Die Evangelien nach Markus und Lukas - Offenbarung.ch
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<strong>Lukas</strong> 8,4—18 . 205<br />
glauben, aber nur eine Zeitlang. Darum glei<strong>ch</strong>en sie dem Korn, das keimt<br />
<strong>und</strong> wä<strong>ch</strong>st, weil hier das Wort Glauben s<strong>ch</strong>uf <strong>und</strong> als Wahrheit den Hörer<br />
«griff <strong>und</strong> umfing. Denno<strong>ch</strong> kann das Wort no<strong>ch</strong> unfru<strong>ch</strong>tbar werden, wenn<br />
dem Glauben die Bewährung au<strong>ch</strong> unter dem Druck der Versu<strong>ch</strong>ung <strong>und</strong> Verfolgung<br />
fehlt. 8,14: Was aber in die Dornen fiel, das sind die, die gehört haben,<br />
hingehen <strong>und</strong> von den Sorgen <strong>und</strong> dem Rei<strong>ch</strong>tum <strong>und</strong> den Ergötzungen des<br />
Lebens erstickt werden <strong>und</strong> die Fru<strong>ch</strong>t ni<strong>ch</strong>t zur Reife bringen. Für die Dornen,<br />
die das Wort im Mens<strong>ch</strong>en verdrängen, nennt uns <strong>Lukas</strong> wie <strong>Markus</strong> drei<br />
Dinge: die Sorgen <strong>und</strong> den Rei<strong>ch</strong>tum <strong>und</strong> parallel mit den „auf das übrige geri<strong>ch</strong>teten<br />
Begierden" bei <strong>Markus</strong> all das Wohlsein, das si<strong>ch</strong> der Mens<strong>ch</strong> dann<br />
bereiten kann, wenn er seinen Lebensunterhalt rei<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> hat. An dieser erfreuenden<br />
Mannigfaltigkeit von Genüssen erkrankt <strong>und</strong> stirbt der Glaube,<br />
erlahmt <strong>und</strong> erlis<strong>ch</strong>t der auf Gott geri<strong>ch</strong>tete Blick <strong>und</strong> die ihn su<strong>ch</strong>ende Liebe.<br />
8,15: Was aber in die gute Erde fiel, das sind die, die das Wort, <strong>na<strong>ch</strong></strong>dem sie<br />
es gehört haben, in einem feinen <strong>und</strong> guten Herzen bewahren <strong>und</strong> dur<strong>ch</strong> Geduld<br />
Fru<strong>ch</strong>t bringen. Ohne die ausharrende Festigkeit, die im ergriffenen<br />
Worte bleibt <strong>und</strong> den damit verb<strong>und</strong>enen Kampf trägt, wird das Wort ni<strong>ch</strong>t<br />
so zu unserem Eigentum, daß es uns selbst <strong>und</strong> andere ins Leben führt.<br />
Auf die Deutung des Glei<strong>ch</strong>nisses folgt dieselbe Spru<strong>ch</strong>reihe wie bei <strong>Markus</strong>,<br />
die uns die Wi<strong>ch</strong>tigkeit des Hörens eins<strong>ch</strong>ärft, damit wir ermessen, was uns<br />
mit dem Wort gegeben, ist. 8,16—18: Niemand, der eine Lampe angezündet<br />
hat, bedeckt sie mit einem Gefäß oder stellt sie unter ein Bett; sondern er stellt<br />
sie auf den Leu<strong>ch</strong>ter, damit die, die hereinkommen, das Liebt sehen. Denn es<br />
gibt ni<strong>ch</strong>ts Verborgenes, was ni<strong>ch</strong>t offenbar werden wird, <strong>und</strong> ni<strong>ch</strong>ts Heimli<strong>ch</strong>es,<br />
was ni<strong>ch</strong>t erkannt würde <strong>und</strong> an die Si<strong>ch</strong>tbarkeit käme. Darum gebt a<strong>ch</strong>t,<br />
wie ihr hört! Denn wer hat, dem wird gegeben werden, <strong>und</strong> wer ni<strong>ch</strong>t hat, von<br />
dem wird au<strong>ch</strong> das genommen werden, was er zu haben meint. Nur das Wort<br />
vom Maß, mit dem uns gemessen wird, weil au<strong>ch</strong> wir selber mit ihm maßen,<br />
fehlt hier, weil <strong>Lukas</strong> dieses s<strong>ch</strong>on 6,38 beim Gebot, das Ri<strong>ch</strong>ten zu lassen, verwendet<br />
hat. Vom Besitz, den uns Gottes gere<strong>ch</strong>tes Walten wieder nehmen<br />
kann, falls er uns ni<strong>ch</strong>t wirkli<strong>ch</strong> zu eigen wird, sagt <strong>Lukas</strong>, wir „meinten" ihn<br />
zu haben, ni<strong>ch</strong>t deshalb, weil Gottes Gaben uns ni<strong>ch</strong>t ernsthaft <strong>und</strong> mit treuem<br />
Sinn gewährt wären, sondern weil die Trägheit <strong>und</strong> Untreue immer mit einer<br />
dünkelhaften Si<strong>ch</strong>erheit verb<strong>und</strong>en ist, die Gottes Gaben als ihren unverlierbaren<br />
Besitz ansieht, au<strong>ch</strong> wenn sie sie ni<strong>ch</strong>t ehrt <strong>und</strong> benützt. <strong>Die</strong>se Einbildung<br />
wird dur<strong>ch</strong> Gottes gere<strong>ch</strong>tes Verfahren zerstört. <strong>Die</strong> beiden bei <strong>Markus</strong> folgenden<br />
Glei<strong>ch</strong>nisse, die uns weiter das Wort in seinem stillen, großen Wirken