Der integrale Ansatz nach Ken Wilber und seine ... - Michaelegli.ch
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Diplomarbeit Margit Geilenbrügge: <strong>Der</strong> <strong>integrale</strong> <strong>Ansatz</strong> <strong>na<strong>ch</strong></strong> <strong>Ken</strong> <strong>Wilber</strong> <strong>und</strong> <strong>seine</strong> Umsetzung... Seite 108<br />
Berei<strong>ch</strong> Organisations- <strong>und</strong> Personalentwicklung vorliegen. Damit zeigt si<strong>ch</strong> eine<br />
gewisse Zurückhaltung bei der Entwicklung von Konzepten. Nur drei Konzepte beziehen<br />
alle fünf Hauptaspekte des <strong>Wilber</strong>s<strong>ch</strong>en <strong>Ansatz</strong>es ein, nur ein Autor hat alle<br />
fünf Aspekt in die Praxis umgesetzt (Beispiels 3). Um Aussagen über die Wirksamkeit<br />
der einzelnen fünf Hauptaspekte zu ma<strong>ch</strong>en, liegen zu wenig Daten vor. Allerdings<br />
läßt si<strong>ch</strong> anhand der vorliegenden Ergebnisse (eins<strong>ch</strong>ließli<strong>ch</strong> der Eins<strong>ch</strong>ätzung<br />
von Romhardt) sagen, daß das Quadranten-S<strong>ch</strong>ema ein wirksames Strukturierungs<strong>und</strong><br />
Diagnoseinstrument darstellt, mit dem die wesentli<strong>ch</strong>en Berei<strong>ch</strong>e einer Beratungssituation<br />
erfaßt werden können. Hier bietet si<strong>ch</strong> als nä<strong>ch</strong>ster Untersu<strong>ch</strong>ungss<strong>ch</strong>ritt<br />
an, die Syn<strong>ch</strong>ronisierung der vier Dimensionen der Beratungssituation (den<br />
Ausglei<strong>ch</strong> zwis<strong>ch</strong>en den Interessen des einzelnen Mitglieds <strong>und</strong> der Gruppe bzw. der<br />
Gesamtorganisation) ins Auge zu fassen. Fragen, die si<strong>ch</strong> in diesem Zusammenhang<br />
stellen könnten, wären:<br />
• Wel<strong>ch</strong>e Bedingungen erlei<strong>ch</strong>tern die Balance?<br />
• Wel<strong>ch</strong>e Methoden eigenen si<strong>ch</strong>?<br />
• Wie wirken si<strong>ch</strong> die unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>en Bewußtseins- oder Entwicklungsniveaus<br />
der Mitglieder einer Organisation auf den Balance-Prozeß aus? - In wel<strong>ch</strong>er Weise<br />
müssen sie berücksi<strong>ch</strong>t werden?<br />
• Wel<strong>ch</strong>e Rolle spielen Feedback-Prozesse?<br />
• Wie unters<strong>ch</strong>eidet si<strong>ch</strong> der Balance-Prozeß in einer vorwiegend "mythis<strong>ch</strong>en"<br />
Organisation, von der einer "rationalen" Organisation?<br />
Alle se<strong>ch</strong>s Konzepte integrieren den Entwicklungsaspekt, als Entwicklungstheorie<br />
beziehen sie entweder <strong>Wilber</strong>s Modell individueller <strong>und</strong> kollektiver Entwicklung<br />
oder das Modell "Spiral Dynamics integral" von Graves, Beck <strong>und</strong> Cowan ein.<br />
(Vergl. hierzu Romhardts Vorgehensweise in Abs<strong>ch</strong>nitt. 7.3 auf Seite 92) Eine Betra<strong>ch</strong>tungsweise,<br />
die Parallelen zwis<strong>ch</strong>en <strong>Wilber</strong>s Entwicklungsmodell <strong>und</strong> den "Flexibilisierungswellen<br />
in der Arbeitswelt" bzw. den "Trends in der Gesells<strong>ch</strong>aft" feststellt<br />
(Beipiel 1), s<strong>ch</strong>eint mir eine neuer Aspekt in der Umsetzungsdiskussion zu sein.<br />
Er könnte in der "Fa<strong>ch</strong>gruppe Integrales Business" aufgegriffen werden.<br />
Zu den aufgeführten Typen des Bewußtseins in Beispiel 2 zählen im Sinne des <strong>integrale</strong>n<br />
<strong>Ansatz</strong>es ni<strong>ch</strong>t die (horizontalen) "Persönli<strong>ch</strong>keitstypen" (wie die Typologie<br />
<strong>na<strong>ch</strong></strong> Myers-Briggs, das Enneagramm etc.), die im Laufe der Entwicklung relativ<br />
konstant bleiben, sondern die (vertikalen) Typen männli<strong>ch</strong>er <strong>und</strong> weibli<strong>ch</strong>er Orientierung,<br />
die si<strong>ch</strong> - wie die Entwicklungslinien - mit den Gr<strong>und</strong>ebenen (von präkonventionell<br />
über konventionell <strong>na<strong>ch</strong></strong> postkonventionell) entwickeln. Sie wurden u.a.<br />
von Carol Gilligan erfors<strong>ch</strong>t. (Vergl. Abs<strong>ch</strong>nitt 6.2.3 auf Seite 67) <strong>Der</strong> <strong>integrale</strong> <strong>Ansatz</strong><br />
als dynamis<strong>ch</strong>e Landkarte für Bewußtseinsentwicklung bezieht diese "Typen"<br />
ges<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>tsspezifis<strong>ch</strong>er Orientierung als zwei komplementäre, ni<strong>ch</strong>t aufeinander reduzierbare<br />
Si<strong>ch</strong>tweisen ein. (GH: 60-63)<br />
Das no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t erprobte Konzept in Beispiel 4 bezieht die "Interrelationalität der vier<br />
Quadranten" ein. Damit wird die Umsetzungsdiskussion um ein zentrales Thema: das<br />
Verhältnis von Mitglieder-Entwicklung <strong>und</strong> der Entwicklung der Gesamtorganisation<br />
("Tetra-Evolution"), ergänzt. Folgende Frage könnten in diesem Zusammenhang von<br />
Interesse sein:<br />
• Wie können die Synergie-Effekte zwis<strong>ch</strong>en "individuellem" <strong>und</strong> "sozialem Holon"<br />
realisiert werde?- Wel<strong>ch</strong>e Bedingungen müssen vorhanden sein?