Schlussbericht - Dechema Forschungsinstitut
Schlussbericht - Dechema Forschungsinstitut
Schlussbericht - Dechema Forschungsinstitut
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
zum Festhalten und zur Führung der Proben beim manuellen Ein- und Ausführen in die<br />
Rundknetanlage (siehe Abbildung 4).<br />
Da Titan in der Regel warm umgeformt wird, wurden die Proben vor der Umformung bei<br />
1200°C für 30 Minuten in einen Röhrenofen gelegt (Stahlstab außerhalb). Da die Proben<br />
nach der Glühung innerhalb von ca. fünf Sekunden vom Ofen zur Rundkneteinheit<br />
transportiert werden müssen, kühlen sich diese ab. Es wurde ermittelt, dass die<br />
Umformtemperatur dann etwa bei 1020°C liegt [38]. Damit es zu keiner Reaktion zwischen<br />
den Titanlegierungen und den Umformwerkzeugen kommt, werden die Stangen mit einer<br />
Keramik beschichtet. Am Institut wird dazu Zirkonoxid mit einem Bindemittel zu einer<br />
zähflüssigen Paste vermischt und auf die Stangen aufgetragen. Nach einiger Zeit beginnt die<br />
Beschichtung fest zu werden. Beim Aufheizen der Proben findet ein Sinterprozess statt, der<br />
bewirkt, dass sich um die Proben eine gesinterte Zirkonoxid-Keramik bildet.<br />
a) b)<br />
Abbildung 4: Röhrenofen (a, links) mit Gestell zur Probenhalterung und Rundknetanlage (a, rechts)<br />
des Instituts für Werkstoffe. Die zweiteiligen Formen (b) sind austauschbar; es wurden die<br />
Durchmesser 13 mm bis 10 mm genutzt.<br />
Die rotierenden Hämmer reduzierten beim Hineinschieben der Probe ihren Durchmesser<br />
zunächst von 13 mm auf 12 mm. Da die Proben durch den Kontakt mit dem kalten Werkzeug<br />
abkühlten, wurden sie nach jedem Umformschritt für fünf Minuten wieder in den Röhrenofen<br />
geschoben. Während dieser Zeit erfolgte der Wechsel der Knetbacken-Paare (siehe<br />
Abbildung 4b), so dass im nächsten Umformschritt ein Durchmesser von 11 mm erreicht<br />
wurde. Die Prozedur wurde bis zu einem Durchmesser von 10 mm wiederholt und die<br />
Proben kühlten abschließend an Luft ab.<br />
3.4.3. Zweite Lösungsglühung / Alterung<br />
Für die zweite Lösungsglühbehandlung wurden 3 verschiedene Temperaturen (575°C,<br />
760°C, 940°C) mit jeweils 5 verschiedenen Zeiten (1 h, 3 h, 5 h, 12 h im Vakuum, 24 h im<br />
Vakuum) kombiniert und anschließend die Mikrostruktur bewertet. Es fanden sich 2<br />
21