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Green-IT und Datenbanken - ODBMS

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2 Gr<strong>und</strong>lagen<br />

Umwelt-Gütesiegel eingeführt. Dazu zählt beispielsweise das Siegel 80 Plus 1 aus<br />

dem Jahr 2004 welches für Netzteile einen Mindestwirkungsgrad von 80 % vorsieht.<br />

Die im Jahr 2009 neugefasste Energy Star-Spezifikation 5.0 [EPA] legt beispielsweise<br />

für den Computer-Zustand Off <strong>und</strong> Sleep einen maximal zulässigen Stromverbrauch<br />

von 2 Watt fest. Der typische maximale Energieverbrauch (TEC, Typical Energy<br />

Consumption) eines Desktop-Computers der Kategorie A im Betrieb ist beispielsweise<br />

148 Watt. Wird dieser Wert überschritten, so bleibt dem Hersteller das Energy Star-<br />

Gütesiegel verwehrt. Für Spielekonsolen, Server, Desktop-Computer unterschiedlicher<br />

Leistungsklassen <strong>und</strong> viele weitere Geräteklassen existieren eigene TEC-Werte.<br />

2.1.3 Bedeutung von <strong>Green</strong> <strong>IT</strong> für Rechenzentren<br />

Besonders in Rechenzentren gibt es Bestrebungen, den Stromverbrauch zu senken, da<br />

dort der Stromverbrauch <strong>und</strong> das Einsparungspotenzial außerordentlich hoch sind.<br />

Eine Untersuchung des Borderstep Instituts für Innovation <strong>und</strong> Nachhaltigkeit im<br />

Jahr 2008 [FC08] im Auftrag des B<strong>und</strong>esministeriums für Umwelt, Naturschutz <strong>und</strong><br />

Reaktorsicherheit (BMU) gibt Auskunft über den Stromverbrauch <strong>und</strong> die Stromkosten<br />

von Rechenzentren. Es wurde für die Jahre 2000 bis 2005 errechnet, dass der<br />

weltweite Stromverbrauch durch Server von 58 Milliarden KWh im Jahr 2000 auf 123<br />

Milliarden KWh im Jahr 2005 angestiegen ist. Das entspricht r<strong>und</strong> 1 % des weltweiten<br />

Gesamtstromverbrauchs. Bei dieser Berechnung wurde der Stromverbrauch, welcher<br />

für die Kühlung der Server <strong>und</strong> für die Aufrechterhaltung einer unterbrechungsfreien<br />

Stromversorgung (USV) benötigt wird, mit einbezogen. Eine weitere Studie aus dem<br />

Jahr 2008 besagt, dass in Rechenzentren die Stromkosten, nach den Kosten für die<br />

Hardware <strong>und</strong> die Kühlung, den drittgrößten Ausgabeposten bilden [Ham08].<br />

In der Untersuchung des Borderstep Instituts [FC08] wird davon ausgegangen, dass<br />

der Stromverbrauch für Rechenzentren in den kommenden Jahren weltweit weiterhin<br />

erheblich zunehmen wird. Allein in Deutschland ist die Anzahl der Server in<br />

Deutschland in den letzten zehn Jahren rasant angestiegen. Der Stromverbrauch der<br />

r<strong>und</strong> 50.000 deutschen Serverräume <strong>und</strong> Rechenzentren 2008 lag bei 10,1 TWh, die<br />

Stromkosten bei r<strong>und</strong> 1,1 Mrd. e 2 . Dies entspricht einem Anteil am Gesamtstromverbrauch<br />

in Deutschland von r<strong>und</strong> 1,8 %. Bei völliger Ausschöpfung der Möglichkeiten,<br />

welche <strong>Green</strong> <strong>IT</strong> bietet, lässt sich laut dieser Untersuchung mehr als die Hälfte des<br />

Stromverbrauchs der Rechenzentren in Deutschland einsparen. Dies verdeutlicht Abbildung<br />

2.1.<br />

Die Effektivität der Kühlsysteme von Rechenzentren ist ein besonderes Thema. Auf<br />

einem Rechenzentrum-Expertentreffen in Zürich 2010 [Kla10] wurde festgestellt, dass<br />

die Kosten für die Kühlung in Rechenzentren erstaunlich hoch sind. Der Effizienzgrad<br />

eines Rechenzentrums wird heute mit dem sogenannten PUE-Wert (Power Usage<br />

Effectiveness) gemessen. Der PUE-Wert setzt den insgesamt im Rechenzentrum ver-<br />

6<br />

1 2006 wurden schließlich die Energy Star-Richtlinien um die 80 Plus-Kriterien erweitert.<br />

2 Bei der Berechnung wurde für das Jahr 2008 von einem Strompreis von 0,11 e/KWh ausgegangen.

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