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Der integrale Ansatz nach Ken Wilber und seine ... - Michaelegli.ch

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Diplomarbeit Margit Geilenbrügge: <strong>Der</strong> <strong>integrale</strong> <strong>Ansatz</strong> <strong>na<strong>ch</strong></strong> <strong>Ken</strong> <strong>Wilber</strong> <strong>und</strong> <strong>seine</strong> Umsetzung... Seite 76<br />

• Er will zeigen, daß WG "als evolutionäre Keimzellen der Gesamtentwicklung<br />

einer sozialen Entität/Organisation" betra<strong>ch</strong>tet werden können. (ebenda: 48)<br />

Romhardts Konzept baut auf <strong>seine</strong>n Erfahrung im Berei<strong>ch</strong> Wissensmanagement-<br />

Fors<strong>ch</strong>ung auf.<br />

7.1.1 Ergebnisse einer fünfjährigen Fors<strong>ch</strong>ungspraxis<br />

Na<strong>ch</strong> einem euphoris<strong>ch</strong>en Aufbru<strong>ch</strong>, bei dem eine Haltung der "Ma<strong>ch</strong>barkeit" dominierte,<br />

sind, so Romhardt, inzwis<strong>ch</strong>en Ernü<strong>ch</strong>terung <strong>und</strong> Skepsis getreten: Viele Wissensmanagement-Strategien<br />

sind ges<strong>ch</strong>eitert, weil sie ni<strong>ch</strong>t in selbsttragende Prozesse<br />

überführt werden konnten oder weil "Organisationen keine geeigneten Orte gef<strong>und</strong>en<br />

haben, an denen Wissen lebendig <strong>und</strong> selbstorganisiert wa<strong>ch</strong>sen konnte".<br />

(ebenda: 13) Im Gegensatz zu etablierten Ansätzen wie beispielsweise dem "Finanzmanagement"<br />

hat das Konzept "Wissensmanagement" immer no<strong>ch</strong> mit S<strong>ch</strong>wierigkeiten<br />

zu kämpfen, die auf Mißverständnisse im Umgang mit "Wissen" zurückzuführen<br />

sind. Romhardt nennt gängige Vorstellungen über Wissen <strong>und</strong> entlarvt<br />

sie in <strong>seine</strong>m Konzept als "Mythen" (ebenda: 22ff) :<br />

Mythos 1: Wissen läßt si<strong>ch</strong> direkt beeinflussen. - Wissen läßt si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t direkt beeinflussen<br />

oder anordnen. Es sind vielmehr günstige Rahmenbedingungen, Freiräume <strong>und</strong> flexible<br />

Zielvorgaben zu s<strong>ch</strong>affen, damit Wissen "wa<strong>ch</strong>sen" kann.<br />

Mythos 2: Viel Wissen ist immer gut. - Nein, es geht um bewußte Bes<strong>ch</strong>ränkung <strong>und</strong> Auswahl.<br />

Qualität geht vor Quantität.<br />

Mythos 3: Ni<strong>ch</strong>t-Wissen ist s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>t. - Ni<strong>ch</strong>t-Wissen ist kein Makel. Es sollte offen <strong>und</strong><br />

angstfrei eingestanden werden können, denn es die Voraussetzung für die Su<strong>ch</strong>e <strong>na<strong>ch</strong></strong> Problemlösungen<br />

ist. Ein ges<strong>und</strong>er Zweifel an eigenem <strong>und</strong> fremden Wissen ist nötig.<br />

Mythos 4: Wissen ist immer wahr. - Nein, Wissen ist "Konstruktion", es muß <strong>seine</strong> Nützli<strong>ch</strong>keit<br />

immer wieder neu beweisen. Es muß mit zunehmender Erfahrung <strong>und</strong> <strong>Ken</strong>ntnis immer<br />

wieder neu bewertet werden.<br />

Mythos 5: Wissen läßt si<strong>ch</strong> in Datenspei<strong>ch</strong>er einspeisen. - Informationen, ni<strong>ch</strong>t Wissen,<br />

lassen si<strong>ch</strong> in Datenspei<strong>ch</strong>er einspeisen. Wissen ist an Personen <strong>und</strong> Kontexte geb<strong>und</strong>en.<br />

Ni<strong>ch</strong>t alles Wissen ist explizierbar, d.h. als "Information" in Datennetze zu übertragen. Langjährige<br />

Erfahrungen in einem Arbeitsberei<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>lagen si<strong>ch</strong> oft in intuitivem Wissen oder dem<br />

"Gefühl für eine Situation" nieder, die man am ehesten im persönli<strong>ch</strong>en Kontakt vermitteln<br />

kann("implizites Wissen"). (ebenda: 24f)<br />

Mythos 6: Wissen ist zeitkonstant. - Das Wissen einer Wissensgemeins<strong>ch</strong>aft verändert si<strong>ch</strong><br />

ständig. Neue Erkenntnisse <strong>und</strong> neue Erfahrungen erfordern eine ständige Neubewertung,<br />

"Meinungen, Beziehungen, Ideen sind in ständigem Wandel". (ebenda: 25)<br />

Mythos 7: Wissen erzeugt Innovation. - Wissen kann au<strong>ch</strong> Innovation verhindern. "Innovation<br />

ist die Folge von kreativen Prozessen, in denen bestehendes Wissen immer wieder zerstört<br />

<strong>und</strong> gegen passendere ... Erkenntnisse ausgetaus<strong>ch</strong>t wird." (ebenda)<br />

Mythos 8: Wissen ist recyclebar.- Wissen ist ni<strong>ch</strong>t recyclebar sondern kontextgeb<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />

damit ni<strong>ch</strong>t 1:1 in andere Kontexte übertragbar.<br />

Aus der Interventionsfors<strong>ch</strong>ung übernimmt er die Methode der Balancierung von<br />

Gegensätzen: Jede Intervention in das System "WG" bewegt si<strong>ch</strong> da<strong>na<strong>ch</strong></strong> in einem<br />

Spannungsfeld zweier gegensätzli<strong>ch</strong>er Pole, beispielsweise zwis<strong>ch</strong>en Steuerung <strong>und</strong><br />

Selbstorganisation. (ebenda: 40-47) Entwicklung ist mögli<strong>ch</strong>, wenn beide Pole in ein<br />

dynamis<strong>ch</strong>es Glei<strong>ch</strong>gewi<strong>ch</strong>t gebra<strong>ch</strong>t werden. (s.u.)

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