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SIL-Prozess: Bericht Betriebsvarianten - Grüne Kanton Zürich

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<strong>SIL</strong>-<strong>Prozess</strong> Flughafen <strong>Zürich</strong>: <strong>Bericht</strong> <strong>Betriebsvarianten</strong> vom 8. Dezember 2006<br />

6.5. Erkenntnisse aus der betrieblichen und der lärmmässigen Bewertung<br />

Aus der Luftfahrtpolitik des Bundes wie auch aus den flughafenpolitischen Grundsätze des <strong>Kanton</strong>s<br />

<strong>Zürich</strong> einerseits und aus dem «ausgewogenen Ansatz» anderseits kann abgeleitet werden,<br />

dass <strong>Betriebsvarianten</strong>, die sowohl den betrieblichen als auch den umweltschutz- und raumordnungspolitischen<br />

Interessen gerecht werden können, grundsätzlich zu bevorzugen sind.<br />

Auf dem bestehenden Pistensystem schneiden bezüglich Lärmbelastung die kapazitätsschwächsten<br />

<strong>Betriebsvarianten</strong> mit Nordausrichtung (A und B) am besten ab; die Variante E (vorläufiges<br />

Betriebsreglement) führt zu einer leicht grösseren Lärmbelastung. Sie ist dabei etwas leistungsfähiger<br />

als die Varianten A und B. Die Betriebsvariante D (Süd) zeigt weder lärm- noch kapazitätsmässige<br />

Vorteile. Die Betriebsvariante G (Verteilung) liegt leistungsmässig knapp über der Variante<br />

E, ist jedoch lärmmässig klar schlechter zu beurteilen. Schliesslich zeigt sich, dass sich zwar die<br />

Leistungsfähigkeit bei den Varianten C (Nord mit Starts nach Süden geradeaus, links und rechts)<br />

und F (vBR mit Starts nach Süden geradeaus, links und rechts) substanziell steigern lässt, jedoch<br />

auch die Lärmbelastung stark ansteigt, was vor allem auf die zusätzliche Belastung der dicht besiedelten<br />

Gebiete im südlichen Nahbereich des Flughafens zurückzuführen ist. Der Schluss liegt<br />

nahe, dass eine Verknüpfung der Vorteile der Nordausrichtung der Varianten A und B im Tagesbetrieb<br />

und der Variante E im Abend- und Nachtbetrieb zu einem etwas besseren Verhältnis zwischen<br />

Leistungsfähigkeit und Lärmbelastung führen könnte. Ein solcher Optimierungsschritt sollte<br />

in der nächsten Phase des <strong>SIL</strong>-<strong>Prozess</strong>es vertieft geprüft werden.<br />

Die Bewertungsdaten zeigen sodann, dass sich mit den geprüften Pistenverlängerungen eine gewisse<br />

Verbesserung der Leistungsfähigkeit des Flughafenbetriebs ohne zusätzliche Lärmbelastung<br />

erzielen liesse. In Kapitel 6.3 wurde begründet, weshalb gewichtige Gründe gegen eine weitgehende<br />

Umstellung des Betriebs auf Ostanflug sprechen, wie sie in den Varianten H und I entwickelt<br />

worden ist. Der gezielte, phasenweise Einsatz des Ostkonzepts bietet sich jedoch an, um in<br />

Kombination mit dem Nordkonzept vermehrt die An- und Abflugwellen vor allem schwerer Flugzeuge<br />

in Richtung Nord auszurichten. Diesen Ansatz verfolgt Variante J. Grundsätzlich liesse sich<br />

dieser Effekt auch durch den phasenweisen Einsatz von Südanflügen erzielen. Die angestellten<br />

Analysen legen jedoch im Verhältnis zwischen Süd- und Ostanflug sowohl in betrieblicher Hinsicht<br />

als auch bezüglich Lärmbelastung deutliche Vorteile der Ostvariante offen. Im Gegensatz zum<br />

Ostanflug erlaubt der Südanflug wegen der Kreuzungssituation im Pistensystem keinen unabhängigen<br />

Start- und Landebetrieb auf zwei Pisten.<br />

Die Kombination von Nordkonzept (bei Landewellen) und Ostkonzept (bei Startwellen) hat auch<br />

auf einem Parallelpistensystem Vorteile. Die entsprechende Betriebsvariante P erfüllt die leistungsmässigen<br />

Anforderungen und schneidet im Vergleich der Varianten auf dem Parallelpistensystem<br />

am lärmgünstigsten ab; sie ist ausserdem die einzige, die den Richtwert des Zürcher Fluglärmindex<br />

einhält. Soweit die Nord-/Ost-Kombination gezielt auf die Lande- und Startwellen der<br />

Interkontinentalflugzeuge ausgerichtet ist und der Wetteranfälligkeit des Ostkonzepts Rechnung<br />

trägt, verbindet sie lärm- und leistungsmässige Vorteile. Die Varianten S und Q liegen bezüglich<br />

der umweltschutzrechtlichen Indikatoren in einer ähnlichen Grössenordnung, nicht aber gemessen<br />

am Zürcher Fluglärmindex. Die diesbezüglichen Bewertungsergebnisse bringen zutage, dass die<br />

betreffenden Varianten in den Tagesrandstunden nicht optimal ausgerichtet sind. Markant ist das<br />

schlechtere Abschneiden der Varianten O und R mit durchgehendem Betrieb von Norden nach<br />

Süden bzw. von Süden nach Norden. Der Grund liegt offensichtlich in der Belastung der dicht besiedelten<br />

Gebiete des mittleren Glatttals.<br />

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