SIL-Prozess: Bericht Betriebsvarianten - Grüne Kanton Zürich
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<strong>SIL</strong>-<strong>Prozess</strong> Flughafen <strong>Zürich</strong>: <strong>Bericht</strong> <strong>Betriebsvarianten</strong> vom 8. Dezember 2006<br />
Im europäischen Kontext ist <strong>Zürich</strong> ein so genannter Sekundärhub und gehört damit nicht zu den<br />
grossen Drehkreuzen wie London, Paris, Amsterdam, Frankfurt oder Madrid (Primärhubs). Zur<br />
Kategorie der Sekundärhubs zählen in Europa neben dem Flughafen <strong>Zürich</strong> Flughäfen wie Barcelona,<br />
Kopenhagen, Lissabon, Mailand, Manchester, München, Oslo, Rom, Stockholm und Wien.<br />
Luftverkehrsdrehkreuze werden durch Fluggesellschaften betrieben, nicht durch die Flughafenbetreiber.<br />
Im Fall des Flughafens <strong>Zürich</strong> wird der Drehkreuzbetrieb durch die Swiss im Rahmen<br />
einer strategischen Allianz unterhalten. Die Attraktivität eines Flughafens für einen Drehkreuzbetrieb<br />
wesentlich davon ab, ob er ebenso günstige Rahmenbedingungen anbieten kann wie seine<br />
Konkurrenten. Im Fall des Flughafens <strong>Zürich</strong> ist besonders wichtig, dass er sowohl mit den Drehkreuzen<br />
der Lufthansa (Frankfurt und München) als auch mit den europäischen Sekundärhubs der<br />
Star Alliance (Wien, Kopenhagen, zukünftig auch Berlin) konkurrieren kann. Falls er für die Swiss<br />
als Home Carrier keine vergleichbaren Rahmenbedingungen anbieten kann, ist seine Stellung als<br />
Sekundärhub gefährdet. Heute (Ende 2006) liegt <strong>Zürich</strong> bezüglich Passagiervolumen in Europa<br />
auf dem 17. Rang hinter Kopenhagen und Dublin.<br />
Der Flughafen <strong>Zürich</strong> verfügt über ein vergleichsweise kleines, aber attraktives Einzugsgebiet und<br />
kann deshalb zahlreiche wichtige europäische und interkontinentale Direktverbindungen anbieten.<br />
Er weist gegenüber den ausländischen Konkurrenten gleich mehrere Vorteile auf: Die im Vergleich<br />
zu den grösseren Hubs überschaubare Grösse erhöht den Komfort für die Kunden. Das hohe Aufkommen<br />
lokaler Passagiere ermöglicht zusätzliche Einnahmen aus luftfahrtfremden Bereichen<br />
(Einzelhandel, Restaurants usw.). Und nicht zuletzt weist er eine optimale und im weltweiten Vergleich<br />
vorbildliche Erschliessung durch den öffentlichen Verkehr auf.<br />
Mit dem <strong>SIL</strong>-Objektblatt Flughafen <strong>Zürich</strong> sind im Sinne der Luftfahrtpolitik des Bundes die Rahmenbedingungen<br />
für die zukünftige Entwicklung des Flugbetriebs und der Flughafenanlagen so zu<br />
gestalten, dass der Flughafen <strong>Zürich</strong> seine Wettbewerbsfähigkeit auf dem rasch wachsenden Luftverkehrsmarkt<br />
auf Dauer halten kann. Bei den deutschen Vergleichsflughäfen Frankfurt und München<br />
sind die Planungsprozesse für je eine neue Piste vergleichsweise weit fortgeschritten. Auf<br />
dem Flughafen Wien werden ein neuer Terminal und ein neues General Aviation Center gebaut,<br />
und das Mediationsverfahren für eine dritte Piste wurde erfolgreich abgeschlossen.<br />
Das Kapazitätsproblem des Flughafens ist in den vergangenen Jahren durch die DVO verstärkt<br />
worden. Sie hat zur Einführung alternativer An- und Abflugregimes am Morgen und am Abend geführt,<br />
wobei deren Kapazität in den besonders wichtigen Morgenstunden tiefer liegt als zu den übrigen<br />
Zeiten. Hinzu kommt, dass <strong>Zürich</strong> auch strengere Nachtflugregulierungen hat als alle vergleichbaren<br />
Konkurrenzflughäfen.<br />
Auf der Kostenseite belasten den Flughafen <strong>Zürich</strong> hohe absehbare Aufwendungen für Schallschutz<br />
und Enteignungen aufgrund des Fluglärms.<br />
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