Schlussbericht - Dechema Forschungsinstitut
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Ausscheidungshärtung erreicht. Die unvermeidbare Reduktion der Bruchdehnung ist für den<br />
geplanten Einsatz in der Luftfahrt unproblematisch. Matsumoto et al. schlagen die Legierung<br />
Ti 20V 4Al 1Sn vor, eine near--Legierung mit einer Zugfestigkeit von annähernd 1300MPa<br />
[17]. Ein weiterer neuer Werkstoff ist die Legierung Ti 13Cr 1Fe 3Al, die ähnliche<br />
Eigenschaften besitzt, jedoch ohne Vanadium und Molybdän auskommt [18]. - und near--<br />
Legierungen eignen sich auf Grund der hohen Affinität zu Sauerstoff jedoch nicht für den<br />
Einsatz bei hohen Temperaturen in normaler Atmosphäre. Die Ausscheidungshärtung lässt<br />
sich nicht auf -, near--, und --Legierungen anwenden, so dass sich durch die hier<br />
beschriebenen Modifikationen keine Hochtemperaturtitanlegierung herstellen lässt.<br />
Eine neue Legierung, die für den Einsatz bei Temperaturen oberhalb 450°C vorgesehen<br />
ist, ist die Legierung Ti 6Al 2Zr 2V 1,5Mo [19]. Diese insbesondere in China untersuchte --<br />
Legierung hat bei Raumtemperatur ähnliche Eigenschaften wie die Legierung Ti 6Al 4V,<br />
zeichnet sich aber durch eine Kriechbeständigkeit aus, die derjenigen von near--<br />
Legierungen vergleichbar ist. Sie lässt sich aber aufgrund des höheren -Anteils besser<br />
schmieden.<br />
Die Oxidationsbeständigkeit ist für die Erweiterung des Einsatzes von Titanwerkstoffen<br />
oberhalb 540°C sehr problematisch. Ab etwa 550°C setzt neben einer Oxidation der<br />
Oberfläche, gefolgt von einem Abplatzen der Oxidschicht, auch eine Aufhärtung des<br />
Gefüges durch Einlagerung von Sauerstoff ein. -Titan kann bei diesen Temperaturen bis<br />
etwa 20% Sauerstoff lösen. Um die Oxidationsbeständigkeit zu steigern, wurde am Institute<br />
of Chemical Technology in Prag, Tschechien, Silizium als Legierungselement eingesetzt.<br />
Erste Versuche an den Experimentallegierungen TiSi2 und TiSi8 bei Temperaturen von<br />
850°C ergaben viel versprechende Ergebnisse [20].<br />
Für zahlreiche Anwendungen wird in der Technik Reintitan in verschiedenen<br />
Reinheitsgraden verwendet. In Deutschland stehen für die unterschiedlichen<br />
Kundenanforderungen mittlerweile bei der Firma ThyssenKrupp Titanium etwa fünfzehn<br />
verschiedene Reintitansorten zur Verfügung. Die im Vergleich zu Titanlegierungen bereits<br />
geringe Festigkeit nimmt mit steigender Temperatur weiter ab, so dass Reintitan nur bis etwa<br />
100°C eingesetzt werden kann. Eine neue Legierung auf Basis des Reintitans, TiAl1,5,<br />
besitzt gegenüber dem Ausgangswerkstoff eine verbesserte Warmfestigkeit bis etwa 300°C<br />
[21].<br />
2.1.1. Rohstoffgewinnung<br />
Der Kroll-Prozess stellt weiterhin das wichtigste Verfahren zur Gewinnung von Titan dar.<br />
Aus diesem Prozess resultiert der Titanschwamm, der dann zu den verschiedenen<br />
Reintitansorten und Titanlegierungen weiterverarbeitet wird. Zurzeit wird versucht, einige<br />
sehr energieaufwändige Schritte des Kroll-Prozesses, insbesondere die Umwandlung von<br />
Titantetrachlorid (TiCl4) zu Titan, durch den Einsatz von Kalziumchlorid (CaCl2) zu ersetzen<br />
[22, 23] und so die Rohstoffkosten zu senken. Zusätzlich werden zurzeit in China neue<br />
Produktionsanlagen zur Herstellung von Titanschwamm aufgebaut, um so die Produktion in<br />
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