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Die Evangelien nach Markus und Lukas - Offenbarung.ch

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<strong>Markus</strong> 7,5—15 . 63<br />

um eure Überlieferung zu bewahren. Denn Mose sagte: Ehre deinen Vater <strong>und</strong><br />

deine Mutter (2. Mose 20,12) <strong>und</strong>: Wer Vater oder Mutter s<strong>ch</strong>mäht, soll sterben<br />

(5. Mose 5,16). Ihr aber sagt: Wenn ein Mens<strong>ch</strong> zum Vater oder zur Mutter<br />

sagt: Korban (was Opfer bedeutet) soll all das sein, wodur<strong>ch</strong> du von mir<br />

einen Vorteil hättest, so laßt ihr ihn für den Vater oder die Mutter ni<strong>ch</strong>ts mehr<br />

tun. So hebt ihr Gottes Wort dur<strong>ch</strong> die Überlieferung auf, die ihr überliefert<br />

habt. Und von dieser Art tut ihr viel. Ein deutli<strong>ch</strong>es, helles Gebot der S<strong>ch</strong>rift<br />

verlangt für die Eltern die Ehre; sie aber reden von Fällen, in denen Güte <strong>und</strong><br />

Wohltat gegen die Eltern eine Sünde <strong>und</strong> r<strong>und</strong>weg verboten sei, dann nämli<strong>ch</strong>,<br />

wenn jemand alles, was den Eltern Nutzen brä<strong>ch</strong>te, dem Tempel gelobt. <strong>Markus</strong><br />

nennt das "Wort au<strong>ch</strong> bei seinem syris<strong>ch</strong>en Klang, das <strong>na<strong>ch</strong></strong> ihrer Meinung<br />

so große Ma<strong>ch</strong>t hat, daß es Gottes Gebot entkräftet, die heiligste Verpfli<strong>ch</strong>tung<br />

löst <strong>und</strong> die größte Bosheit notwendig ma<strong>ch</strong>t: Korban, d. h. Darbringung<br />

an Gott. Alles, wovon man sagte, es sei „Korban", gehörte ohne Einrede dem<br />

Tempel <strong>und</strong> war jedem mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en Gebrau<strong>ch</strong> entzogen. Hatte jemand das,<br />

was er dem Vater je geben würde, Korban genannt, so war ihm <strong>na<strong>ch</strong></strong> der pharisäis<strong>ch</strong>en<br />

Lehre jede Unterstützung desselben untersagt.<br />

Dann folgt Jesu Ausspru<strong>ch</strong> über das, was rein <strong>und</strong> unrein ma<strong>ch</strong>t. 7,14.15:<br />

Und er rief no<strong>ch</strong>mals die Menge herzu <strong>und</strong> sagte zu ihnen: Hört alle auf mi<strong>ch</strong>,<br />

<strong>und</strong> versteht es. Es gibt ni<strong>ch</strong>ts, was von außen in den Mens<strong>ch</strong>en hineinkommt,<br />

was ihn gemein zu ma<strong>ch</strong>en vermag, sondern das, was aus dem Mens<strong>ch</strong>en herauskommt,<br />

ist das, was den Mens<strong>ch</strong>en gemein ma<strong>ch</strong>t. Bei Matthäus, 15,11, gibt<br />

Jesus dem Spru<strong>ch</strong> absi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> eine rätselhafte Fassung. Auf den M<strong>und</strong> ri<strong>ch</strong>tet<br />

er unseren Blick als auf die Pforte, dur<strong>ch</strong> die das, was außen ist, in uns hinein<strong>und</strong><br />

das, was innen ist, aus uns herauskommt. Was uns s<strong>ch</strong>ändet <strong>und</strong> belastet,<br />

ist ni<strong>ch</strong>t das, was in den M<strong>und</strong> geht, sondern das, was aus dem M<strong>und</strong> kommt.<br />

Da muß si<strong>ch</strong> der Hörer selbst besinnen, was denn aus dem M<strong>und</strong>e fliege, nämli<strong>ch</strong><br />

das Wort, <strong>und</strong> warum dieses unsere S<strong>ch</strong>ande <strong>und</strong> S<strong>ch</strong>eidung von Gott sei,<br />

weil es die böse Su<strong>ch</strong>t des verkehrten Willens in si<strong>ch</strong> hat <strong>und</strong> <strong>na<strong>ch</strong></strong> außen trägt.<br />

<strong>Markus</strong> erläutert den Spru<strong>ch</strong> dadur<strong>ch</strong>, daß er ohne Beziehung auf den M<strong>und</strong><br />

<strong>und</strong> das Wort das Auswendige <strong>und</strong> Inwendige gegeneinander setzt. Was si<strong>ch</strong><br />

außerhalb des Mens<strong>ch</strong>en findet <strong>und</strong> nun in ihn hineingeht, hat ni<strong>ch</strong>t das Vermögen,<br />

ihm eine unreine, unheilige Art anzuhängen. <strong>Die</strong>se verderbli<strong>ch</strong>e Kraft<br />

hat dagegen das, was si<strong>ch</strong> inwendig im Mens<strong>ch</strong>en befindet <strong>und</strong> aus seinem eigenen<br />

Innern kommt. Damit ist unser Blick auf die Stelle geri<strong>ch</strong>tet, an der die<br />

Gefahr uns naht. Ni<strong>ch</strong>t im Berei<strong>ch</strong> der Natur lauert ein Widersa<strong>ch</strong>er auf uns,<br />

der uns zu Fall brä<strong>ch</strong>te; inwendig in uns selber findet si<strong>ch</strong> der Feind, der uns<br />

Gottes Wohlgefallen <strong>und</strong> damit unsere Ehre <strong>und</strong> unseren Frieden nimmt.

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