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Green-IT und Datenbanken - ODBMS

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6 Energieoptimierungen<br />

6.3.4 Ersetzung der HDD durch eine SSD<br />

Um das Einsparpotenzial von Solid State Discs auf den Energieverbrauch bzw. die<br />

Laufzeit von TPC-H-Abfragen auf unserem Datenbankserver zu untersuchen, wurde<br />

in einem ersten Versuchsaufbau die HDD durch eine SSD ersetzt. Das Betriebssystem<br />

<strong>und</strong> die Datenbank wurden hierbei genau so auf der SSD installiert <strong>und</strong> konfiguriert<br />

wie zuvor auf der HDD. Anschließend wurden die 1 GB-Datenbank, die 5 GB-<br />

Datenbank <strong>und</strong> die 10 GB-Datenbank auf die SSD kopiert <strong>und</strong> in Caché eingeb<strong>und</strong>en.<br />

Es wurden hierbei keine Versuche unternommen, die Datenbank auf irgendeine Art<br />

für den Einsatz auf einer SSD zu optimieren. Außerdem wurden bei diesen Messungen<br />

keine zusätzlichen Indizes benutzt. Lediglich die Primary-Keys <strong>und</strong> die Foreign-Keys<br />

aus dem TPC-H-Schema wurden, genau wie bei den Vergleichsmessungen auf der<br />

HDD, verwendet. Die dann durchgeführten Messreihen mit den 22 TPC-H-Abfragen<br />

lieferten die folgenden Messergebnisse.<br />

Messergebnissse<br />

Die Tabelle 6.13 zeigt die Laufzeiten, den Energieverbrauch in Joule <strong>und</strong> die durchschnittliche<br />

Leistungsaufnahme (Joule/s) der einzelnen SQL-Befehle des TPC-H-<br />

Workloads, wobei in Klammern die prozentualen Abweichungen zu den Messergebnissen<br />

auf der herkömmlichen Festplatte (siehe Abschnitt 6.1.3, Tabelle 6.4) angegeben<br />

sind.<br />

Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass viele SQL-Befehle durch den Einsatz der SSD<br />

sowohl kürzere Laufzeiten als auch einen niedrigeren Energieverbrauch aufweisen. So<br />

konnte der Energieverbrauch für Abfrage 10 um 54,83 % gesenkt werden <strong>und</strong> die<br />

Laufzeit sogar um 55,56 %. Um den positiven Einfluss der SSD auf die Laufzeit <strong>und</strong><br />

den Energieverbrauch genauer zu untersuchen, sind in Abbildung 6.24 der Energieverbrauch,<br />

die Festplattenaktivität <strong>und</strong> die Prozessorauslastung des Datenbankservers<br />

für den Befehl 10 mit der herkömmlichen Festplatte dargestellt. Abbildung 6.25 zeigt<br />

im Vergleich hierzu dieselben Parameter für Befehl 10 auf der SSD.<br />

In Abbildung 6.24 ist deutlich erkennbar, dass die Festplattenaktivität während der<br />

ersten 450 Sek<strong>und</strong>en nur sehr gering ist <strong>und</strong> wenige Daten gelesen werden. Auch die<br />

Prozessorauslastung ist ebenfalls sehr niedrig, wodurch der Energieverbrauch bei etwa<br />

90 Watt liegt. Erst nach etwa 450 Sek<strong>und</strong>en steigt die Leserate der Festplatte<br />

leicht von weniger als 10 % auf 15 % bis 20 % an. Im Gegensatz dazu zeigt Abbildung<br />

6.25, dass die Leserate der SSD direkt zu Beginn der Abfrage bei etwa 30 %<br />

liegt <strong>und</strong> dieser Wert während der gesamten Abfrage nicht mehr unterschritten wird.<br />

Hier profitiert die SSD von ihrem bauartbedingten Vorteil, sehr schnell Daten lesen<br />

zu können. Durch diesen permanent hohen Lesezugriff kann die Abfrage im Vergleich<br />

zu der HDD in etwa der Hälfte der Zeit abgearbeitet werden.<br />

Ein weiterer Unterschied zwischen den beiden Kurven für die Leseoperationen ist<br />

der, dass die Kurve der HDD durchgängig kleineren Schwankungen unterliegt, die<br />

sich als „Zacken“ in der Kurve darstellen. Auch dies ist ein Indiz dafür, dass die<br />

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