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Die Evangelien nach Markus und Lukas - Offenbarung.ch

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230 <strong>Die</strong> Wanderung von Galiläa <strong>na<strong>ch</strong></strong> Jerusalem<br />

einander vor Gott im selben Anliegen eins ma<strong>ch</strong>te. Wir sehen wieder, wie Jesu<br />

Verkehr mit den Seinen lauter Freiheit <strong>und</strong> "Wahrheit gewesen ist. Er legte<br />

ihnen ni<strong>ch</strong>t von außen her Formen auf, als hinge an diesen ihre Gemeins<strong>ch</strong>aft<br />

mit ihm. Sogar das Unser Vater bekamen sie erst, als sie ihn darum baten <strong>und</strong><br />

es wie eine Zurücksetzung empfanden, daß er ihnen kein Gebet gegeben habe,<br />

während do<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> der Täufer seinen Jüngern ein sol<strong>ch</strong>es gab. Wie man au<strong>ch</strong><br />

in der Gemeinde der Apostel zwar Jesu Gebet treu bewahrt hat <strong>und</strong> wohl<br />

wußte, was für einen S<strong>ch</strong>atz man an ihm hatte, aber ni<strong>ch</strong>t mit Ängstli<strong>ch</strong>keit,<br />

als käme es vor allem auf die bu<strong>ch</strong>stäbli<strong>ch</strong> glei<strong>ch</strong>e Form des Gebets an, sehen<br />

wir daran, daß <strong>Lukas</strong> eine andere Form des Unser Vater als Matthäus hat.<br />

11,2—4: Er sagte aber zu ihnen: Wenn ihr betet, so spre<strong>ch</strong>t: Vater, dein<br />

Name werde geheiligt! Deine Herrs<strong>ch</strong>aft komme! Unser Brot, das wir für den<br />

morgenden Tag brau<strong>ch</strong>en, gib uns Tag um Tag! <strong>und</strong> vergib uns unsere Sünden;<br />

denn au<strong>ch</strong> wir vergeben jedem, der uns s<strong>ch</strong>uldig ist; <strong>und</strong> führe uns ni<strong>ch</strong>t in eine<br />

Versu<strong>ch</strong>ung! Es fehlt der Lobpreis Gottes am S<strong>ch</strong>luß der Bitten, worin aber<br />

die älteste Form des Gebets bei Matthäus von der des <strong>Lukas</strong> viellei<strong>ch</strong>t ni<strong>ch</strong>t<br />

vers<strong>ch</strong>ieden war. Sodann beginnt es nur mit dem Vaternamen, wie Jesus au<strong>ch</strong><br />

sonst z. B. in Gethsemane <strong>und</strong> am Kreuz Gott angerufen hat <strong>und</strong> wie das Gebet<br />

der Apostel mit dem Vaternamen: Abba Vater! unser Kindesre<strong>ch</strong>t vor<br />

Gott bezeugt. Au<strong>ch</strong> die dritte Bitte stand wahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong> bei <strong>Lukas</strong> ni<strong>ch</strong>t.<br />

"Wer die zweite lebendig im Herzen trägt, hat die dritte darin s<strong>ch</strong>on mitgebetet.<br />

Kommt Gottes königli<strong>ch</strong>e <strong>Offenbarung</strong>, so ges<strong>ch</strong>ieht sein Wille au<strong>ch</strong> auf der<br />

Erde, wie er im Himmel ges<strong>ch</strong>ieht. <strong>Die</strong> Bitte um das Brot hält Matthäus bei<br />

dem fest, was wir jetzt bedürfen: Gib uns unser Brot heute! Na<strong>ch</strong> der Form<br />

des <strong>Lukas</strong> ermessen wir, daß dieses Bedürfnis immer wiederkehrt <strong>und</strong> immer<br />

wieder dur<strong>ch</strong> Gottes fre<strong>und</strong>li<strong>ch</strong>e Gabe gestillt werden muß. Der Ruf: Rette<br />

uns vor dem Bösen! fehlt. Behütet uns die Gnade vor der Versu<strong>ch</strong>ung, so ist<br />

au<strong>ch</strong> alle Ma<strong>ch</strong>t des Bösen von uns abgewehrt, unter dessen Gewalt wir nur<br />

dadur<strong>ch</strong> geraten, daß wir in der Versu<strong>ch</strong>ung fallen. Na<strong>ch</strong>drückli<strong>ch</strong> bezeugt<br />

der Bittende in dieser Form des Gebets, daß sein Vergeben ein völliges sei:<br />

allen, die uns ni<strong>ch</strong>t erstatten, was uns zustand, verzeihen wir.<br />

Auf die Anleitung zum ri<strong>ch</strong>tigen Bitten, das mit Jesu Sinn eins bleibt <strong>und</strong><br />

darum mit Glauben <strong>und</strong> Zuversi<strong>ch</strong>t an Gott geri<strong>ch</strong>tet werden darf, folgt seine<br />

Verheißung, die unseren zaghaften Sinn ermutigt, damit wir wagen, Gott anzurufen<br />

<strong>und</strong> dadur<strong>ch</strong> die Hilfe zu gewinnen, die uns als Erhörung unseres<br />

Bittens widerfährt. 11,5-8: Und er sagte zu ihnen: Wer von eu<strong>ch</strong> wird einen<br />

Fre<strong>und</strong> haben <strong>und</strong> um Mitter<strong>na<strong>ch</strong></strong>t zu ihm gehen <strong>und</strong> ihm sagen: Fre<strong>und</strong>, leihe<br />

mir drei Brote, da mein Fre<strong>und</strong> von der Wanderung zu mir kam <strong>und</strong> i<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>ts

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