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Der integrale Ansatz nach Ken Wilber und seine ... - Michaelegli.ch

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Diplomarbeit Margit Geilenbrügge: <strong>Der</strong> <strong>integrale</strong> <strong>Ansatz</strong> <strong>na<strong>ch</strong></strong> <strong>Ken</strong> <strong>Wilber</strong> <strong>und</strong> <strong>seine</strong> Umsetzung... Seite 50<br />

nung der Mens<strong>ch</strong>enre<strong>ch</strong>te etc. untereinander verb<strong>und</strong>en. <strong>Der</strong> Austaus<strong>ch</strong> der Mens<strong>ch</strong>en<br />

mit Fomop-Bewußsein ist vielfältig, denn er s<strong>ch</strong>ließt alle vorigen Ebenen der<br />

Bewußtseinsevolution ein. Ein Austaus<strong>ch</strong> auf der Ebene der Visionslogik ist ni<strong>ch</strong>t<br />

mögli<strong>ch</strong>, weil diese Bewußtseinsstruktur no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t emergiert ist. (EKL:110-118,<br />

242-244) Individuelle <strong>und</strong> soziale Holons bilden also keine niedrigeren <strong>und</strong> höheren<br />

Ebenen in einer Hierar<strong>ch</strong>ie; sie sind, wie am S<strong>ch</strong>ema der vier Quadranten deutli<strong>ch</strong><br />

wird, auf einander bezogene, einander bedingende Aspekte eines jeden Holons: ein<br />

Holon in allen vier Quadranten betra<strong>ch</strong>tet. (Abbildung 9)<br />

4.1.3 Tetra-Evolution<br />

Jedes individuelle Holon befindet si<strong>ch</strong> auf jeder <strong>seine</strong>r Ebenen in einer permanenten<br />

Austaus<strong>ch</strong>beziehung mit jedem anderen Holon glei<strong>ch</strong>er Tiefe (Kommunion). Es ist<br />

von so vielen Beziehungsgefle<strong>ch</strong>ten anhängig, wie es selbst Ebenen hat. "... jede<br />

<strong>seine</strong>r Ebenen steht im Austaus<strong>ch</strong> mit einem sozialen Umfeld derselben Stufe struktureller<br />

Organisation." (Kofman, ebenda) Jedes individuelles Holon ist mit <strong>seine</strong>r<br />

Umwelt über Kreisprozesse verb<strong>und</strong>en, die zahlrei<strong>ch</strong>e Rückkoppelungen in der<br />

Evolution des individuellen <strong>und</strong> sozialen Holons bewirken. Auf diese Weise evolviert<br />

der Komplex "System-plus-Umwelt" (individuelles plus soziales Holon) als<br />

Ganzes. (Jants<strong>ch</strong> 1979: 129 z. n. EKL: 92) Jants<strong>ch</strong> spri<strong>ch</strong>t von der Interdependenz<br />

von "Mikroevolution" (Evolution des individuellen Holons) <strong>und</strong> "Makroevolution"<br />

(Evolution des sozialen Umfeldes). <strong>Wilber</strong> spri<strong>ch</strong>t von "Tetra-Evolution", weil ni<strong>ch</strong>t<br />

nur das Äußere des individuellen <strong>und</strong> des sozialen Holons, sondern au<strong>ch</strong> das Innere<br />

(Bewußtsein) co-evolviert bzw. tetra-evolviert. - Evolution wirkt si<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> Tetra-<br />

Evolution in "in allen vier Quadranten" aus.<br />

Evolviert das Bewußtsein eines Mens<strong>ch</strong>en (OL), so bewirken die Rückkoppelungsprozesse<br />

eine meßbare Entwicklung in der bio<strong>ch</strong>emis<strong>ch</strong>en Feinstruktur <strong>und</strong> -funktion<br />

<strong>seine</strong>s Gehirns (OR). In umgekehrter Weise läßt si<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> bio<strong>ch</strong>emis<strong>ch</strong>e Veränderung<br />

der Gehirnphysiologie - beispielsweise dur<strong>ch</strong> Drogenkonsum - kurzzeitig eine<br />

Entwicklung des Bewußtseins (OL) bewirken. Glei<strong>ch</strong>zeitig wirkt si<strong>ch</strong> die individuelle<br />

Bewußtseinsentwicklung dur<strong>ch</strong> Rückkoppelungsprozesse auf das intersubjektive<br />

Bewußtseins des sozialen Holons, die Kultur einer Gruppe oder Gesells<strong>ch</strong>aft aus<br />

(UL). Da der Austaus<strong>ch</strong> jeweils gegenseitig ist, wirkt si<strong>ch</strong> die Kultur wiederum auf<br />

das individuelle Bewußtsein aus. Weil keine Kultur körperlos in einem idealistis<strong>ch</strong>en<br />

leeren Raum s<strong>ch</strong>webt, sondern soziale Entspre<strong>ch</strong>ungen wie te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>-ökonomis<strong>ch</strong>e<br />

Strukturen, Institutionen, Gesetze etc. hat, zeigt si<strong>ch</strong> der Evolutionsprozeß ebenfalls<br />

im re<strong>ch</strong>ten unteren Quadrant(UR). (Vergl. Habermas 1976: 18) Genauso wirken die<br />

sozialen Bedingungen (Produktion, Institutionen etc.) einer Gesells<strong>ch</strong>aft auf das individuelle<br />

Bewußtsein (OL) <strong>und</strong> auf das kollektive Bewußtsein (UL) zurück. (Vergl.<br />

Marx` Vorwort <strong>seine</strong>r S<strong>ch</strong>rift »Zur Kritik der politis<strong>ch</strong>en Ökonomie« (1859): "Das<br />

[materielle] Sein s<strong>ch</strong>afft das Bewußtsein.")

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