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Die Evangelien nach Markus und Lukas - Offenbarung.ch

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<strong>Markus</strong> 10,1—12 87<br />

er eu<strong>ch</strong> dieses Gebot. Vom Anfang der S<strong>ch</strong>öpfung her aber s<strong>ch</strong>uf er sie als<br />

Mann <strong>und</strong> Weib. Deshalb wird ein Mens<strong>ch</strong> seinen Vater <strong>und</strong> seine Mutter verlassen,<br />

<strong>und</strong> die zwei werden zu e in e m Fleisclj. Also sind sie ni<strong>ch</strong>t mehr zwei,<br />

sondern ein Fleis<strong>ch</strong>. Darum soll der Mens<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t s<strong>ch</strong>eiden, was Gott verband.<br />

Bei dieser Bespre<strong>ch</strong>ung kamen zwei Bibelstellen zur Erläuterung. <strong>Die</strong> eine,<br />

5. Mose 24,1, die den S<strong>ch</strong>eidebrief erwähnt, war die, auf die si<strong>ch</strong> die jüdis<strong>ch</strong>en<br />

Lehrer beriefen; die andere, die S<strong>ch</strong>öpfUHgsges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te, 1. Mose 1,27 <strong>und</strong> 2,25,<br />

war die, aus der Jesus die reine, ursprüngli<strong>ch</strong>e Regel Gottes entnahm. <strong>Die</strong><br />

erste entkräftete Jesus dur<strong>ch</strong> die Erklärung, daß das Gesetz auf die unfolgsame<br />

Härte der Herzen in Israel Rücksi<strong>ch</strong>t nahm. In der S<strong>ch</strong>öpfungsges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te<br />

sieht er dagegen den ursprüngli<strong>ch</strong>en <strong>und</strong> bleibenden Willen Gottes ausgespro<strong>ch</strong>en,<br />

dur<strong>ch</strong> den die Ehe geheiligt sei. Gott hat dem einen Mann das eine "Weib<br />

verb<strong>und</strong>en, wobei die S<strong>ch</strong>rift beide ein Fleis<strong>ch</strong> heißt. Das, was Gott verb<strong>und</strong>en<br />

hat, darf der Mens<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t trennen. <strong>Markus</strong> beginnt mit der Gesetzesstelle,<br />

die Jesus entkräftet, worauf er positiv aus der S<strong>ch</strong>öpfungsges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te die Heiligkeit<br />

der Ehe erweist. Bei Matthäus antwortet Jesus auf die jüdis<strong>ch</strong>e Frage dadur<strong>ch</strong>,<br />

daß er aus der S<strong>ch</strong>öpfungsges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te zeigt, was die Ehe <strong>na<strong>ch</strong></strong> Gottes<br />

Ordnung ist. Damit ist die Frage <strong>na<strong>ch</strong></strong> den zulässigen S<strong>ch</strong>eidungsgründen völlig<br />

umgestürzt <strong>und</strong> die S<strong>ch</strong>eidung überhaupt zur Sünde gema<strong>ch</strong>t. Weil si<strong>ch</strong> die<br />

Hörer hiegegen sträuben <strong>und</strong> si<strong>ch</strong> auf die Vors<strong>ch</strong>rift des Gesetzes berufen,<br />

sagt hierauf Jesus, daß diese Vors<strong>ch</strong>rift der mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en Bosheit angepaßt war.<br />

Bei beiden ma<strong>ch</strong>t die Erklärung Jesu den S<strong>ch</strong>luß, daß die Heirat einer zweiten<br />

Frau <strong>na<strong>ch</strong></strong> Entlassung der ersten Ehebru<strong>ch</strong> sei. 10,10—12: Und im Hause<br />

befragten ihn die Jünger no<strong>ch</strong>mals darüber, <strong>und</strong> er sagt zu ihnen: Wer seine<br />

Frau entlaßt <strong>und</strong> eine andere heiratet, bri<strong>ch</strong>t an ihr die Ehe, <strong>und</strong> wenn sie ihren<br />

Mann entläßt <strong>und</strong> einen anderen heiratet, bri<strong>ch</strong>t sie die Ehe. Matthäus spri<strong>ch</strong>t<br />

nur vom Mann, <strong>Markus</strong> au<strong>ch</strong> von der Frau, wohl im Blick auf die größere<br />

Selbständigkeit der Frau in der grie<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>-römis<strong>ch</strong>en Welt. Aber au<strong>ch</strong> in der<br />

Judens<strong>ch</strong>aft haben die vornehmen Damen, z. B. die zum Ges<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>t des Herodes<br />

gehörenden, es als ihr Re<strong>ch</strong>t behauptet, ihre Männer entlassen zu können,<br />

um in eine andere Ehe zu treten. Handelt die Frau so, so zeigt sie, daß ihr ihre<br />

eigensü<strong>ch</strong>tige, sinnli<strong>ch</strong>e Begehrli<strong>ch</strong>keit mehr gilt als die Liebe <strong>und</strong> Treue, die<br />

sie ihrem ersten Manne s<strong>ch</strong>uldete. Jesus nennt sie darum eine Ehebre<strong>ch</strong>erin,<br />

weil sie die S<strong>ch</strong>uld auf si<strong>ch</strong> hat, die auf allen liegt, die die eheli<strong>ch</strong>e Gemeins<strong>ch</strong>aft<br />

gemein ma<strong>ch</strong>en. <strong>Markus</strong> sagt, Jesus habe dieses Wort im besonderen an seine<br />

Jünger geri<strong>ch</strong>tet, <strong>und</strong> bezei<strong>ch</strong>net dadur<strong>ch</strong> diese Regel ausdrückli<strong>ch</strong> als für die<br />

Christenheit bestimmt. Das Wort Jesu, das sagt, wann die Enthaltung von der<br />

Ehe ri<strong>ch</strong>tig ist <strong>und</strong> wozu sie erstrebt werden darf, hat <strong>Markus</strong> ni<strong>ch</strong>t wiederholt.

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