Die Evangelien nach Markus und Lukas - Offenbarung.ch
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<strong>Lukas</strong> 1,72—J9 149<br />
gesandt ist <strong>und</strong> wie er zu ihm gesandt wird, wird ihm zeigen, daß Gott seine<br />
Sünden bedeckt <strong>und</strong> es gnädig zu si<strong>ch</strong> ruft.<br />
I >7^' 79' Wegen der erb armungsr ei<strong>ch</strong>en Barmherzigkeit unseres Gottes, mit<br />
der si<strong>ch</strong> der Aufgang aus der Höhe unsrer annehmen wird*, um denen Li<strong>ch</strong>t zu<br />
geben, die in der Finsternis <strong>und</strong> im S<strong>ch</strong>atten des Todes sitzen, um unsere Füße<br />
auf den Weg des Friedens zu ri<strong>ch</strong>ten. Alles, was Johannes zu tun vermag, beruht<br />
darauf, daß Gottes rei<strong>ch</strong>e Gnade dem Volk den Christus gibt. Sein Amt<br />
wird mit den Worten der Verheißung bes<strong>ch</strong>rieben <strong>na<strong>ch</strong></strong> Sa<strong>ch</strong>ar ja 6,12 <strong>und</strong><br />
Jesaja 9,1. „Aufgang" ist der Name, den der Prophet Sa<strong>ch</strong>arja dem Verheißenen<br />
gibt. Er ließ an ein Gewä<strong>ch</strong>s denken, das aus dem Boden herauswä<strong>ch</strong>st<br />
mit lebendiger Kraft, die in die Höhe strebt, oder au<strong>ch</strong> an den Li<strong>ch</strong>tstrahl, der<br />
in die Dunkelheit hineinglänzt. So ist hier der Name gebrau<strong>ch</strong>t. Aus der Höhe,<br />
aus dem himmlis<strong>ch</strong>en Ort, von Gottes Thron her tritt dieser Bringer des Li<strong>ch</strong>ts<br />
in die Mens<strong>ch</strong>enwelt, ein Ewiger, der von oben her aus Gottes Nähe heraus in<br />
die mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e Gemeins<strong>ch</strong>aft herabgesandt wird. Darum ist Gott in ihm, redet<br />
dur<strong>ch</strong> ihn <strong>und</strong> herrs<strong>ch</strong>t dur<strong>ch</strong> ihn, <strong>und</strong> Gottes Geist verleiht ihm Leben, Ma<strong>ch</strong>t<br />
<strong>und</strong> Sieg. Weil der Christus mit Gottes Erbarmen si<strong>ch</strong> Israels annimmt, darum<br />
ist au<strong>ch</strong> Johannes mit der Vergebung der Sünden zu ihm gesandt. So werden<br />
die, die glei<strong>ch</strong>sam in der Finsternis eines Kerkers saßen, ans helle Li<strong>ch</strong>t geführt,<br />
<strong>und</strong> der "Weg des Friedens ist für Israel aufges<strong>ch</strong>lossen, daß es von nun an<br />
seinen Lebenslauf in dem von Gott ihm bereiteten Frieden führen kann.<br />
Das "Wort des Za<strong>ch</strong>arias faßt alles zusammen, was die alttestamentli<strong>ch</strong>e<br />
"Weissagung dem Volk als Hoffnung eingepflanzt hat, geht aber no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t<br />
über diese hinaus. Wie in Marias Loblied, so ist au<strong>ch</strong> in der "Weissagung des<br />
Za<strong>ch</strong>arias das no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t enthalten, was erst aus Jesu "Weg zum Kreuz erwa<strong>ch</strong>sen<br />
ist. Au<strong>ch</strong> ein Vorblick auf den Kampf des Johannes mit Israel, auf<br />
seine Taufe <strong>und</strong> seinen Zeugentod, der bereits erwöge, daß das Kmdlein, für<br />
dessen Geburt <strong>und</strong> Werk jetzt Gott die Anbetung dargebra<strong>ch</strong>t wird, im Kerker<br />
dur<strong>ch</strong> Herodes enden wird, zeigt si<strong>ch</strong> in diesen Worten ni<strong>ch</strong>t. <strong>Die</strong> überras<strong>ch</strong>ende<br />
Wendung, die Gott dem <strong>Die</strong>nst des Täufers <strong>und</strong> dem Weg Jesu dadur<strong>ch</strong><br />
bereiten wird, daß er sie auf den Kreuzesweg stellt, wird erst her<strong>na<strong>ch</strong></strong><br />
offenbar. Indem <strong>Lukas</strong> an den Eingang des Evangeliums diese Worte stellte,<br />
die ohne pharisäis<strong>ch</strong>e Verkrümmung völlig auf der Höhe der alttestamentli<strong>ch</strong>en<br />
Erwartung stehen, aber au<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> auf dieser bleiben <strong>und</strong> so kräftig ausspre<strong>ch</strong>en,<br />
was das fromme Israel auf Gr<strong>und</strong> der S<strong>ch</strong>rift von dem hoffte, der<br />
* <strong>Die</strong> Texte geben: Der Aufgang aus der Höhe wird si<strong>ch</strong> unsrer annehmen, oder: er hat si<strong>ch</strong> unsrer<br />
' angenommen. In jenem Fall ist daran geda<strong>ch</strong>t, daß der Christus sein Werk erst künftig tun wird, in diesem,<br />
daß er s<strong>ch</strong>on erzeugt ist <strong>und</strong> s<strong>ch</strong>on damit der von oben Gekommene dem Volk seinen gnädigen Blick zu<br />
gewendet hat, der ihm das Heil verleiht.