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Schlussbericht - Dechema Forschungsinstitut

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4. Ergebnisse und Auswertung<br />

4.1. Legierungsentwicklung und Analyse verschiedener Ti-Al-Fe-Mo-Cu-La-<br />

Legierungen<br />

Zu Beginn der Legierungsentwicklung stand der Austausch des relativ teuren<br />

Legierungselementes Vanadium durch Eisen und Molybdän. Molybdän, welches einen<br />

ähnlichen Rohstoffpreis wie Vanadium hat, wird in Verbindung mit Eisen (ca. 0,40 €/kg) in<br />

geringerer Menge eingesetzt [43, 44]. Die Elemente Eisen und Molybdän haben laut<br />

Molybdänäquivalent [10] einen stärker β-stabilisierenden Charakter, weshalb insgesamt<br />

weniger als 4% β-Stabilisatoren eingesetzt werden müssen. Die beiden Elemente können<br />

auch als Ferromolybdän mit einem Gehalt von 60-70% Molybdän (ca. 29€/kg) eingesetzt<br />

werden. Diese Vorlegierung ist für die Stahlherstellung gebräuchlich und die Homogenität<br />

der hier erzeugten Legierungen können verbessert werden, da das hochschmelzende<br />

Molybdän nicht elementar, sondern mittels einer Vorlegierung zum Titan zugefügt wird. Es<br />

kommt demnach nicht zur Bildung von sogenannten High Density Inclusions (HDI).<br />

Für die während der Projektlaufzeit hergestellten Legierungen wurde kein Ferromolybdän<br />

verwendet. Die Elemente wurden einzeln zugegeben, da zu viele unterschiedliche<br />

Zusammensetzungen getestet wurden.<br />

Zunächst wurden folgende Legierungsvarianten untersucht:<br />

- Ti 6Al 1Fe 1Mo<br />

- Ti 6Al 2Fe 1Mo<br />

- Ti 6Al 1Fe 2Mo<br />

- Ti 6Al 2Fe 2Mo<br />

Die β-Transus-Temperaturen dieser Legierungen wurden experimentell und mittels<br />

ThermoCalc ® -Simulationen bestimmt. Die Ergebnisse der Simulationen der β-Phasenanteile<br />

im Temperaturbereich von 650°C bis 1050°C (siehe Abbildung 7) zeigen, dass die<br />

Umwandlung bei allen 4 Versuchslegierungen im Vergleich zur Standardlegierung Ti 6Al 4V<br />

bei höheren Temperaturen beginnt. Der β-Phasenanteil sinkt jedoch weniger schnell ab, was<br />

eine Umformung im α+β-Phasengebiet erleichtern würde und einen höheren Anteil an β-<br />

Phase bei Raumtemperatur ergibt.<br />

Die sich ergebenden β-Transus-Temperaturen sind in Tabelle 2 aufgeführt. Vergleicht<br />

man die Temperaturen, die sich bei DSC-Messungen ergeben mit Werten aus der<br />

Simulation, so fällt auf, dass die absoluten Werte zwischen 5 K und 37 K voneinander<br />

abweichen. Es ist davon auszugehen, dass die Simulationen die reale Situation nur<br />

annähernd erfasst. Weiterhin wurde bei der Simulation ein Sauerstoffanteil von 0,2 % in den<br />

Legierungen angenommen. Diese eher konservative Annahme (laut Hersteller [45] max.<br />

Sauerstoffgehalt in Titan Grad 2: 0,14 %) führt zu einer Erhöhung der β-Transus-<br />

Temperatur, da Sauerstoff die α-Phase stabilisiert. Fehler, die durch die Auswertung der<br />

DSC-Ergebnisse entstehen, bewegen sich im Bereich von ±3 K.<br />

Die Reihenfolge der β-Transus-Temperaturen in Abhängigkeit der Zusammensetzung der<br />

Legierungen ist für beide Methoden jedoch gleich. In beiden Fällen ergibt sich, dass durch<br />

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