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Green-IT und Datenbanken - ODBMS

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6.3 SSD als Optimierungsmöglichkeit<br />

zum Rotieren der Discs oder zum Bewegen der Lese-/Schreibköpfe betrieben werden.<br />

Hierdurch sinkt der Energieverbrauch von SSDs gegenüber herkömmlichen HDDs. Die<br />

fehlende Mechanik hat zusätzlich noch den Vorteil, dass die bei HDDs als Seektime<br />

bekannte Wartezeit, die durch Rotation der Discs <strong>und</strong> die Positionierung der Lese-<br />

/Schreibköpfe entsteht, entfällt. Ein weiterer Vorteil ist, dass SSDs weniger empfindlich<br />

gegenüber Erschütterungen <strong>und</strong> Temperaturschwankungen sind. Generell sind<br />

SSDs wegen der fehlenden Mechanik ausfallsicherer als HDDs [BD09].<br />

SSDs haben aber den entscheidenden Nachteil gegenüber HDDs, dass einzelne Bits<br />

einer Seite nicht beliebig geändert werden können. Änderungen können nur von 1<br />

(gelöscht) auf 0 (geschrieben) <strong>und</strong> blockweise durchgeführt werden. Wenn ein Bit in<br />

einem Block geändert werden soll, muss der gesamte Block samt der Änderung in<br />

einen neuen, leeren Block kopiert werden. Der ursprüngliche Block wird daraufhin<br />

gelöscht. Die Speicherung der Informationen in neuen Blöcken wird dabei durch den<br />

Controller der SSD so gesteuert, dass möglichst alle Blöcke gleich oft beschrieben<br />

werden. Dieser als Wear Leveling bezeichnete Prozess erhöht die Lebensdauer der<br />

SSD, da eine einzelne Speicherzelle nur begrenzt oft gelöscht <strong>und</strong> wieder beschrieben<br />

werden kann. Durch diesen aufwendigen Vorgang dauert das Schreiben von Daten auf<br />

eine SSD zwischen 1,5 <strong>und</strong> 2,0 ms [BD09], wohingegen Leseoperationen in wenigen µ-<br />

Sek<strong>und</strong>en durchgeführt werden können. Besonders in diesen kurzen Zugriffszeiten bei<br />

wahlfreiem Zugriff (Random Access) liegen die Stärken der SSDs gegenüber HDDs.<br />

Untersuchungen haben aber gezeigt, dass HDDs beim Lesen nicht immer im Nachteil<br />

gegenüber SSDs sind. Dies gilt im Besonderen dann, wenn die zu lesenden Seiten dicht<br />

beieinander liegen. Je mehr Seiten hintereinander gelesen werden, desto geringer wird<br />

der Geschwindigkeitsvorteil von SSDs [Cor09].<br />

In Datenbankanwendungen werden SSDs bisher selten eingesetzt, da in der Regel<br />

sehr große Datenmengen verwaltet werden <strong>und</strong> die Preise für SSDs momentan noch<br />

sehr hoch sind. Ein GB Speicherplatz kostet zwischen 1,50 <strong>und</strong> 3,00 EUR, wohingegen<br />

die Preise für HDDs zwischen 0,03 <strong>und</strong> 1,00 EUR liegen. 1 Daher muss je nach<br />

Anwendungsbereich eine Balance zwischen dem Geschwindigkeitsvorteil <strong>und</strong> den Anschaffungskosten<br />

der SSDs gef<strong>und</strong>en werden.<br />

Daten, die schnell verfügbar sein müssen, sollten auf SSDs abgelegt werden, wohingegen<br />

Archive mit geringer Zugriffsrate durchaus auf herkömmlichen Festplatten<br />

gespeichert werden können [LD09]. Genau diesen Ansatz greifen moderne Serverlösungen<br />

auf, indem sie die verschiedenen Vor-<strong>und</strong> Nachteile der unterschiedlichen<br />

Speichermedien berücksichtigen. Solche Hybridlösungen wie z.B. die IBM System<br />

Storage DS8000-Serie [IBM10] bestehen aus verschiedenen Speichertypen <strong>und</strong> ermitteln<br />

selbstständig, welche Daten auf welchem Medium abgelegt werden.<br />

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass der Einsatz von SSDs eine vielversprechende<br />

Optimierungsmethode für <strong>Datenbanken</strong> ist, da dieser Speicher viele Vorteile<br />

1 Preise am 28.04.2011 aus Onlineshop eines Hardware-Versandhandels entnommen.<br />

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