Green-IT und Datenbanken - ODBMS
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2.2 <strong>Green</strong> <strong>IT</strong> <strong>und</strong> die Rolle der <strong>Datenbanken</strong><br />
muss laut Haerder gewährleistet sein, dass einzelne Knoten je nach Nutzungsgrad des<br />
Systems dynamisch aus dem Cluster entfernt <strong>und</strong> diesem wieder hinzugefügt werden<br />
können. Außerdem müsste jeder einzelne Knoten eine so niedrige Leistungsaufnahme<br />
wie möglich haben.<br />
Haerder stellt eine solche neuartige Systemarchitektur mit ihren Eigenschaften vor<br />
[HHOS11]. Das WattDB-Projekt basiert auf dieser Systemarchitektur. Statt eines<br />
einzelnen speicher- <strong>und</strong> rechenstarken Servers wird für WattDB ein Cluster aus vielen<br />
einzelnen <strong>und</strong> energiesparenden Knoten verwendet. Der Cluster-Kern besteht aus<br />
einem einzigen Knoten, welcher Koordinationsaufgaben <strong>und</strong> die Verwaltung des vorhandenen<br />
Speichers übernimmt. Weitere Knoten für die Berechnung von Abfragen<br />
können jederzeit dynamisch, je nach Umfang des Workloads, hinzugefügt (<strong>und</strong> später<br />
auch wieder entfernt) werden. Durch dieses schrittweise Hinzufügen oder Entfernen<br />
von energieeffizienten Knoten erfüllt das Gesamtsystem die Eigenschaft der Energieproportionalität<br />
(vgl. grüne Linie in Abbildung 2.3).<br />
Eine Schwierigkeit dieses Systemdesigns ist, dass jeder Knoten Zugriff auf alle Daten<br />
der Datenbank haben muss. Dazu musste eine verteilte I/O-Architektur entwickelt<br />
werden, bei der alle Knoten zu jedem Zeitpunkt Zugriff auf alle externen Speichermedien<br />
(Flash-Speicher, Festplatten) haben. Details zu der Hardware-Ausstattung <strong>und</strong><br />
der Leistungsaufnahme der einzelnen Konten sind in [HS11a] beschrieben. Die Idee einer<br />
energie-proportionalen Datenbank verspricht ein hohes Energie-Einsparpotenzial,<br />
da heutige Systeme im Leerlauf oder bei geringer Last häufig zu viel Strom verbrauchen.<br />
Bei dem Server der für die Tests für diese Arbeit verwendet wurde, beträgt die<br />
Leistungsaufnahme im Leerlauf beispielsweise schon 90 Watt (vgl. Abschnitt 5.1).<br />
2.2.4 Weitere Lösungsansätze<br />
Goetz Graefe von den Hewlett-Packard Laboratories veröffentlichte 2008 eine Sammlung<br />
von Lösungsansätzen [Gra08], um die Energieeffizienz von Datenbankmanagementsystemen<br />
zu verbessern. Das Paper sei mehr als Herausforderung denn als eine<br />
Sammlung von Lösungen anzusehen, so Goetz.<br />
In diesem Abschnitt werden einige der Lösungsansätze <strong>und</strong> Ideen von Goetz kurz<br />
dargestellt, um weitere Möglichkeiten zur Steigerung der Energieeffizienz einer Datenbank<br />
aufzuzeigen. Im ersten Teil dieses Abschnitts werden Lösungsansätze im<br />
Bereich der Hardware vorgestellt. Im zweiten Teil des Abschnitts stehen Software-<br />
Lösungen im Mittelpunkt.<br />
Im Bereich der Hardware gibt es schon seit Längerem Bestrebungen, Energie zu<br />
sparen. Dies liegt an der großen Bedeutung von sparsamer Hardware für Laptops<br />
<strong>und</strong> andere mobile Geräte. Zu den Energiespartechniken gehören das dynamische<br />
Anpassen von Spannung <strong>und</strong> Taktrate eines Prozessors an die momentane Auslastung<br />
eines Prozessors, temperatur-gesteuerte Lüfter, Stromsparmodi von Festplatten<br />
<strong>und</strong> Mehrkern-Prozessoren statt immer höherer Taktraten.<br />
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