Möglichkeiten der verbesserten sozialen Inklusion
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Einleitung<br />
Die Unterschiede, die zwischen Stadtteilen im Hinblick auf die materielle Lage, den <strong>sozialen</strong><br />
Status und die ethnische Herkunft <strong>der</strong> Bewohnerinnen und Bewohner bestehen, erhalten<br />
von Politik und Öffentlichkeit heute weitaus mehr Aufmerksamkeit als in <strong>der</strong> Vergangenheit.<br />
Die erhöhte Aufmerksamkeit folgt daraus, dass sich im Zuge des ökonomischen<br />
Strukturwandels und wachsen<strong>der</strong> Arbeitslosigkeit in den großen Städten Stadtteile herauszubilden<br />
begannen, die von <strong>der</strong> allgemeinen Entwicklung <strong>der</strong> Stadt abgekoppelt zu<br />
sein schienen und in denen sich Bevölkerungsgruppen mit vielfältigen <strong>sozialen</strong> Problemen<br />
immer stärker konzentrierten. Dies ist vor allem deshalb problematisch, weil das Leben in<br />
solchen Stadtteilen zusätzliche negative Effekte für die Teilhabe- und Verwirklichungschancen<br />
<strong>der</strong> entsprechenden Personen haben kann. Zur marginalen Soziallage kann also<br />
eine weitere Benachteiligung durch die baulich-physische und durch die soziale Umgebung<br />
treten. Kin<strong>der</strong> und Jugendliche sind von negativen Effekten <strong>der</strong> Wohnumgebung<br />
beson<strong>der</strong>s betroffen.<br />
Stadtteil und Wohnumgebung haben sich seit dem neunziger Jahren zunehmend zur Arena<br />
für wohlfahrtsstaatliche Interventionen und die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> <strong>sozialen</strong> <strong>Inklusion</strong> entwickelt.<br />
Eine beson<strong>der</strong>e Bedeutung kommt dem 1999 im Rahmen <strong>der</strong> Städtebauför<strong>der</strong>ung<br />
von Bund und Län<strong>der</strong>n ins Leben gerufenen Programm Soziale Stadt zu, das explizit auf<br />
die Verbesserung <strong>der</strong> Lebensbedingungen und -chancen in benachteiligten Stadtteilen<br />
zielt. Zugleich vollzog sich in <strong>der</strong> Jugend- und Familienpolitik, <strong>der</strong> Bildungspolitik, <strong>der</strong> Arbeitsmarkt-<br />
und Berufsbildungspolitik und <strong>der</strong> Gesundheitspolitik eine stärkere Ausrichtung<br />
auf den Stadtteil bzw. eine stärkere sozialräumliche Orientierung. Im Ergebnis besteht<br />
heute eine große Zahl von Programmen, Initiativen und Projekten, die auf die För<strong>der</strong>ung<br />
von benachteiligten Stadtteilen und die <strong>Inklusion</strong> <strong>der</strong> dort lebenden Bevölkerung<br />
durch Maßnahmen in <strong>der</strong> Wohnumgebung ausgerichtet sind.<br />
Vor diesem Hintergrund hat das Bundesministerium für Arbeit und Soziales das IfS Institut<br />
für Stadtforschung und Strukturpolitik GmbH mit dem Forschungsprojekt "<strong>Möglichkeiten</strong><br />
<strong>der</strong> <strong>verbesserten</strong> <strong>sozialen</strong> <strong>Inklusion</strong> in <strong>der</strong> Wohnumgebung" beauftragt. Das Forschungsprojekt<br />
hatte drei Aufgaben.<br />
- Klärung des Zusammenhangs zwischen sozialräumlicher Segregation und sozialer Exklusion,<br />
Diagnose <strong>der</strong> Entwicklung in den deutschen Städten (Teil A),<br />
- Aufbereitung und Bewertung <strong>der</strong> bislang zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> <strong>sozialen</strong> Integration im sozialräumlichen<br />
Zusammenhang entwickelten Programme, Initiativen und Projekte, wobei<br />
<strong>der</strong> Schwerpunkt auf Maßnahmen zugunsten von Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen gelegt<br />
wurde (Teil B),