Die Evangelien nach Markus und Lukas - Offenbarung.ch
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194 Jesu Arbeit in Galiläa<br />
S<strong>ch</strong>aden: dur<strong>ch</strong> den S<strong>ch</strong>einglauben, der zwar Jesu Namen preist, aber ihm<br />
ni<strong>ch</strong>t gehor<strong>ch</strong>t.<br />
Mit dem Glei<strong>ch</strong>nis, das auf die Wi<strong>ch</strong>tigkeit des Worts hinzeigt, bes<strong>ch</strong>ließt<br />
au<strong>ch</strong> <strong>Lukas</strong> seine Rede. 6,47-49: Jeder, der zu mir kommt <strong>und</strong> meine Worte<br />
hört <strong>und</strong> sie tut, — i<strong>ch</strong> will eu<strong>ch</strong> zeigen, wem er glei<strong>ch</strong>t. Er glei<strong>ch</strong>t einem Mens<strong>ch</strong>en,<br />
der ein Haus baute, der bis in die Tiefe grub <strong>und</strong> ein F<strong>und</strong>ament auf<br />
den Felsen stellte. Als aber eine Wasserflut entstand, drang der Strom an jenes<br />
Haus, <strong>und</strong> er konnte es ni<strong>ch</strong>t ers<strong>ch</strong>üttern, weil es gut gebaut war. Der aber, der<br />
sie gehört <strong>und</strong> ni<strong>ch</strong>t getan hat, glei<strong>ch</strong>t einem Mens<strong>ch</strong>en, der sein Haus auf den<br />
Boden ohne F<strong>und</strong>ament baute, zu dem der Strom drang, <strong>und</strong> es fiel sofort zusammen,<br />
<strong>und</strong> der Riß jenes Hauses wurde groß. <strong>Lukas</strong> ma<strong>ch</strong>t das Bild wieder<br />
dur<strong>ch</strong> eine kleine Veränderung denjenigen Lesern verständli<strong>ch</strong>er, die ni<strong>ch</strong>t vor<br />
Augen hatten, was in den Dörfern Palästinas Sitte war. Dort s<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tet der<br />
Bauer die Steinmauer zu seinem Hause auf, ohne daß er zuerst eine F<strong>und</strong>ansentmauer<br />
in die Erde legt. Deshalb hat es vor allem Bedeutung, was für einen<br />
Untergr<strong>und</strong> er wählt, ob er einen Felsen für seinen Bau su<strong>ch</strong>t, damit ihm die<br />
Mauer ni<strong>ch</strong>t dur<strong>ch</strong> den Regenguß unterwas<strong>ch</strong>en werde. Der ist dagegen ein<br />
Tor, der seine Mauer gedankenlos auf den sandigen Boden setzt. <strong>Lukas</strong> formt<br />
das Glei<strong>ch</strong>nis so, daß es au<strong>ch</strong> für größere Bauten paßt, die mit mehr Kunst<br />
<strong>und</strong> Aufwand hergestellt sind. Darum läßt er den einen die Erde forts<strong>ch</strong>affen,<br />
so daß er für das Haus eine F<strong>und</strong>amentmauer in die Erde auf den Felsen stellen<br />
kann, während der andere dies unterläßt. Jener ist der, der ni<strong>ch</strong>t nur zu Jesus<br />
kommt <strong>und</strong> sein Wort hört, sondern es au<strong>ch</strong> tut; dieser ist der, der es ungetan<br />
läßt. Für diesen ist Jesu Wort vergebli<strong>ch</strong> gespro<strong>ch</strong>en; jener hat an ihm die ihn<br />
errettende Gottesma<strong>ch</strong>t.<br />
So hält die Rede, wie wir sie bei <strong>Lukas</strong> lesen, der Christenheit den Willen<br />
ihres Herrn deutli<strong>ch</strong> vor. Von der kne<strong>ch</strong>tenden Ma<strong>ch</strong>t der irdis<strong>ch</strong>en Dinge frei,<br />
hat sie an der liebe das, was ihr ganzes Handeln leitet; dur<strong>ch</strong> sie ist sie zur<br />
A<strong>ch</strong>tsamkeit auf si<strong>ch</strong> selbst verpfli<strong>ch</strong>tet, zur ernsten Abwehr des Bösen im<br />
eigenen Herzen. Dazu ist ihr das Mittel in Jesu Wort gegeben. Wenn sie dieses<br />
bewahrt, dieses tut, so ist ihr die Errettung bes<strong>ch</strong>ert. So ma<strong>ch</strong>t au<strong>ch</strong> der Inhalt<br />
der Rede dur<strong>ch</strong>si<strong>ch</strong>tig, weshalb sie <strong>Lukas</strong> mit der Einsetzung der zwölf Apostel<br />
zusammenstellt.<br />
Neue Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten aus der galiläis<strong>ch</strong>en Zeit<br />
Bei der Einsetzung der Zwölf hat <strong>Lukas</strong> den Beri<strong>ch</strong>t des <strong>Markus</strong> verlassen<br />
der Rede wegen, dur<strong>ch</strong> die ihnen Jesus sein Gebot gegeben hat. Ehe er der Erzählung<br />
des <strong>Markus</strong> wieder folgt, setzt er no<strong>ch</strong> einiges aus der galiläis<strong>ch</strong>en<br />
Arbeit Jesu ein, was er ni<strong>ch</strong>t dur<strong>ch</strong> <strong>Markus</strong>, sondern dur<strong>ch</strong> andere Zeugen, zum