Schlussbericht - Dechema Forschungsinstitut
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Es gab keine Korrelation der Brüche zu den verschiedenen Durchmessern der<br />
Gussformen. Ebenso war es nicht entscheidend, ob eine Stange zu Beginn eines<br />
Schmelztages, bei noch kalter Gussform, oder am Ende abgegossen wurde.<br />
Die Referenzlegierung Ti 6Al 4V 0,9La zeigt nur sehr wenige Rissanzeigen. Ähnlich ist<br />
es auch bei der Legierung Ti 6Al 2Fe 1Mo 0,5Cu, welche keine Partikel aufweist. Es gab hier<br />
vereinzelte Rissanzeigen, aber nur eine Rissanzeige befand sich an einer kritischen Stelle<br />
an der oberen Kerbe. Die Legierungselemente Eisen und Kupfer scheinen die Gießbarkeit<br />
demnach nicht signifikant negativ zu beeinflussen. Für die Legierung Ti 6Al 2Fe 1Mo 0,9La<br />
ergaben sich größere Rissanzeigen bis zu einer Länge von ca. 8 mm und viele kleinere<br />
Risse. Alle Stangen blieben aber intakt. Der Austausch von Vanadium mit Eisen und<br />
Molybdän führt hinsichtlich der Gießbarkeit zu einer Verschlechterung, jedoch ist die<br />
Ursache dafür nicht bekannt. Auffällig war das Versagen aller Legierungen, die gleichzeitig<br />
die Elemente Kupfer und Lanthan enthalten. Man kann daraus schließen, dass die<br />
Rissbildung durch die intermetallischen Phasen verursacht wird. 50% der Proben der<br />
Legierung Ti-FM sind beim Abguss gebrochen. Das Versagen der Proben wurde noch<br />
gravierender, wenn die Eisengehalte im Vergleich zu Ti-FM auf 1 % reduziert wurden bzw.<br />
gar kein Eisen zugegeben wurde. Warum Eisen in diesem Zusammenhang sogar eine<br />
förderliche Rolle hat, ließ sich nicht feststellen. Da Eisen das Element ist, welches die<br />
homogene Partikelverteilung ermöglicht, liegen bei fehlendem bzw. reduziertem Eisengehalt<br />
die Partikel wieder hauptsächlich auf den Korngrenzen. Eventuell fällt dadurch die<br />
Risseinleitung leichter als bei der Legierung Ti-FM und es kommt häufiger zum totalen<br />
Versagen der Proben. Diese Vermutung ist dennoch widersprüchlich, da im Falle von<br />
Ti 6Al 4V 0,9La im Gegensatz zu Ti 6Al 2Fe 1Mo 0,9La ebenfalls Partikel vornehmlich auf<br />
den Korngrenzen liegen. Hier ist aber von einer Verschlechterung der Gießbarkeit<br />
auszugehen.<br />
Tabelle 9: Versagen und Gussfehler nach der Heißrissprüfung. Beschreibung charakteristischer<br />
Rissanzeigen nach der Farbeindringprüfung und der Anzahl gebrochener Stangen.<br />
Bruch Risscharakterisitik nach Farbeindringprüfung<br />
Ti 6Al 4V 0,9La 0/6 kleine Rissanzeigen < 3 mm<br />
Ti 6Al 2Fe 1Mo 0,9La 0/6 1 Stange: lange umlaufende Risse;<br />
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einige lange Risse bis zu 8 mm;<br />
viele kleine Risse < 3 mm<br />
Ti 6Al 2Fe 1Mo 0,5Cu 0/6 1 Stange: umlaufende Risse 5 mm unter Kerbe;<br />
Ti 6Al 2Fe 1Mo 0,9La 0,5Cu<br />
(Ti-FM)<br />
wenige kleine Rissanzeigen < 3 mm;<br />
einzelne feine Anzeigen z.T. in den Kerben<br />
3/6 2 Stangen: kleine Risse in Kerben;<br />
1 Stange: Risse < 5 mm in Stangenmitte;<br />
Rissanzeigen von ca. 3 mm<br />
Ti 6Al 1Fe 2Mo 0,9La 0,5Cu 5/6 5 Stangen: Bruch an oberer Kerbe;<br />
1 Stange: 1 großer umlaufender Riss (fast<br />
durchgebrochen)<br />
Ti 6Al 1Mo 0,9La 0,5Cu 6/6 6 Stangen an oberer Kerbe gebrochen