24.07.2014 Aufrufe

Möglichkeiten der verbesserten sozialen Inklusion

Möglichkeiten der verbesserten sozialen Inklusion

Möglichkeiten der verbesserten sozialen Inklusion

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

- 136 -<br />

eingeführt, nach dem Grundschulen mit einem hohen Anteil sozial schwacher Schüler<br />

höhere Schulbudgets zugewiesen bekommen (Dutch Ministry of Education 2007; Duke<br />

University 2009). Bis 2006 wurden insbeson<strong>der</strong>e Kin<strong>der</strong> aus bildungsfernen Elternhäusern<br />

sowie Kin<strong>der</strong> aus Einwan<strong>der</strong>erfamilien, <strong>der</strong>en Eltern eine niedrige Bildung haben, beson<strong>der</strong>s<br />

gewichtet (mit zusätzlich 0,25 und 0,9). Seit <strong>der</strong> Neuregelung von 2006 wird die Verteilung<br />

des sogenannten schülergebundenen Budgets anhand folgen<strong>der</strong> Kriterien vorgenommen:<br />

1) Schüler, <strong>der</strong>en Eltern nicht mehr als eine einfache Ausbildung haben (lower<br />

vocational training/prevocational education), werden nun mit zusätzlich 0,3 gewichtet. 2)<br />

Schüler, von denen ein Elternteil keinen Schulabschluss hat (primary education) und das<br />

an<strong>der</strong>e Elternteil nicht mehr als eine einfache Ausbildung aufweist, werden mit zusätzlich<br />

1,2 gewichtet. Das Kriterium Herkunft <strong>der</strong> Eltern spielt somit keine Rolle mehr für die Zuweisung<br />

zusätzlicher Mittel. 49 Eine Untersuchung <strong>der</strong> Duke Universität hat gezeigt, dass in<br />

den vier größten Städten höher gewichtete Schulen in <strong>der</strong> Vergangenheit bis zu 70 Prozent<br />

mehr Mittel erhielten als die am niedrigsten gewichteten Schulen (Duke University<br />

2009: 31). Mit den zusätzlichen Mitteln hätten an den höher gewichteten Schulen ungefähr<br />

58 Prozent mehr Lehrer und fast doppelt so viele zusätzliche Unterstützungskräfte<br />

eingestellt werden können als an den niedrig gewichteten Schulen.<br />

Bei <strong>der</strong> Bewertung <strong>der</strong> Effekte wird allerdings darauf hingewiesen, dass diese zusätzliche<br />

För<strong>der</strong>ung allein nicht ausreicht, um die Nachteile <strong>der</strong> Schulen auszugleichen, die durch<br />

die hohen Anteile von Schülern mit beson<strong>der</strong>em För<strong>der</strong>bedarf entstehen. Zwar hätten in<br />

den Nie<strong>der</strong>landen durchgeführte multivariate Analysen auf Grundlage von regelmäßig<br />

durchgeführten Schülertests (des Central Institute for Test Development) bei achtjährigen<br />

Schülern ergeben, dass negative Effekte von Schulen, die von <strong>der</strong> Zusammensetzung <strong>der</strong><br />

Schüler ausgingen, leicht rückgängig seien. Insgesamt würden die höher geför<strong>der</strong>ten<br />

Schulen bei den Tests aber immer noch schlechter als die niedrig gewichteten Schulen<br />

abschneiden. Hieraus wird in <strong>der</strong> Studie <strong>der</strong> Duke University geschlussfolgert, dass eine<br />

an<strong>der</strong>e Ressourcenverteilung allein nicht dazu beitragen könne, die Bildungsnachteile von<br />

Schülern aus sozial schwachen Familien vollständig auszugleichen (ebenda: 21 f.). Die<br />

Duke University sieht insbeson<strong>der</strong>e in Differenzen <strong>der</strong> Schulqualität eine weitere Erklärungskomponente.<br />

So wird anhand einer Auswertung von Berichten <strong>der</strong> Schulbehörden<br />

aufgezeigt, dass bestimmte Qualitätsmerkmale, wie z. B. auf die eigenen Schüler zugeschnittene<br />

Lehrprogramme, an höher gewichteten Schulen seltener zu finden seien. Eine<br />

mögliche Ursache wird darin gesehen, dass Schulen mit höheren Anteilen von Schülern<br />

mit beson<strong>der</strong>em För<strong>der</strong>bedarf größere Schwierigkeiten haben könnten, hoch qualifiziertes<br />

Personal anzuwerben. Eine weitere Schwierigkeit könnte darin bestehen, dass das Per-<br />

49<br />

Diese Anpassung liegt u. a. darin begründet, dass in den Grundschulen mittlerweile immer mehr Kin<strong>der</strong><br />

mit Migrationshintergrund <strong>der</strong> dritten Generation angehören. Die Herkunft <strong>der</strong> Eltern verliert somit an<br />

Aussagekraft.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!