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Der integrale Ansatz nach Ken Wilber und seine ... - Michaelegli.ch

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Diplomarbeit Margit Geilenbrügge: <strong>Der</strong> <strong>integrale</strong> <strong>Ansatz</strong> <strong>na<strong>ch</strong></strong> <strong>Ken</strong> <strong>Wilber</strong> <strong>und</strong> <strong>seine</strong> Umsetzung... Seite 9<br />

• <strong>und</strong> als innere Wirkli<strong>ch</strong>keit, die die "phänomenale" Welt des Individuums, <strong>seine</strong><br />

Intentionalität <strong>und</strong> <strong>seine</strong> Werte, <strong>und</strong> den kulturellen "Welt-Raum" geteilter Erfahrungen<br />

<strong>und</strong> gemeinsamer Werte umfaßt.<br />

Diese vier Dimensionen: äußerli<strong>ch</strong>-individuell, äußerli<strong>ch</strong>-kollektiv, innerli<strong>ch</strong>individuell<br />

<strong>und</strong> innerli<strong>ch</strong>-kollektiv lassen si<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> ein Quadrat mit vier Quadranten<br />

folgendermaßen grafis<strong>ch</strong> darstellen (Abbildung: 2): Die re<strong>ch</strong>te Seite des Quadrats,<br />

der oberer re<strong>ch</strong>te Quadrant (OR) <strong>und</strong> unterer re<strong>ch</strong>te Quadrant (UR), steht für die äußeren<br />

Ers<strong>ch</strong>einungsformen, die "Oberflä<strong>ch</strong>en" der Wirkli<strong>ch</strong>keit:<br />

• OR steht für alle Einzelphänomene im Berei<strong>ch</strong> Materie <strong>und</strong> Leben (Atome, Moleküle,<br />

Zellen), für den mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en Berei<strong>ch</strong> wie Körper, Gehirnstruktur <strong>und</strong><br />

das beoba<strong>ch</strong>tbare Verhalten einer Person. Zugang zu diesem Quadranten gewinnt<br />

man über die empiris<strong>ch</strong>-analytis<strong>ch</strong>en Naturwissens<strong>ch</strong>aften <strong>und</strong> die Verhaltenswissens<strong>ch</strong>aften.<br />

• UR steht für die äußeren, sozialen Phänomene. Dazu gehören die beoba<strong>ch</strong>tbaren,<br />

äußeren Verhaltensmuster sozialer Systeme, die Institutionen einer Gesells<strong>ch</strong>aft,<br />

ihre politis<strong>ch</strong>e Struktur, ihre te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>-wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Basis, die natürli<strong>ch</strong>en<br />

Ressourcen, s<strong>ch</strong>riftli<strong>ch</strong> fixierte Codes etc. UR ist die u.a. die Domäne der Systemwissens<strong>ch</strong>aften,<br />

hier geht es um "funktionelles Passen".<br />

• Die linke Seite des Quadrats (OL, UL) steht für die "Innenseite" der Wirkli<strong>ch</strong>keit:<br />

<strong>Der</strong> obere linke Quadrant steht für die Innensi<strong>ch</strong>t des Individuums. Hier ist<br />

die Domäne der "inneren" Wissens<strong>ch</strong>aften" wie beispielsweise der Tiefenpsy<strong>ch</strong>ologie.<br />

innen<br />

OL individuell<br />

Intentionalität<br />

(subjektiv)<br />

außen<br />

OR individuell<br />

Verhalten<br />

(objektiv)<br />

UL kollektiv<br />

intersubjektives Verstehen,<br />

kulturelles Passen<br />

(kulturell)<br />

UR kollektiv<br />

kollektives Verhalten,<br />

funktionelles Passen<br />

(sozial)<br />

Abbildung 2:<br />

Die vier Dimensionen der Wirkli<strong>ch</strong>keit<br />

• <strong>Der</strong> untere linke Quadrant (UL) bezieht si<strong>ch</strong> auf das Innere aller kollektiver Phänomene.<br />

<strong>Wilber</strong> nennt ihn den "kulturellen" Quadranten, weil er die Innensi<strong>ch</strong>t<br />

eines Gesells<strong>ch</strong>aftssystems, die dur<strong>ch</strong> Spra<strong>ch</strong>e vermittelten, kollektive Bedeutungen,<br />

Wertvorstellungen <strong>und</strong> Weltbildern, repräsentiert, die die Träger individueller<br />

Innerli<strong>ch</strong>keit miteinander teilen. Zugang zu den Phänomenen dieser Dimension<br />

der Wirkli<strong>ch</strong>keit gewinnt man u.a. dur<strong>ch</strong> die hermeneutis<strong>ch</strong>en Wissens<strong>ch</strong>aften.<br />

13<br />

13 Die westli<strong>ch</strong>e Kultur tendiert ganz offensi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> zu einer Überbetonung der re<strong>ch</strong>tsseitigen<br />

Quadranten (naturwissens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Fors<strong>ch</strong>ung <strong>und</strong> te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>e Entwicklung) <strong>und</strong> negiert die

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