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Der integrale Ansatz nach Ken Wilber und seine ... - Michaelegli.ch

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Diplomarbeit Margit Geilenbrügge: <strong>Der</strong> <strong>integrale</strong> <strong>Ansatz</strong> <strong>na<strong>ch</strong></strong> <strong>Ken</strong> <strong>Wilber</strong> <strong>und</strong> <strong>seine</strong> Umsetzung... Seite 61<br />

Eine Organisation enthält eine Fülle von Artefakten: materielle wie Möbel, Werkzeuge,<br />

Gebäude, elektronis<strong>ch</strong>e (Computer etc.) <strong>und</strong> mentale wie Managementkonzepte,<br />

Leitbilder, Führungsgr<strong>und</strong>sätze, Strategien, Re<strong>ch</strong>tsvors<strong>ch</strong>riften, Lohnregelungen,<br />

Ar<strong>ch</strong>itekturstile, Aufgabenzus<strong>ch</strong>nitte etc. Artefakte haben Einfluß auf das<br />

Bewußtsein von Organisationsmitgliedern, sie können ihre Entwicklung fördern<br />

oder zu Konditionierungsprozessen <strong>und</strong> Blinden Flecken führen <strong>und</strong> so Entwicklung<br />

behindern. (s.u.) Als relevante Aspekte für eine OE-Definition läßt si<strong>ch</strong> festhalten:<br />

Eine Organisation ist eine soziale Einheit, deren Mitglieder intentionale Wesen sind. Ihr<br />

kollektives Bewußtsein ist ein intersubjektiv verteiltes Bewußtsein. Alle Wahrnehmungen,<br />

Gefühle, Motivationen spielen si<strong>ch</strong> im Bewußtsein ihrer Mitglieder ab. Eine Organisation<br />

handelt, wenn ihre Mitglieder handeln.<br />

Die mentalen, materiellen, elektronis<strong>ch</strong>en Artefakte einer Organisation können das Bewußtsein<br />

ihrer Mitglieder beeinflussen - <strong>und</strong> umgekehrt.<br />

Eine Organisation erhält si<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> das Selbstregulationsvermögen (Selbstorganisation)<br />

ihrer Mitglieder.<br />

6.1.3 <strong>Der</strong> Begriff "Entwicklung"<br />

Holons entwickeln si<strong>ch</strong> (bilden emergente Strukturen) aufgr<strong>und</strong> ihrer Fähigkeit zur<br />

Selbsttranszendenz. Weil alle Mitglieder des sozialen Holons "Organisation" dur<strong>ch</strong><br />

vielfältige Kreisprozesse (zwis<strong>ch</strong>en innen/außen, <strong>und</strong> individuell/kollektiv auf allen<br />

Ebenen ihrer Existenz) verb<strong>und</strong>en sind <strong>und</strong> so zur Gesamtdynamik beitragen, entwickelt<br />

si<strong>ch</strong> die Organisation dur<strong>ch</strong> Co-Evolution oder Tetra-Evolution, wenn si<strong>ch</strong> ihre<br />

Mitglieder entwickeln. (Interdependenz von "Mikroevolution" <strong>und</strong> "Makroevolution".<br />

(siehe Abs<strong>ch</strong>nitt 4.1.3 auf Seite 50) Obwohl die Entwicklung einer Organisation<br />

<strong>und</strong> die Entwicklung ihrer Mitglieder in Zusammenhang stehen, kann si<strong>ch</strong> ein Mitglied<br />

au<strong>ch</strong> unabhängig von der Organisation entwickeln. (In einer Organisation mit<br />

einem mythis<strong>ch</strong>-rationalen Bewußtsein kann es einzelne Mitglieder geben, die si<strong>ch</strong><br />

vom Formop-Bewußtsein zur Visionslogik entwickeln, ohne daß dies auf kollektiver<br />

Ebene wesentli<strong>ch</strong>e Auswirkungen hätte. Für eine OE-Definition läßt si<strong>ch</strong> festhalten:<br />

Eine Organisation entwickelt si<strong>ch</strong> (evolviert), indem si<strong>ch</strong> die Entwicklung ihrer Mitglieder<br />

in deren Interaktionen nieders<strong>ch</strong>lägt. Individuelles Bewußtsein der Mitglieder <strong>und</strong> kollektives<br />

Bewußtsein der Organisation formen si<strong>ch</strong> we<strong>ch</strong>selseitig. (Ein Mitglied entwickelt<br />

si<strong>ch</strong> jedo<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> unabhängig von der Organisation.)<br />

Entwicklung ist ein spontaner Prozeß, der auf der Fähigkeit zur Selbsttranszendenz<br />

beruht.<br />

Entwicklung kann ni<strong>ch</strong>t aufgezwungen, sondern nur unterstützt werden.<br />

6.2 Das "Integral Operating System" <strong>und</strong> Rolle des Anwenders<br />

Für jede Form der Umsetzung des <strong>integrale</strong>n <strong>Ansatz</strong>es (ni<strong>ch</strong>t nur Berei<strong>ch</strong> OE/PE) ist,<br />

so <strong>Wilber</strong>, die Einbeziehung aller fünf Hauptaspekte Quadranten, Ebenen, Entwicklungslinien,<br />

Zustände <strong>und</strong> Typen elementar <strong>und</strong> unverzi<strong>ch</strong>tbar. <strong>Wilber</strong> bezei<strong>ch</strong>net<br />

diese fünf "Hauptdimensionen der mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en Existenz" (in Analogie zu<br />

dem Computer-Betriebssystem DOS) als "Integral Operating System" (IOS). "IOS"<br />

soll gr<strong>und</strong>sätzli<strong>ch</strong> bei jeder Anwendung <strong>und</strong> Umsetzung des <strong>integrale</strong>n <strong>Ansatz</strong>es zum<br />

Einsatz kommen <strong>und</strong> so garantieren, daß die Einbeziehung dieser fünf Dimensionen<br />

si<strong>ch</strong>ergestellt ist. (<strong>Wilber</strong>: www.worldofkenwilber.com [Zugriff: 12.09. 03]) (Das<br />

heißt im Umkehrs<strong>ch</strong>luß: Ein Umsetzungskonzept, das diese fünf Aspekte ni<strong>ch</strong>t einbezieht,<br />

kann ni<strong>ch</strong>t als "integral <strong>na<strong>ch</strong></strong> <strong>Wilber</strong>" betra<strong>ch</strong>tet werden.) Ein <strong>integrale</strong>s Be-

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