Die Evangelien nach Markus und Lukas - Offenbarung.ch
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<strong>Lukas</strong> 22,43—62 3 2 Î<br />
nur die Hand auszustrecken, um ihn zu greifen, <strong>und</strong> taten es do<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t. Es war<br />
no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t ihre St<strong>und</strong>e, no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t die dur<strong>ch</strong> Gottes Regierung ihnen bestimmte<br />
Zeit. Jetzt ist sie da, <strong>und</strong> darum haben sie den Mut <strong>und</strong> das Vermögen, ihn zu<br />
überwältigen. Au<strong>ch</strong> jetzt tun sie es aber ni<strong>ch</strong>t in ihrer eigenen Ma<strong>ch</strong>t, sondern<br />
können es nur deshab, weil ihnen dazu Raum <strong>und</strong> Ma<strong>ch</strong>t gegeben ist. Warum<br />
ihnen Gottes Regierung diese gewährt, sagt das letzte "Wort: au<strong>ch</strong> der Finsternis<br />
ist Vollma<strong>ch</strong>t eingeräumt, daß sie si<strong>ch</strong> wehre, dem Li<strong>ch</strong>t widerstrebe <strong>und</strong><br />
si<strong>ch</strong> als Finsternis dadur<strong>ch</strong> erweise, daß sie das li<strong>ch</strong>t zerstört. Als die Werkzeuge<br />
des Teufels handeln sie <strong>und</strong> vollbringen seinen Willen im Kampf mit<br />
Gott. Das muß so sein <strong>und</strong> ist in Gottes hoher Regierung begründet, weil sie<br />
au<strong>ch</strong> der Finsternis in der Mens<strong>ch</strong>enwelt ihren Spielraum läßt <strong>und</strong> sie ni<strong>ch</strong>t mit<br />
Gewalt von außen her zertritt.<br />
<strong>Die</strong> Geri<strong>ch</strong>tsverhandlung, in der über Jesus das Urteil gespro<strong>ch</strong>en wurde,<br />
setzt <strong>Lukas</strong> auf den Morgen. Während desjenigen Teils der Na<strong>ch</strong>t, der no<strong>ch</strong><br />
übrig war, wurde Jesus im Hause des Hohenpriesters bewa<strong>ch</strong>t. So kommt bei<br />
<strong>Lukas</strong> die Verleugnung des Petrus <strong>und</strong> die Verhöhnung Jesu vor seine Verurteilung<br />
dur<strong>ch</strong> den hohen Rat zu stehen. 22,54—62: Sie nahmen ihn aber gefangen,<br />
fährten ihn ab <strong>und</strong> bra<strong>ch</strong>ten ihn in das Haus des Hohenpriesters. Petrus<br />
aber ging von ferne <strong>na<strong>ch</strong></strong>. Na<strong>ch</strong>dem sie aber mitten im Hof ein Feuer angezündet<br />
<strong>und</strong> si<strong>ch</strong> zusammengesetzt hatten, saß Petrus mitten unter ihnen. Aber eine<br />
Magd sah ihn am Feuer sitzen, betra<strong>ch</strong>tete ihn <strong>und</strong> sagte: Au<strong>ch</strong> dieser war mit<br />
ihm. Er aber leugnete <strong>und</strong> sagte: I<strong>ch</strong> kenne ihn ni<strong>ch</strong>t, Frau. Und <strong>na<strong>ch</strong></strong> kurzer<br />
Zeit sah ihn ein anderer an <strong>und</strong> sagte: Au<strong>ch</strong> du gehörst zu ihnen. Petrus aber<br />
sagte: Mens<strong>ch</strong>, i<strong>ch</strong> bin es ni<strong>ch</strong>t. Und als ungefähr eine St<strong>und</strong>e vergangen war,<br />
versi<strong>ch</strong>erte ein anderer <strong>und</strong> sagte: In Wahrheit! au<strong>ch</strong> der war mit ihm; denn er<br />
ist au<strong>ch</strong> ein Galiläer. Petrus aber sagte: Mens<strong>ch</strong>, i<strong>ch</strong> weiß ni<strong>ch</strong>t, was du sagst.<br />
Und sofort, während er no<strong>ch</strong> redete, rief ein Hahn. Und der Herr wandte si<strong>ch</strong><br />
<strong>und</strong> sah Petrus an, <strong>und</strong> Petrus geda<strong>ch</strong>te an das Wort des Herrn, als er ihm gesagt<br />
hatte: Ehe der Hahn heute ruft, wirst du mi<strong>ch</strong> dreimal verleugnen. Und<br />
er ging hinaus <strong>und</strong> weinte bitterli<strong>ch</strong>. Na<strong>ch</strong> allen Beri<strong>ch</strong>ten über die Verleugnung<br />
des Petrus fiel er zum erstenmal dadur<strong>ch</strong>, daß ihn eine Magd als Jesu<br />
Jünger anredete. Bei <strong>Lukas</strong>, ebenso bei Johannes, nahmen her<strong>na<strong>ch</strong></strong> die Männer<br />
das Wort <strong>und</strong> hießen ihn einen Jünger, während bei Matthäus <strong>und</strong> <strong>Markus</strong><br />
au<strong>ch</strong> die zweite Verleugnung no<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> eineMagd herbeigeführt ist, da Petrus<br />
inzwis<strong>ch</strong>en seinen Platz we<strong>ch</strong>selte <strong>und</strong> aus dem inneren Hof herausgegangen<br />
war. Neu ist bei <strong>Lukas</strong> die Angabe, daß die letzte Verleugnung in der Nähe<br />
Jesu ges<strong>ch</strong>ah, als au<strong>ch</strong> er im Hofe bewa<strong>ch</strong>t wurde. In die Worte des Petrus fällt<br />
der Hahnens<strong>ch</strong>rei, <strong>und</strong> darauf erweckte Jesus selbst dur<strong>ch</strong> seinen Blick in ihm