Der integrale Ansatz nach Ken Wilber und seine ... - Michaelegli.ch
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Diplomarbeit Margit Geilenbrügge: <strong>Der</strong> <strong>integrale</strong> <strong>Ansatz</strong> <strong>na<strong>ch</strong></strong> <strong>Ken</strong> <strong>Wilber</strong> <strong>und</strong> <strong>seine</strong> Umsetzung... Seite 93<br />
- die Gegenwart, das "Hier <strong>und</strong> Jetzt", als vorherrs<strong>ch</strong>ender Zeitmodus<br />
- das Selbst als Betra<strong>ch</strong>ter des mentalen Stroms <strong>und</strong> der körperli<strong>ch</strong>en Impulse <strong>und</strong><br />
Gefühle<br />
- die Integration von Geist <strong>und</strong> Körper ( "psy<strong>ch</strong>o-physiologis<strong>ch</strong>e Fluß"), die imaginative<br />
Vorstellungen <strong>und</strong> visionäre Bilder ermögli<strong>ch</strong>t<br />
- das Bedürfnis <strong>na<strong>ch</strong></strong> Selbstverwirkli<strong>ch</strong>ung <strong>und</strong> einem "authentis<strong>ch</strong>en Sinn"<br />
- ein Kognitionsvermögen (<strong>integrale</strong> Denken), das Win-win-win-Konstellationen<br />
ermögli<strong>ch</strong>t.<br />
Alle diese Elemente finden si<strong>ch</strong> in dem Konzept "VisionsCoa<strong>ch</strong>ing integral" wieder:<br />
<strong>Der</strong> Klient wird dur<strong>ch</strong> unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>e Übungen <strong>und</strong> Te<strong>ch</strong>niken (wie Traum- <strong>und</strong><br />
Phantasiereisen im Alpha-Zustand) immer wieder auf die Gegenwart verwiesen, auf<br />
das, was er hier <strong>und</strong> jetzt fühlt <strong>und</strong> erkennt. Damit kann er si<strong>ch</strong> den inneren Bilder,<br />
Phantasien <strong>und</strong> intuitiven Wahrnehmungen öffnen. Eine zentrale Rolle spielt die<br />
Wahrnehmung von Gefühlen: Das Fühlen - wie alle sinnli<strong>ch</strong>e Wahrnehmung - findet<br />
nur im Jetzt statt, denn weder Vergangenheit no<strong>ch</strong> Zukunft kann man fühlen, hören<br />
oder s<strong>ch</strong>mecken. Au<strong>ch</strong> die Su<strong>ch</strong>e <strong>na<strong>ch</strong></strong> Lebenssinn (Modul 4) ist Teil des Konzeptes.<br />
Außerdem bietet es zahlrei<strong>ch</strong>e Formen von Unterstützung für die Entwicklung des<br />
persönli<strong>ch</strong>en Potentials: die Identifizierung von Entwicklungshindernissen (Modul 1<br />
<strong>und</strong> 2), Übungen zur horizontalen Balance, das Erstellen eines vMeme-Profil u.a.m.<br />
Erfahrungen mit höheren Entwicklungsebenen sind allerdings keine Gewähr für evolutionäre<br />
Veränderung: Mens<strong>ch</strong>en übersetzen die Wirkli<strong>ch</strong>keit der höheren Ebene<br />
immer dur<strong>ch</strong> die Brille ihres gegenwärtigen Bewußtseinsmodus. Erst Transzendenz<br />
auf der Basis von Differenzierung <strong>und</strong> Integration ermögli<strong>ch</strong>t qualitativen Wandel<br />
<strong>und</strong> damit das emergente Hervortreten der neuen Ebene. Da Transzendenz oft mit<br />
s<strong>ch</strong>merzhaften Erfahrungen, dem Loslassen alter Si<strong>ch</strong>erheiten, der Konfrontation mit<br />
Ängsten, einher geht, ist evolutionäre Wandel letztli<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t planbar oder te<strong>ch</strong>nologisierbar.<br />
- Das Konzept bietet hier soziale Unterstützung: Beratung, Ermutigung <strong>und</strong><br />
Erfahrungsaustaus<strong>ch</strong> in einer Gruppe von Mens<strong>ch</strong>en, die ähnli<strong>ch</strong>e Ziele haben <strong>und</strong><br />
bereit sind, gemeinsam zu lernen.<br />
Romhardts Konzept "Wissensgemeins<strong>ch</strong>aften, Orte lebendigen Wissensmanagements"<br />
bezieht von <strong>Wilber</strong> fünf Hauptaspekten nur das Quadranten-S<strong>ch</strong>ema ein. Es<br />
verzi<strong>ch</strong>tet auf die Einführung von Entwicklungsebenen, -linien <strong>und</strong> Bewußtseinstypen,<br />
obwohl die Linien beispielsweise als interpersoneller Fähigkeiten im Konzept<br />
indirekt präsent sind. Au<strong>ch</strong> die Zustände des Bewußtseins werden indirekt thematisiert,<br />
wenn Meditation oder A<strong>ch</strong>tsamkeitsübungen als "Interventionsmaßnahme"<br />
aufgeführt werden. Romhardt nutzt das Vier-Quadranten-S<strong>ch</strong>ema zur Systematisierung<br />
von Wissen (inneres, objektiviertes, intersubjektives <strong>und</strong> interobjektiviertes<br />
Wissen) <strong>und</strong> als Analyse-Instrument für die Problemdiagnose <strong>und</strong> die Ermittlung des<br />
Weiterbildungsbedarfs in Wissensgemeins<strong>ch</strong>aften.<br />
Er diagnostiziert eine deutli<strong>ch</strong>e S<strong>ch</strong>ieflage bei der "Produktion" von Wissen <strong>und</strong> Lösung<br />
von Problemen in Wissensgemeins<strong>ch</strong>aften. Die Berei<strong>ch</strong>e des "Innen" (der<br />
Wahrnehmung von Gefühlen, der Entwicklung persönli<strong>ch</strong>er <strong>und</strong> gemeinsamer Werte,<br />
der Konfliktlösung etc.) werden zugunsten des "Außen" (der Entwicklung von<br />
Strukturen <strong>und</strong> Abläufen, des te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>em Know-how etc.) ver<strong>na<strong>ch</strong></strong>lässigt. Romhardts<br />
Intention, ein Konzept zu entwickeln, "mit dem Probleme <strong>und</strong> Chancen von<br />
Wissensgemeins<strong>ch</strong>aften besser erkannt <strong>und</strong> bewältigt werden können", ers<strong>ch</strong>eint