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Schlussbericht - Dechema Forschungsinstitut

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Abbildung 9: Unterschiedliche Partikelverteilung der Legierungen Ti 6Al 4V 0,9La und<br />

Ti 6Al 2Fe 1Mo 0,9La.<br />

Diese homogenere Verteilung der Partikel könnte die mechanischen Eigenschaften<br />

positiv beeinflussen. Die auf den Korngrenzen aufgereihten Partikel schwächen diese und<br />

Risse können entlang der Korngrenzen leicht wachsen. Liegen die Partikel in größeren<br />

Abständen zueinander vor, so werden die Korngrenzen weniger stark geschwächt.<br />

Es hat sich gezeigt, dass die homogene Partikelverteilung durch das Legierungselement<br />

Eisen hervorgerufen wird. Vergleicht man die Legierungen Ti 6Al 2Fe 0,9La und Ti 6Al<br />

1Mo 0,9La, so zeigt sich, dass die Partikel in der Legierung mit Molybdän auf den<br />

Korngrenzen liegen, während die eisenhaltige Legierung eine Partikelverteilung vergleichbar<br />

zu Abbildung 9, links aufweist. Es wurde zunächst vermutet, dass Unterschiede in den<br />

Atomradien der beteiligten Legierungselemente die homogene Partikelverteilung<br />

begünstigen. Während die Lanthanatome im Gitter ca. 28 % größer sind als Titanatome, ist<br />

die Löslichkeit von Lanthan in Titan sehr klein. Die Eisenatome hingegen sind ca. 15 %<br />

kleiner als Titanatome. Die kleineren Eisenatome könnten daher die Löslichkeit der<br />

Lanthanatome im Gitter verbessern. Im späteren Verlauf des Projektes stellte sich heraus,<br />

dass diese Theorie nicht richtig ist. In Kapitel 4.3.3 wird auf diese Thematik nochmals<br />

eingegangen.<br />

Auf die Bildung der kurzbrechenden Späne hatte die unterschiedliche Verteilung der<br />

Partikel keinen Einfluss, da die bei der Zerspanung auftretenden Scherbänder unabhängig<br />

von der Mikrostruktur sind [46].<br />

Um die Zielstellung des Projektes zu erfüllen, wurde die Legierung<br />

Ti 6Al 2Fe 1Mo 0,9La 0,5Cu als die vielversprechendste für weitere Untersuchungen<br />

ausgewählt. Die Fließspannung war im Vergleich zu den kupferfreien Varianten nochmal<br />

erniedrigt. Ob Kupfer einen positiven Einfluss auf die Duktilität hat, muss noch ermittelt<br />

werden. Sie hatte eine β-Transus-Temperatur von 982°C (DSC), was sehr gut mit derjenigen<br />

von Ti 6Al 4V übereinstimmt (siehe Tabelle 2). Die Gießbarkeit war mit Kupfer entgegen der<br />

ursprünglichen Zielstellung etwas verschlechtert, die Zugabe von Silizium soll dieser<br />

Tendenz entgegenwirken. Es wurden zu Ti-FM 0,3% Silizium hinzugefügt. Die Eigenschaften<br />

der Legierungen Ti-FM und Ti-FMS werden im nächsten Kapitel dargestellt.<br />

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