Die Evangelien nach Markus und Lukas - Offenbarung.ch
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Ltikasi7,7—io 285<br />
Kne<strong>ch</strong>t begehrt au<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>ts anderes, greift <strong>Die</strong>nst um <strong>Die</strong>nst mit freudiger<br />
Willigkeit an, besorgt, was auf dem Feld zu tun ist <strong>und</strong> was im Hause nötig<br />
ist, <strong>und</strong> verlangt ni<strong>ch</strong>t, daß der Herr ihm dafür danke, sondern treibt seine<br />
Arbeit, solange sie erforderli<strong>ch</strong> ist. So hält es die Treue; so handelt der<br />
Kne<strong>ch</strong>t, bei dem sein <strong>Die</strong>nst aus der Liebe fließt. In dieser Weise hat der Jünger<br />
Jesu seine Arbeit anzusehen, ni<strong>ch</strong>t mit dem Auge, das mißt, wie groß sie<br />
s<strong>ch</strong>on sei, unwillig, ob sie ni<strong>ch</strong>t endli<strong>ch</strong> fertig werde, mit dem anspru<strong>ch</strong>svollen<br />
Begehren: Entlaß mi<strong>ch</strong> nun aus deinem <strong>Die</strong>nst; danke mir; lohne mi<strong>ch</strong>! es ist<br />
genug! Der re<strong>ch</strong>te Jüngersinn s<strong>ch</strong>aut ni<strong>ch</strong>t rückwärts auf das, was ges<strong>ch</strong>ehen<br />
ist, sondern vorwärts auf das, was jetzt <strong>na<strong>ch</strong></strong> Gottes Willen ges<strong>ch</strong>ehen kann,<br />
<strong>und</strong> greift sein Werk unermüdli<strong>ch</strong> an, immer willig, immer froh, daß er für<br />
Jesu Werk <strong>und</strong> Willen seines Lebens ganze Kraft verwenden darf.<br />
Warum dankt der Herr dem Kne<strong>ch</strong>t ni<strong>ch</strong>t dafür, daß er tat, was ihm befohlen<br />
war? Täte der Kne<strong>ch</strong>t es ni<strong>ch</strong>t, so ma<strong>ch</strong>te er si<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>uldig <strong>und</strong> brä<strong>ch</strong>e die<br />
Treue <strong>und</strong> verwirkte sein Leben. Er muß gehor<strong>ch</strong>en; seines Herrn Befehl bindet<br />
ihn. 17,10: Also au<strong>ch</strong> ihr, wenn ihr alles, was eu<strong>ch</strong> befohlen ist, getan habt,<br />
spre<strong>ch</strong>t: Wir sind unnütze Kne<strong>ch</strong>te; was wir zu tun s<strong>ch</strong>uldig waren, taten wir.<br />
Damit hat Jesus in den Seinen die Selbstlosigkeit der e<strong>ch</strong>ten, reinen Liebe gepflanzt.<br />
Er ma<strong>ch</strong>t sie ni<strong>ch</strong>t nur dadur<strong>ch</strong> los von si<strong>ch</strong> selbst, daß er sie unter das<br />
Bußwort stellt <strong>und</strong> ihnen ihre Bosheit <strong>und</strong> Untreue si<strong>ch</strong>tbar ma<strong>ch</strong>t. <strong>Die</strong>se<br />
ma<strong>ch</strong>t sie freili<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>amrot <strong>und</strong> s<strong>ch</strong>ließt ihnen den M<strong>und</strong>. Aber ni<strong>ch</strong>t dieser<br />
bittere Weg allein führt sie weg von der Bew<strong>und</strong>erung, mit der sie si<strong>ch</strong> selbst<br />
preisen, <strong>und</strong> vom Vertrauen, das sie auf si<strong>ch</strong> selber gründen. Au<strong>ch</strong> die Liebe<br />
ma<strong>ch</strong>t sie selbstlos <strong>und</strong> ma<strong>ch</strong>t sie gerade dann so, wenn sie den Willen Jesu<br />
erfüllen, tun, was ihnen aufgetragen ist, sein Wort sagen <strong>und</strong> sein Wefk ausri<strong>ch</strong>ten.<br />
Dann spre<strong>ch</strong>en sie: Unnütze Kne<strong>ch</strong>te sind wir! denn etwas anderes<br />
haben sie ni<strong>ch</strong>t für ihn getan, als was ihnen befohlen war. Was sie tun, müssen<br />
sie tun. Sünde, Untreue wäre es für sie, S<strong>ch</strong>ande <strong>und</strong> Fall, hätten sie si<strong>ch</strong> geweigert,<br />
sein Gebot zu halten. Dazu hat er sie si<strong>ch</strong> verb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> dazu seine<br />
Gemeins<strong>ch</strong>aft ihnen ges<strong>ch</strong>enkt, damit sie ihm dienen. Über das, was sie für ihn<br />
zu tun vermo<strong>ch</strong>ten, geht aber der Wille der Liebe immer hinaus. Immer s<strong>ch</strong>ätzt<br />
sie das, was sie vollbringt, als unzulängli<strong>ch</strong> <strong>und</strong> dürftig. Ihre Gabe <strong>und</strong> Arbeit<br />
bleibt weit hinter dem zurück, was sie dem Herrn gern gäbe <strong>und</strong> worin sie<br />
einen seiner würdigen <strong>Die</strong>nst erkennt. <strong>Die</strong>ser S<strong>ch</strong>merz bleibt der e<strong>ch</strong>ten Liebe<br />
immer eingepflanzt <strong>und</strong> gibt ihr ihre Unermüdli<strong>ch</strong>keit. Ni<strong>ch</strong>t dazu sagte Jesus<br />
dieses Wort, damit sie etwas anderes zu tun begehrten, als was er ihnen befahl,<br />
<strong>und</strong> ihnen etwas Höheres mögli<strong>ch</strong> als die Bewahrung seines Gebots. Vielmehr<br />
gerade dazu sagte er ihnen dieses Wort, damit sie rüstig bei seinem Gebot