Green-IT und Datenbanken - ODBMS
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5 Energieverbrauch der Datenbank<br />
Aggregatfunktionen von Gruppe 1 nicht durch eine Erweiterung des Arbeitsspeichers<br />
gesenkt werden. Alle Veränderungen liegen unter 2 % <strong>und</strong> sind somit nicht eindeutig<br />
genug. Die größte Änderung bei Gruppe 1 konnte bei der 1 GB-Datenbank erreicht<br />
werden. Die Laufzeit der Aggregatfunktionen auf dieser Datenbankgröße liegt sowohl<br />
bei 256 MB Arbeitsspeicher als auch bei 3 GB Arbeitsspeicher durchschnittlich unter<br />
30 Sek<strong>und</strong>en. Eine Änderung der Laufzeit bzw. des Energieverbrauchs von einer<br />
Sek<strong>und</strong>e bedeutet bei einer Gesamtlaufzeit von 30 Sek<strong>und</strong>en aber schon eine Veränderung<br />
von 3,33 %, so dass Änderungen von unter 2 %, wie sie hier zu beobachten<br />
sind, einer Laufzeitveränderung von weniger als einer Sek<strong>und</strong>e entsprechen. Derart<br />
geringe Laufzeitänderungen, sowohl positive als auch negative, können z.B. leicht<br />
durch das Betriebssystem verursacht werden. Die Tatsache, dass die Erweiterung des<br />
Arbeitsspeichers keinen Einfluss auf die Aggregatfunktionen hat, war durchaus zu<br />
erwarten, da diese Tests alle mit kalt gestarteter Datenbank durchgeführt wurden.<br />
Die betroffenen Datensätze mussten demnach alle von der Festplatte gelesen <strong>und</strong> die<br />
entsprechenden Aggregatfunktionen durchgeführt werden. Da diese Datensätze aber<br />
nicht für weitere Operationen im Arbeitsspeicher verbleiben müssen, profitiert die<br />
Datenbank auch nicht von einem größeren Arbeitsspeicher. Nachdem ein Tupel in<br />
der Aggregatfunktion berücksichtigt wurde, wird es nicht mehr benötigt <strong>und</strong> kann<br />
theoretisch sofort aus dem Arbeitsspeicher entfernt werden.<br />
Gruppe 2 (Gruppierung):<br />
Für die Gruppierungsbefehle der Gruppe 2 konnte ebenfalls kein positiver Effekt auf<br />
die Laufzeit bzw. den Energieverbrauch gemessen werden. Auch hier sind die gemessenen<br />
Abweichungen zu gering, als dass eine derartige Aussage getroffen werden kann.<br />
Die Messergebnisse lassen sich damit erklären, dass nur eine Teilmenge der Daten,<br />
nämlich die Repräsentanten der einzelnen Gruppen, im Arbeitsspeicher gehalten werden<br />
muss. Da die Befehle der Gruppe 2 auf der Tabelle „lineitem“ operieren <strong>und</strong> nur<br />
nach dem Attribut „l_shipmode“ gruppieren, handelt es sich hierbei um die 8 Repräsentanten<br />
mit dem String AIR, FOB, MAIL, RAIL, REG AIR, SHIP <strong>und</strong> TRUCK<br />
im Attribut „l_shipmode“. Diese 8 Repräsentanten können problemlos sowohl in dem<br />
256 MB großen Arbeitsspeicher als auch in dem 3 GB großen Arbeitsspeicher erfasst<br />
werden. Es ist jedoch zu erwarten, das bei sehr vielen Gruppenrepräsentanten ein größerer<br />
Arbeitsspeicher ebenfalls von Vorteil ist, da die Liste der Repräsentanten dann<br />
immer im Arbeitsspeicher gehalten werden kann, ohne ausgelagert werden zu müssen.<br />
Gruppe 3 (Sortierung):<br />
Bei den Sortierbefehlen der Gruppe 3 konnten die von uns durchgeführten Messungen<br />
einen positiven Einfluss der Arbeitsspeichererweiterung belegen. Abbildung 5.5 zeigt<br />
deutlich, dass die Vergrößerung des Arbeitsspeichers einen positiven Einfluss auf die<br />
Laufzeit <strong>und</strong> den Energieverbrauch bei Sortierungen sowohl bei der 1 GB-Datenbank<br />
als auch bei der 5 GB-Datenbank hat. Diese Messergebnisse sind ebenfalls logisch,<br />
da bei einer Sortierung wenn möglich, alle zu sortierenden Tupel im Arbeitsspeicher<br />
gehalten werden. Hierbei treten umso häufiger Swapping-Effekte auf, je kleiner der<br />
Arbeitsspeicher ist. Dadurch verlängert sich bei zu kleinem Arbeitsspeicher die Laufzeit<br />
der Abfrage <strong>und</strong> somit auch der Energieverbrauch. Der positive Einfluss auf den<br />
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