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Green-IT und Datenbanken - ODBMS

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2.2.2 Energieeffizienz durch Flash-Speicher<br />

2.2 <strong>Green</strong> <strong>IT</strong> <strong>und</strong> die Rolle der <strong>Datenbanken</strong><br />

Die Kombination von Solid State Disks (SSD <strong>und</strong> häufig auch NAND-Flash-Speicher<br />

oder kurz Flash-Speicher genannt) <strong>und</strong> Datenbankmanagementsystemen (DBMS) ist<br />

ein weiteres vielversprechendes Thema bezüglich <strong>Green</strong> <strong>IT</strong> <strong>und</strong> DBMS. Mit Flash-<br />

Speichern kann nicht nur Energie gespart, sondern gleichzeitig auch die Performance<br />

gesteigert werden. Schmidt et al. [SHKR08] sehen in Flash-Speichern die Zukunft<br />

für Datenbanksysteme aufgr<strong>und</strong> der hohen Geschwindigkeit von Lese- <strong>und</strong> Schreiboperationen<br />

<strong>und</strong> aufgr<strong>und</strong> des niedrigen Energieverbrauchs von Flash-Speichern im<br />

Vergleich zu herkömmlichen Festplatten (HDDs) 4 . Schmidt et al. stellen Möglichkeiten<br />

vor, wie die SSD-spezifischen Eigenschaften (größere Blockgröße, Schreiboperationen<br />

langsamer als Leseoperationen) für die Verwendung in einem Datenbank-Server<br />

genutzt werden können. Herausgehoben werden der niedrige Energieverbrauch <strong>und</strong><br />

die höhere Geschwindigkeit gegenüber HDDS bei wahlfreiem/direkten Speicherzugriff<br />

(Random read).<br />

Laut Schmidt et al. müssen DBMS-Algorithmen speziell für SSDs angepasst werden,<br />

da bei einer SSD eine bereits beschriebene Seite (Page) in einem Block nicht<br />

geändert, sondern nur neu geschrieben werden kann. Dazu muss allerdings der komplette<br />

Block neu geschrieben werden. Dies macht Schreiboperationen verglichen mit<br />

Leseoperationen aufwendig <strong>und</strong> damit teuer (SSD Write-Read-Asymmetrie). Diese<br />

Probleme müssten bei dem Design von SSD-spezifischen I/O-Algorithmen bedacht<br />

werden, so Schmidt.<br />

Zudem nutzt eine SSD größere Blöcke (ein Block besteht aus 32 bis 128 Seiten <strong>und</strong><br />

die Größe einer Seite liegt im Bereich von 512 Byte <strong>und</strong> 2 KB) als ein DBMS (üblicherweise<br />

4 KB bis 64 KB große Blöcke). Es wird empfohlen, bei DBMS-internen<br />

Algorithmen erst mit dem teuren Löschen von Blöcken zu beginnen, wenn es keine<br />

leeren Blöcke mehr gibt. In einem leeren Block kann sofort geschrieben werden, ohne<br />

dass dieser vorher gelöscht werden muss. Als zweite Maßnahme sollte das DBMS<br />

gewährleisten, dass SSD-Blöcke möglichst vollständig gefüllt werden, damit die Fragmentierung<br />

gering gehalten wird. Um dies zu gewährleisten werden, Änderungen nicht<br />

direkt in einem Block geschrieben, sondern die Änderungen werden gesammelt (flashaware<br />

DB buffers) <strong>und</strong> erst bei einer ausreichend großen Datenmenge in einen Block<br />

geschrieben, der dann vollständig gefüllt ist. In einer Fallstudie von Beckmann, Meyer,<br />

Sanders <strong>und</strong> Singler 2010 [BMSS10], in der es zwar nicht um ein DBMS, aber<br />

um das energieeffiziente Sortieren einer großen Datenmenge (JouleSort-Benchmark<br />

[RSRK07]) geht, wurde dieses Problem so gelöst, dass beispielsweise nur große Datenmengen<br />

auf einmal von einer SSD gelesen oder auf diese geschrieben werden. Zu<br />

solchen Besonderheiten des Flash-Speichers bezüglich DBMS gibt es noch eine Reihe<br />

weiterer Lösungsansätze in der Literatur [SOH09], [HOB09], [OH10], [SHH10],<br />

4 Die Autoren geben keine genauen Werte an, aber in unseren Messungen benötigte die von uns<br />

verwendete SSD gegenüber einer HDD ungefähr 10 Watt weniger im Leerlauf. Bei anderer Hardware<br />

(vgl. [BMSS10]) wurden bei einem Vergleich zwischen HDD <strong>und</strong> SDD ein Unterschiede von<br />

ungefähr 3 Watt im Leerlauf gemessen.<br />

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