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SIL-Prozess: Bericht Betriebsvarianten - Grüne Kanton Zürich

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<strong>SIL</strong>-<strong>Prozess</strong> Flughafen <strong>Zürich</strong>: <strong>Bericht</strong> <strong>Betriebsvarianten</strong> vom 8. Dezember 2006<br />

ersichtlich. Diese Analyse bezweckt, die politische Meinungsbildung zu unterstützen, jedoch nicht,<br />

sie vorweg zu nehmen.<br />

6.2. Nachhaltigkeit und ausgewogener Ansatz (Balanced Approach)<br />

Zielkonflikte zwischen nachfragegerechter Entwicklung des Luftverkehrs und den umweltschutzrechtlichen<br />

und raumordnungspolitischen Anforderungen sind nach dem verfassungsmässigen<br />

Grundsatz der Nachhaltigkeit auszugleichen. Belange von Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt<br />

sind gleichermassen zu berücksichtigen. In der Luftfahrt hat sich auf internationaler Ebene der eng<br />

mit der Nachhaltigkeit verwandte «ausgewogene Ansatz» («Balanced Approach») entwickelt, den<br />

sowohl die Staatengemeinschaft der ICAO als auch die Europäische Union verfolgt. Er gilt auch in<br />

der Schweiz. Nach diesem Ansatz soll die Verkehrsentwicklung grundsätzlich ermöglicht werden;<br />

gleichzeitig muss den Lärmauswirkungen durch Massnahmen an der Quelle (bei den Fluggeräten<br />

selber), durch geeignete Gestaltung der Flugwege und -verfahren sowie der Siedlungsentwicklung<br />

entgegen gewirkt werden. Betriebliche Beschränkungen als ultimative Massnahme bleiben vorbehalten<br />

für den Fall, dass sich mildere Massnahmen als nicht genügend wirksam erweisen.<br />

An diesen Grundsätzen orientieren sich auch die Grundlagenarbeiten im <strong>SIL</strong>-<strong>Prozess</strong>, indem die<br />

technischen Optionen zur Verringerung des Lärms an der Quelle (Entwicklung der Flugzeugflotte<br />

und der Flugnavigation) und die bestmögliche Abstimmung zwischen den Flugrouten/-verfahren<br />

und der bestehenden und der zukünftigen Siedlungsstruktur systematisch erkundet wurden. Der<br />

Einfluss der Fortschritte in der Flugzeugtechnik und einer geeigneten Gestaltung der Flugrouten<br />

lässt sich eindeutig nachweisen. Diese Effekte sind nachfolgend aufzuzeigen.<br />

6.3. Beurteilung der <strong>Betriebsvarianten</strong> aus betrieblicher Sicht<br />

Die leistungsmässigen Anforderungen an den künftigen Betrieb des Flughafens <strong>Zürich</strong> stützen sich<br />

auf die gesamtschweizerische Nachfrageprognose, welche in der ersten Phase des <strong>SIL</strong>-<strong>Prozess</strong>es<br />

erarbeitet worden ist. Aus betrieblicher Sicht interessieren dabei vor allem die Anforderungen an<br />

die Kapazitäten zur Bewältigung der regelmässigen, im täglichen Betrieb auftretenden Verkehrsspitzen;<br />

in der politischen Diskussion stehen die Flugzeugbewegungen pro Jahr im Vordergrund.<br />

Nach Angaben der Gutachter sind die Wachstumsprognosen als eher konservativ einzuschätzen,<br />

was auch durch den Quervergleich mit ausländischen Prognosen belegt wird. Die prognostizierten<br />

Wachstumsraten in den verschiedenen Ländern sind unterschiedlich, unbestritten ist allerdings in<br />

ganz Europa, dass die Mobilitätsnachfrage im Sektor Flugreisen weiter zunehmen wird. Damit<br />

stellt sich nicht die Frage, ob sondern nur wann eine bestimmte Verkehrsnachfrage erreicht wird.<br />

Dagegen stellt sich die Frage, in welchem Ausmass dieser Nachfrage nachgekommen werden soll;<br />

diese Fragestellung ist ein klassischer Interessenskonflikt, der durch die politischen Instanzen unter<br />

Berücksichtigung der Nachhaltigkeit zu beantworten ist. Nachfolgend werden die Ausbaustufen<br />

der Pisteninfrastruktur und die damit verbundenen Vor- und Nachteile schwerpunktmässig aus<br />

betrieblicher Sicht beleuchtet.<br />

Parallelpistensystem<br />

Die im <strong>SIL</strong>-<strong>Prozess</strong> angestellten Untersuchungen zeigen, dass nur ein Parallelpistensystem auf<br />

lange Sicht eine nachfrageorientierte Entwicklung sicherstellen kann. Die technischen Untersuchungen<br />

zeigen ferner, dass ein solches Pistensystem nur durch Drehung der bestehenden Piste<br />

14-32 in eine parallele Lage zur bestehenden Piste 16-34 – und somit in Nord-Süd-Richtung –<br />

machbar ist. Definitiv verworfen werden konnten die Vorstellungen eines Parallelpistensystems in<br />

Ost-West-Richtung. Der Grund liegt in der Tatsache, dass der Flughafen im Nord-Süd verlaufenden<br />

Glatttal liegt; die Topografie schränkt die Möglichkeiten zur Gestaltung des Flugbetriebs und<br />

der Flughafenanlagen erheblich ein.<br />

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