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Schlussbericht - Dechema Forschungsinstitut

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5.2. Auswirkungen auf den wissenschaftlich-technischen Fortschritt<br />

Im Rahmen des Projektes wurden neue Titanlegierungen mit verschiedensten<br />

Zusammensetzungen hergestellt, die in ihren Eigenschaften der Legierung Ti 6Al 4V ähnlich<br />

sein sollten. Dabei wurde das Wissen um das Zusammenspiel verschiedener<br />

Legierungselemente im Titan weiterentwickelt. Ein spezielles Augenmerk richtete sich dabei<br />

auf die Wirkung von Lanthan im Titan und wie die weiteren Legierungselemente sich in<br />

diesem Zusammenhang auswirken. Aus früheren Untersuchungen war bereits bekannt, dass<br />

Zinn mit Lanthan eine intermetallische Verbindung eingeht. Dies wurde bei Kupfer und<br />

Lanthan ebenfalls festgestellt, die genaue Zusammensetzung der Verbindung konnte nicht<br />

geklärt werden. Des Weiteren wurde der Einfluss von Eisen auf Lanthan genauer untersucht.<br />

Die während des Projektes gesammelten Erfahrungen ermöglichen es, in Zukunft eine<br />

genauere Vorhersage über das Verhalten neuer Legierungen zu treffen. Die ersten<br />

Untersuchungen an der Legierung Ti 6Al 2V 3Nb 0,9La 0,7Fe 0,3Si sind sehr<br />

vielversprechend. Die Partikel sind homogen im Gefüge verteilt, die Legierung lässt sich gut<br />

zerspanen und die Duktilität konnte im Vergleich zur Legierung Ti 6Al 4V 0,9La erhöht<br />

werden. Sollten sich die hohen Erwartungen an diese Legierung durch weitere mechanische<br />

und korrosive Untersuchungen bestätigen können, ergeben sich in der Zukunft<br />

Anwendungsmöglichkeiten in der Bio- und Medizintechnik, dem Anlagen- und Apparatebau<br />

oder der Sanitärtechnik.<br />

Die umfangreichen korrosiven Untersuchungen an lanthanhaltigen Legierungen speziell<br />

an den Legierungen Ti-FM und Ti-FMS haben gezeigt, dass die Korrosionsstabilität mit der<br />

von Ti 6Al 4V vergleichbar ist. Dies ermöglicht Anwendungen im Schiffbau oder der<br />

Offshore-Technik.<br />

5.3. Nutzen für kleine und mittlere Unternehmen<br />

Der Einsatz von Titanwerkstoffen ist in vielen Bereichen interessant, die häufig durch<br />

kleine und mittelständische Unternehmen dominiert werden. Zu nennen wären hier zum<br />

Beispiel Nischenprodukte aus dem Bereich der Medizintechnik oder aus dem Alltagsbereich<br />

wie zum Beispiel Armaturen. Titan ist durch seine Herstellung, Verarbeitung und zum Teil<br />

auch durch seine Legierungselemente ein relativ teurer Werkstoff. Die Entwicklung neuer<br />

Legierungen, aus denen sich Werkstücke kostengünstiger fertigen lassen, kann diesen<br />

Unternehmen neue Geschäfts- und Anwendungsfelder eröffnen und somit Arbeitsplätze in<br />

Deutschland sichern oder schaffen. Die in diesem Projekt durchgeführten Arbeiten haben<br />

das Wissen um besser zerspanbare Titanlegierungen vorangebracht und werden in der<br />

Zukunft einen wesentlichen Teil zum Erfolg dieser Unternehmen beitragen.

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