Die Evangelien nach Markus und Lukas - Offenbarung.ch
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2 o Der Anstoß der Pharisäer an Jesu Gnade <strong>und</strong> Freiheit<br />
dem Einen, nämli<strong>ch</strong> Gott? So legt uns <strong>Markus</strong> die argen Gedanken der S<strong>ch</strong>riftgelehrten<br />
aus. Sie können ni<strong>ch</strong>ts erkennen, was diesem Mens<strong>ch</strong>en Jesus Gr<strong>und</strong><br />
<strong>und</strong> Re<strong>ch</strong>t zu einem sol<strong>ch</strong>en Wort gäbe. Wie will er Gottes Urteil erfors<strong>ch</strong>en<br />
<strong>und</strong> in die göttli<strong>ch</strong>e Liebe hineins<strong>ch</strong>auen, so daß er wüßte, wie der einige Herr<br />
<strong>und</strong> Ri<strong>ch</strong>ter aller si<strong>ch</strong> zu diesem Mens<strong>ch</strong>en stellt, ob er seine Sünde tilgt oder<br />
sie ihm anre<strong>ch</strong>net <strong>und</strong> ihn unter sein Geri<strong>ch</strong>t oder in sein Erbarmen setzt? Deshalb<br />
fahren sie mit ihrem Urteil keck zu <strong>und</strong> werfen Jesus vor, er vergesse<br />
Gottes Re<strong>ch</strong>t <strong>und</strong> Majestät, maße si<strong>ch</strong> an, was Gott allein zusteht, <strong>und</strong> werde<br />
dadur<strong>ch</strong> zum Lästerer.<br />
Das traf Jesu Gnade in ihrer innersten Wurzel. Was war sie no<strong>ch</strong>, wenn der<br />
Zweifel erwa<strong>ch</strong>en durfte, ob es au<strong>ch</strong> wirkli<strong>ch</strong> Gottes Vergeben sei, was sie uns<br />
bringt, <strong>und</strong> der Verda<strong>ch</strong>t Raum bekam, er rede nur aus mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>em Mitgefühl,<br />
los von Gottes Urteil <strong>und</strong> Willen, ja gegen ihn? Darum hat Jesus sein<br />
gnädiges Wort an den Lahmen dur<strong>ch</strong> den si<strong>ch</strong>tbaren Ma<strong>ch</strong>terweis ges<strong>ch</strong>ützt.<br />
2,8—n: Und glei<strong>ch</strong> erkannte Jesus in seinem Geist, daß sie so bei si<strong>ch</strong> denken,<br />
<strong>und</strong> sagt zu ihnen: Warum denkt ihr dies in euren Herzen? Was ist lei<strong>ch</strong>ter,<br />
zum Gelähmten zu sagen: Deine Sünden werden vergeben, oder zu sagen:<br />
Stehe auf, <strong>und</strong> nimm dein Bett, <strong>und</strong> geh? Damit ihr aber wißt, daß der Sohn<br />
des Mens<strong>ch</strong>en Vollma<strong>ch</strong>t hat, auf der Erde Sünden zu vergeben, sagt er zum<br />
Gelähmten: I<strong>ch</strong> sage dir, steh auf, nimm dein Bett, <strong>und</strong> geh <strong>na<strong>ch</strong></strong> Haus. Er hat<br />
keine Antastung seiner Vollma<strong>ch</strong>t zugelassen, so zu vergeben, daß Gottes<br />
Vergebung mitten in unseren irdis<strong>ch</strong>en Lebenslauf in heller Si<strong>ch</strong>tbarkeit hineintritt<br />
<strong>und</strong> ni<strong>ch</strong>t ein unerfors<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>es Geheimnis bleibt, sondern an Jesus ges<strong>ch</strong>aut,<br />
darum geglaubt <strong>und</strong> empfangen werden kann. Deshalb stellt er den<br />
Lahmen auf <strong>und</strong> hieß ihn vor ihren Augen von dannen gehen, damit wir wüßten,<br />
daß er ni<strong>ch</strong>t allein ist, sondern daß der Vater bei ihm ist <strong>und</strong> in Jesu Vergebung<br />
uns Gottes Gnade widerfährt. 2,12: Und er stand auf, nahm gleid) das<br />
Bett <strong>und</strong> ging vor aller Augen hinaus, so daß si<strong>ch</strong> alle verw<strong>und</strong>erten, Gott<br />
priesen <strong>und</strong> sagten: Sol<strong>ch</strong>es haben wir nie gesehen.<br />
2,13. 14: Und er ging wieder an den See hinaus, <strong>und</strong> die ganze S<strong>ch</strong>ar kam zu<br />
ihm, <strong>und</strong> er lehrte sie. Und wie er vorbeiging, sah er Levi, den Sohn des Alphäus,<br />
an der Zollstätte sitzen <strong>und</strong> sagt zu ihm: Folge mir! Und er stand auf<br />
<strong>und</strong> folgte ihm. Dadur<strong>ch</strong>, daß er duj<strong>ch</strong> seine Berufung einen Zollpä<strong>ch</strong>ter in<br />
seinen Jüngerkreis stellte, ma<strong>ch</strong>te er allen deutli<strong>ch</strong>, daß sie si<strong>ch</strong> an alle wendet,<br />
vor keinem Fall zurückwei<strong>ch</strong>t, sondern mit völliger Vergebung aus allen Tiefen<br />
der Sünde heraus jeden Mens<strong>ch</strong>en zu Gott zu bringen vermag. Matthäus<br />
hat an dieser Stelle si<strong>ch</strong> selbst, <strong>Markus</strong> dagegen Levi, den Sohn des Alphäus<br />
genannt. Warum er einen anderen Mann nennt, etwa deshalb, weil er von der