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Die Probe auf dem Probenträger wird im Hochvakuum einem kurzzeitigen, intensiven Impuls<br />
kurzwelliger Laserstrahlung ausgesetzt, wobei die Laserenergie von der Matrix absorbiert<br />
und in thermische Energie umgewandelt wird. Durch die schnelle Aufheizung werden die<br />
Moleküle explosionsartig in die Gasphase desorbiert. Bei diesem Phasenübergang werden<br />
die Analytmoleküle mitgerissen und durch den Adduktbildner ionisiert. Für die Ionisation<br />
werden verschiedene Mechanismen diskutiert. Eine abschließende Klärung steht jedoch<br />
noch aus. 65, 66 Im Vergleich zu Elektronenstoßionisation oder anderen Ionisationsmethoden<br />
kann bei MALDI die Energie durch Laserpulse kontrolliert und effizient zugeführt werden,<br />
daher können die Analytmoleküle von einer überschüssigen Energie, die zur Fragmentierung<br />
führen kann, geschützt werden. 42 Aufgrund der schonenden Ionisation hat die MALDI-TOF-<br />
MS insbesondere bei der Charakterisierung von Makromolekülen wie z.B. Proteinen große<br />
Anwendung erfahren.<br />
Die entstandenen Ionen werden in einem elektrischen Feld auf eine kinetische Energie von<br />
einigen keV beschleunigt und driften über eine feldfreie Flugstrecke von etwa 1-2 Metern.<br />
Die Flugzeit ist nach folgender Gleichung abhängig vom m/z-Verhältnis 67 :<br />
m 2eU<br />
t<br />
2<br />
z L<br />
2<br />
Gleichung 1<br />
(e = Elementarladung, U = Beschleunigungsspannung, L = Länge der Driftstrecke, t = Flugzeit<br />
in der Driftstrecke).<br />
Aus der Gleichung kann man sehen, dass das Quadrat der Flugzeit proportional zu m/z ist,<br />
d.h. die schwereren Ionen erreichen den Detektor später als die leichten Ionen.<br />
Da in der Laserdesorption nicht alle Ionen zur gleichen Zeit am gleichen Ort desorbiert und<br />
ionisiert werden, ergibt sich eine Zeitverzögerung, wodurch nicht alle Ionen gleicher Masse<br />
zum exakt gleichen Zeitpunkt zum Detektor gelangen. Dies verursacht eine<br />
Signalverbreiterung und damit eine verringerte Massenauflösung. Zur Kompensation der<br />
Energieverteilung der Ionen kann ein elektrostatischer Ionenspiegel, Reflektor genannt,<br />
verwendet werden. Energiereichere Ionen driften tiefer in das Bremsfeld des Reflektors ein,<br />
durchlaufen dadurch einen längeren Weg im Reflektor und werden somit von den<br />
energieärmeren Ionen gleichen m/z-Verhältnisses eingeholt, wodurch sie nahezu gleichzeitig<br />
detektiert werden (s. Abbildung 8).<br />
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