaften gedankt werden.<br />

Sie haben mit einer Vielzahl von Veranstaltungen,<br />

Aktionen <strong>und</strong> Infoständen einen<br />

Wahlkampf geführt, wie ihn die <strong>SPD</strong> schon<br />

lange nicht mehr erlebt hat. Dies hat die<br />

CDU so in Bedrängnis gebracht, dass diese<br />

ein weiteres Mal eine populistische Kampagne<br />

in Angriff nahm. Eine Gewalttat Jugendlicher<br />

in München lieferte dann die Gr<strong>und</strong>lage<br />

für eine gemeinsame Kampagne von CDU<br />

<strong>und</strong> BILD.<br />

<strong>2008</strong>: Landtagswahlen<br />

<strong>Das</strong> Wahlergebnis war in vieler Hinsicht herausragend.<br />

7,6 % auf einen Schlag hat noch<br />

keine Opposition bei einer Landtagswahl<br />

dazu gewonnen, 12 % noch keine Regierung<br />

verloren. Dies ist das Ergebnis harter Arbeit<br />

vieler Sozialdemokraten, aber auch vieler Helfer<br />

über die <strong>SPD</strong> hinaus. Die Wahl hat gezeigt,<br />

dass mit einem klaren politischen Profil<br />

<strong>der</strong> sozialen Mo<strong>der</strong>ne <strong>und</strong> einer deutlichen<br />

Unterscheidbarkeit zur CDU Wahlerfolge zu<br />

gewinnen sind. Aber das Ergebnis hatte auch<br />

seine Schattenseiten. Es ist das zweitschlechteste<br />

Ergebnis <strong>der</strong> <strong>SPD</strong> in Hessen, viele ehemalige<br />

<strong>SPD</strong>-Wähler blieben zu Hause. Auch<br />

ist es nicht gelungen, den Linken genügend<br />

Stimmen abzunehmen. Damit herrschte fast<br />

Gleichstand zwischen <strong>SPD</strong> <strong>und</strong> CDU, <strong>und</strong><br />

mit <strong>der</strong> Linken waren fünf <strong>Partei</strong>en im Landtag.<br />

Eine Regierungsmehrheit war nur mit<br />

drei <strong>Partei</strong>en zu erreichen.<br />

Wahlergebnis<br />

im Bezirk Hessen-Süd<br />

Ein Blick auf die Regionen zeigt, dass die<br />

<strong>SPD</strong> in Südhessen deutliche Zuwächse erzielen<br />

konnte <strong>und</strong> damit maßgeblich zum guten<br />

Gesamtergebnis <strong>der</strong> <strong>SPD</strong> beigetragen hat.<br />

Der Bezirk Hessen-Süd stellte 28 Mitglie<strong>der</strong><br />

in <strong>der</strong> 42-köpfigen Landtagsfraktion. Sehr erfreulich<br />

war das Wie<strong>der</strong>erstarken gerade in<br />

den Groß- <strong>und</strong> Son<strong>der</strong>statusstädten, darunter<br />

vor allem auch in Frankfurt, wo die <strong>SPD</strong> wie<strong>der</strong><br />

stärkste <strong>Partei</strong> geworden ist. Mit Darmstadt<br />

<strong>und</strong> Offenbach lag die <strong>SPD</strong> auch in

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