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Möglichkeiten der verbesserten sozialen Inklusion

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milie liegen. Die Schule entscheidet über Bildungs- und Mobilitätschancen und damit auch<br />

über soziale <strong>Inklusion</strong>. Gerade deshalb sind die Auseinan<strong>der</strong>setzungen um die Schulstruktur<br />

und die Frage, wie lange Kin<strong>der</strong> mit unterschiedlichen Begabungen und unterschiedlicher<br />

För<strong>der</strong>ung von zu Hause gemeinsam in <strong>der</strong> Schule lernen sollen, so heftig.<br />

Auch für die Gesundheit sind Kontexteffekte <strong>der</strong> Schulen nachgewiesen worden (vgl. Klocke/Lipsmeier<br />

2008).<br />

Ähnliche Effekte dürften, auch wenn es sich dabei nicht vorwiegend um Bildungseinrichtungen<br />

handelt, beim Vereinswesen und in Freizeiteinrichtungen auftreten. Nicht nur ist<br />

die Zugänglichkeit von Jugendgruppen und Sportvereinen nach Quantität und Qualität in<br />

den verschiedenen Teilräumen einer Stadt sehr unterschiedlich, die Vereine sind sowohl<br />

nach <strong>der</strong> Sportart als auch nach dem Habitus sozial selektiv. Forschungen, die die Effekte<br />

dieser Tatsache für die soziale <strong>Inklusion</strong> von Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen untersucht hätten,<br />

liegen aber bisher nicht vor.<br />

Für eine sozialräumlich ungleiche Ausstattung an gesundheitlicher Versorgungsinfrastruktur<br />

gibt es deutliche Belege (Räßler-Wolf 2007; Bezirksamt Lichtenberg von Berlin 2008;<br />

Fassbin<strong>der</strong> et al. 1975): Arztpraxen, insbeson<strong>der</strong>e von Fachärzten und Therapeuten, sind<br />

sehr ungleich über das Stadtgebiet verteilt, und ein Defizit an Kin<strong>der</strong>- und Jugendärzten<br />

und -psychiatern wird gerade in Quartieren, in denen eine untere soziale Schicht prägend<br />

ist, häufig beklagt. Durch die Überlagerung von dünner Versorgung und erhöhtem Bedarf<br />

kann sich eine ausgesprochene Barriere für soziale <strong>Inklusion</strong> ergeben.<br />

Zusammenfassend: lokale Instanzen <strong>der</strong> kollektiven Sozialisation sind<br />

- Bezugsgruppen (Peer-groups), Vorbil<strong>der</strong> und Rollenmodelle,<br />

- Netzwerke,<br />

- infrastrukturelle Institutionen in <strong>der</strong> Wohnumgebung (Schulen, Vereine, Sport- und Freizeiteinrichtungen,<br />

Gesundheitsversorgung).<br />

Über diese Institutionen werden Anerkennung, aber auch Enttäuschungen und Ausschluss<br />

verbreitet. Die Sehnsucht nach Akzeptanz und Anerkennung insbeson<strong>der</strong>e von<br />

Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen, die sich aus dem Elternhaus lösen wollen o<strong>der</strong> dort keine Bindung<br />

finden, bildet eine günstige Voraussetzung für den Einfluss von Kontexteffekten innerhalb<br />

eines Quartiers.

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