SIL-Prozess: Bericht Betriebsvarianten - Grüne Kanton Zürich
SIL-Prozess: Bericht Betriebsvarianten - Grüne Kanton Zürich
SIL-Prozess: Bericht Betriebsvarianten - Grüne Kanton Zürich
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>SIL</strong>-<strong>Prozess</strong> Flughafen <strong>Zürich</strong>: <strong>Bericht</strong> <strong>Betriebsvarianten</strong> vom 8. Dezember 2006<br />
<br />
<br />
<br />
Stärkung des Wirtschaftsstandorts und der Volkswirtschaft des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> durch einen<br />
wettbewerbsfähigen Flughafen mit Drehkreuzfunktion<br />
Vertrauen der Bevölkerung und Akzeptanz des Flughafens<br />
Sicherheit und Zuverlässigkeit des Flugbetriebes<br />
Das Verfahren für die Revision des kantonalen Richtplans im Bereich der Flughafenregion wird<br />
zeitlich und inhaltlich mit dem Verfahren für das <strong>SIL</strong>-Objektblatt abgestimmt. Mit dem kantonalen<br />
Richtplan sorgt der <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> auf seinem Gebiet für die Abstimmung der raumwirksamen Tätigkeiten<br />
über alle Politikbereiche hinweg (Art. 6 Raumplanungsgesetz, RPG); er lenkt die anzustrebende<br />
räumliche Entwicklung und stellt die langfristige Vorsorge sicher, ohne dadurch die Erfüllung<br />
der Bundesaufgabe im Bereich Zivilluftfahrt zu verhindern oder unnötig zu erschweren.<br />
Oberstes Ziel der raumplanerischen Vorsorge ist es, die siedlungspolitischen Handlungsspielräume<br />
für die Flughafenregion für einen Zeithorizont von mindestens 25 Jahren verlässlich zu bezeichnen.<br />
Ausgangspunkt bilden die bestehenden Festlegungen des kantonalen Richtplans zu den<br />
vorhandenen Siedlungsstrukturen sowie zu den An- und Abflugwegen. Die Attraktivität für Wohnen<br />
in weiten Teilen der Region soll in Zukunft erhalten und die Chancen für die Siedlungsentwicklung<br />
nach innen in den dicht besiedelten, gut durch den öffentlichen Verkehr erschlossenen Räumen<br />
gewahrt werden. Die raumplanerische Vorsorge im kantonalen Richtplan muss gegenüber allfälligen<br />
Veränderungen an Betriebskonzepten, Flottenmix, Flugbewegungen und Pistensystem Bestand<br />
haben, um die für zielgerichtete Investitionsentscheide im Lebens- und Wirtschaftsraum <strong>Zürich</strong><br />
unerlässliche, langfristige Rechtssicherheit schaffen zu können. Durch eine zweckmässige<br />
und abgestimmte Ausgestaltung des kantonalen Richtplans und des <strong>SIL</strong> können auch die Handlungsspielräume<br />
definiert werden, welche für den Betrieb und die bauliche Entwicklung des Flughafens<br />
<strong>Zürich</strong> zur Verfügung stehen sollen.<br />
6.1.3. Folgerungen für die Beurteilung der <strong>Betriebsvarianten</strong><br />
Die politischen Vorgaben aller Stufen betonen die hohe verkehrs- und standortpolitische Bedeutung<br />
des Luftverkehrs. Sie geben Ziele bezüglich Verkehrsentwicklung einerseits und Umwelt- und<br />
Raumverträglichkeit anderseits vor. Der grundlegende Zielkonflikt zwischen der Entwicklung des<br />
Verkehrs und dem Schutz von Gesellschaft und Umwelt ist offensichtlich und steht in der politischen<br />
Diskussion an vorderster Stelle; er ist im vorliegenden <strong>SIL</strong>-<strong>Prozess</strong> zum bestmöglichen Ausgleich<br />
zu bringen.<br />
Die Bewertung der <strong>Betriebsvarianten</strong> ist anhand eines umfassenden Kriterienkatalogs vorgenommen<br />
worden, der das ganze politische Spannungsfeld abbildet. Trotzdem wird die Entscheidung<br />
über die Zukunft des Flughafens durch die in Kapitel 4.9 zusammengefassten Ergebnisse der Bewertung<br />
den politischen Instanzen nicht abgenommen: Es liegt in der Methodik der Vergleichswertanalyse,<br />
auf eine Gewichtung der Bewertungskriterien zu verzichten. Der Nutzen der Vergleichswertanalyse<br />
liegt darin, relative Vergleiche unter den Varianten und die Zielkonflikte übersichtlich<br />
darzustellen. Die Gewichtung der Kriterien überlässt sie, weil politische Wertungen ins<br />
Spiel kommen müssen, den politischen Entscheidungsträgern. Im Gegensatz dazu führt die Nutzwertanalyse<br />
zwar vordergründig zu «eindeutigen» Resultaten bezüglich der Rangreihenfolge der<br />
Varianten, macht aber keine Aussagen zu den Zielkonflikten. Im vorliegenden sehr ausgeprägten<br />
Spannungsfeld von Interessen und aus Transparenzgründen sollte die Variantenbeurteilung in<br />
erster Linie nach den ermittelten Indikatorenwerten und den (skalierten) Vergleichswerten vorgenommen<br />
werden. Die Ergebnisse der Nutzwertanalyse können zur Überprüfung der Beurteilung<br />
herangezogen werden.<br />
Im vorliegenden Kapitel sollen die Bewertungsergebnisse analytisch im Lichte der bestehenden<br />
politischen Vorgaben und in ihren Zusammenhängen und Zielkonflikten beleuchtet werden. Diese<br />
Zusammenhänge sind gerade in den vorliegenden vielschichtigen Umständen nicht ohne weiteres<br />
92/112