Die Evangelien nach Markus und Lukas - Offenbarung.ch
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<strong>Markus</strong> 3,16—21 29<br />
halten sind, ihrem Glauben den festen Gr<strong>und</strong> <strong>und</strong> ihrer Arbeit das deutli<strong>ch</strong>e<br />
Ziel gegeben hat. Von den Männern, die Matthäus zu den Zwölfen zählt, fehlt<br />
bei <strong>Markus</strong> Lebbäus, wofür er an derselben Stelle Thaddäus nennt. Thaddai<br />
ist wahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong> der grie<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>e Name Theudas in der damals beliebten abgekürzten<br />
Form, weshalb hier s<strong>ch</strong>werli<strong>ch</strong> an einen anderen Mann zu denken ist<br />
als an den, der au<strong>ch</strong> den syris<strong>ch</strong>en Namen Lebbäus geführt hat, weil es häufig<br />
vorgekommen ist, daß derselbe Mann zum syris<strong>ch</strong>en no<strong>ch</strong> einen grie<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>en<br />
Namen trug.<br />
3,20: Und er kommt in das Hans, <strong>und</strong> wieder kommt die Menge zusammen,<br />
so daß sie ni<strong>ch</strong>t imstande waren, au<strong>ch</strong> nur Brot zu essen. Vom Seeufer her <strong>und</strong><br />
aus dem Bergland herab kam Jesus do<strong>ch</strong> immer wieder in seine Stadt, <strong>na<strong>ch</strong></strong><br />
Kapernaum'. Dann füllte si<strong>ch</strong> das Haus mit zahlrei<strong>ch</strong>en Gästen, die sein Wort<br />
oder seine heilende Hilfe begehrten- <strong>und</strong> ihn ungern verließen, so daß es sogar<br />
an Raum <strong>und</strong> Zeit zum Essen gebra<strong>ch</strong>. Damit steht sowohl die Angst seiner<br />
Verwandten um ihn als die Lästerung der Lehrer in Zusammenhang.<br />
3,21: Und seine Verwandten gingen, als sie es hörten, aus, um si<strong>ch</strong> seiner<br />
zu bemä<strong>ch</strong>tigen; denn sie sagten, er sei von Sinnen. So völlig mußte Jesus bei<br />
seinem <strong>Die</strong>nst, den er Israel tat, auf Dank verzi<strong>ch</strong>ten. Sogar die Seinigen<br />
führte das, was sie von seinem Wirken hörten, ni<strong>ch</strong>t zu einem hellen, warmen<br />
Dank gegen Gott; im Gegenteil: ein banges Grauen faßte sie <strong>und</strong> ließ sie erwägen,<br />
ob er no<strong>ch</strong> einen ges<strong>und</strong>en Verstand <strong>und</strong> die ruhige Überlegung besitze.<br />
Er fuhr ja ganz aus der Bahn heraus, die uns Mens<strong>ch</strong>en sonst gewiesen<br />
ist. Er re<strong>ch</strong>nete ni<strong>ch</strong>t mit dem Vermögen der mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en Natur, sondern in<br />
s<strong>ch</strong>rankenloser Zuversi<strong>ch</strong>t allein mit Gottes Ma<strong>ch</strong>t <strong>und</strong> Hilfe <strong>und</strong> trat als<br />
Streiter dem Rei<strong>ch</strong> der teuflis<strong>ch</strong>en Geister entgegen mit dem Anspru<strong>ch</strong>, ihr<br />
Überwinder zu sein. Was kam aber bei all diesen großen Worten <strong>und</strong> Taten<br />
für ihn heraus? Plage, so daß er ni<strong>ch</strong>t einmal mehr Zeit zum Essen hatte, Feinds<strong>ch</strong>aft<br />
bei allen, die das Ansehen hatten, übler Ruf bis zu giftigen S<strong>ch</strong>eltworten,<br />
die ihn einen Volks Verführer <strong>und</strong> Teufelsdiener hießen <strong>und</strong> ihn ernsthaft<br />
in Gefahr bra<strong>ch</strong>ten, da das Leben" dessen, der Israel verwirrte, an einem<br />
s<strong>ch</strong>wa<strong>ch</strong>en Faden hing. Trotz all dieser mä<strong>ch</strong>tigen Worte <strong>und</strong> Werke war er<br />
immer no<strong>ch</strong> ebenso arm wie damals, als er no<strong>ch</strong> in Nazareth lebte, ja viel<br />
ärmer, als er früher war, als ihm die Tage in stiller, froher Ruhe verstri<strong>ch</strong>en<br />
<strong>und</strong> er keinen Feind hatte <strong>und</strong> niemand ihn lästerte. So ho<strong>ch</strong> er si<strong>ch</strong> erhob, so<br />
niedrig, so arm blieb er. Lag Vernunft in seinem Weg? Wo sollte das enden?<br />
Ein Ziel <strong>und</strong> Ausweg war nirgends zu sehen. Konnte das Gottes Führung sein?<br />
<strong>und</strong> hatte er no<strong>ch</strong> die Herrs<strong>ch</strong>aft über si<strong>ch</strong> selbst? <strong>Die</strong> Seinigen meinten, das<br />
Beste für ihn sei, wenn sie si<strong>ch</strong> seiner annähmen, ihn unter ihre Leitung stell-