Die Evangelien nach Markus und Lukas - Offenbarung.ch

31 2 Jesu Sterben
gibt, es erweckt und regiert, aber so, daß er Gott haßt und seiner Gnade sich
widersetzt. Was sein Auge nun sieht, ist Bosheit, und was sein Wille nun will,
ist Widerstreben gegen Gott und Bekämpfung seines Werks. Ist der Satan des
Menschen Herr, dann ist er so in ihm, daß er ihn zu einem gemeinsamen Werk
an sich gebunden hält.
Wie Jesus jene Salbung, die er als Zurüstung seines Leibes zum Grab bezeichnet
hat, durch eine Frau empfing, erzählt Lukas nicht, da er uns berichtet
hat, wie ihm die Sünderin durch ihre Salbe ihren Dank erwies. Daraus ist nicht
zu schließen, daß er beide Berichte für identisch hielt; denn er hat zu seinem
Bericht den des Markus mit keinem Wort benutzt. Dagegen erzählt er, wie das
Pascha von den Jüngern Jesu vorbereitet und der Saal dafür erlangt wurde,
nach Markus. 22,7—13: Aber der Tag der ungesäuerten Brote kam, an dem
das Pascha geschlachtet werden mußte. Und er schickte Petrus und Johannes
und sagte: Geht, rüstet uns das Pascha, damit wir es essen. Sie aber sagten ihm:
Wo willst du, daß wir es rüsten sollen? Er aber sagte ihnen: Seht! wenn ihr in
die Stadt hineinkommt, wird euch ein Mensch begegnen, der einen Wasserkrug
trägt. Geht ihm nach in das Haus, in das er hineingeht. Und ihr sollt dem
Hausherrn sagen: Der Lehrer sagt dir: Wo ist das Gemach, in dem ich das
Pascha mit meinen Jüngern essen kann? Und er wird euch ein großes Obergemach
zeigen, das mit Teppichen belegt ist. Dort rüstet zu! Sie gingen aber
weg und fanden es, wie er es ihnen gesagt hatte, und rüsteten das Pascha.
Von nun an zieht Lukas die reichen Angaben seines dritten Zeugen über
Jesu Abschied von den Seinen heran und läßt den Bericht des Markus in der
Leidens- und Ostergeschichte zunehmend zurücktreten, so daß uns die Angaben
des anderen Erzählers über Jesu Ende wohl nahezu vollständig erhalten sind.
22,14—16: Und als die Stunde kam, legte er sich am Tisch nieder und die
Apostel mit ihm, und er sagte zu ihnen: Dringend habe ich gewünscht, dieses
Pascha mit euch zu essen, ehe ich leide. Denn ich sage euch: Ich werde es nicht
mehr essen, bis es dann vollendet wird, wenn Gott herrscht. Es ist das letzte
Pasd&,jdasjer ihnenhält, und doch wieder nicht das letzte. Denn mit cTer Vollendung
der Gemeinde zu ihrem ewigen Anteil an Gottes Gnade erhält auch
das Mahl, mit dem sie ihre Erlösung feiert, die vollendete Gestalt. Wasjlsrael
im Andenken_aji^dieJHülfe_Gottes in Ägypjgn^tut^jst noch etwas Unfertiges.,
"urfd fiat eine Verheißung in sich. Dieser wird die Erfüllung kommen. Dann
wird Jesus wieder mit den Seinen das Mahl halten und wieder bei ihnen und •
sie wieder, seine _Gäste_ sein_beim neuen Bundes- uncl^ Erlösungsmahl, wenn
Gottes königliches Werk seine offenbare Herrlichkeit erlangt.
Aber auch an diesem irdischen Pascha, das er als sein letztes mit ihngafeiert,