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Möglichkeiten der verbesserten sozialen Inklusion

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Analysen zur Segregation aus ausgewählten Städten<br />

Bremen<br />

Generell hat die Sozialberichterstattung in Bremen einen kontinuierlichen und z. T. langjährigen Charakter.<br />

So wird seit 2002 jährlich <strong>der</strong> Armutsbericht durch die Arbeitnehmerkammer <strong>der</strong> Stadt veröffentlicht. Relativ<br />

neu im Repertoire <strong>der</strong> Sozialberichte ist hingegen das Monitoring Soziale Stadt Bremen, welches seit<br />

2008 durch den Senator für Umwelt, Bau, Verkehr und Europa publiziert wird.<br />

Mithilfe <strong>der</strong> Armutsberichte wird eine zunehmende Einkommenssegregation auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> 89 Ortsteile<br />

und <strong>der</strong> fünf Stadtbezirke feststellbar, welche sich auch parallel in <strong>der</strong> Verteilung <strong>der</strong> Armutsindikatoren<br />

wi<strong>der</strong>spiegelt. So streuen beispielsweise im Jahr 2007 die ortsteilbezogenen SGB II-Empfängerquoten<br />

zwischen den Ortsteilen von 1,9% und 42,6% <strong>der</strong> unter 65-Jährigen (gesamtstädtischer Durchschnitt von<br />

17,9%). Betrachtet man nur die Kin<strong>der</strong> und Jugendlichen so liegen die Anteile <strong>der</strong> Empfänger/innen von<br />

Sozialgeld an allen unter 15-Jährigen in den Ortsteilen zwischen 2,0% und 60,0% (bei einem gesamtstädtischen<br />

Durchschnitt von 30,0%). Von den 16 bremischen Ortsteilen, die Gebiete des Programms Soziale<br />

Stadt umfassen, liegt in elf <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> unter 15-Jährigen, die Sozialgeld erhalten, bei über 40%, in drei<br />

davon sogar über 50%, wobei <strong>der</strong> Spitzenwert von 60% auf den Ortsteil Tenever entfällt (Arbeitnehmerkammer<br />

Bremen 2007: 38 ff., 102 ff.).<br />

Mainz<br />

Die Sozialraumanalyse Mainz wurde durch das Dezernat für Soziales, Jugend, Gesundheit und Wohnen<br />

in Mainz in den Jahren 1996 und 2005 veröffentlicht. Sie dient <strong>der</strong> kommunalen Entwicklungspolitik als<br />

anwendungsfreundliches Monitoringinstrument, indem es die Bestimmung <strong>der</strong> <strong>sozialen</strong> Lage und Belastung<br />

von Stadtbezirken vornimmt. Gleichzeitig werden innerstädtische Unterschiede herausgearbeitet, wobei<br />

speziell die räumlichen Ebenen <strong>der</strong> Gesamtstadt, <strong>der</strong> 15 Stadtteile und <strong>der</strong> 65 Stadtbezirke in Mainz<br />

betrachtet werden.<br />

Eine Beson<strong>der</strong>heit des Monitorings in Mainz liegt in <strong>der</strong> Generierung eines Lebenslagenindexes, welcher<br />

für die einzelnen Quartiere bzw. Stadtbezirke gebildet wird. Die Indikator-Analysen zeigen unterschiedliche<br />

Grade <strong>der</strong> Belastung von Stadtbezirken überwiegend für das Jahr 2004. Gebiete mit beson<strong>der</strong>s hoher Belastung<br />

in allen Entwicklungsbereichen sind demnach zusammenhängend im Norden <strong>der</strong> Stadt (Bereich<br />

Neustadt) zu finden. Gebiete mit hoher Belastung grenzen meist an diese Gebiete an, sind aber auch vereinzelt<br />

im Süden, Osten o<strong>der</strong> Westen <strong>der</strong> Stadt zu finden (Stadt Mainz 2005).<br />

Was die soziale Segregation anbelangt, wird eine starke Ungleichverteilung zwischen den Stadtbezirken<br />

ersichtlich, die sich in einer Wertebandbreite von 0,4% und 25,3% ausdrückt. Der städtische Mittelwert<br />

dieses Indikators liegt bei 5,3%.<br />

Eine noch stärkere Ungleichverteilung ergibt sich für die Kin<strong>der</strong>- und Jugendarmut. Die Anteile unter 18-<br />

jähriger Sozialhilfeempfänger variierten zwischen 0,6% und 41,3% aller Min<strong>der</strong>jährigen (städtischer Mittelwert<br />

2004: 10,4%).<br />

3.2 Entwicklung <strong>der</strong> Segregation im Zeitverlauf<br />

Vom BBSR/BBR liegen aus <strong>der</strong> Innerstädtischen Raumbeobachtung nur relativ wenige<br />

Analysen zur Entwicklung <strong>der</strong> Segregation im Zeitverlauf vor. Begründet wird dies mit den<br />

im Kapitel 2 beschriebenen methodischen Problemen (Unzulänglichkeiten in <strong>der</strong> Datenlage<br />

und Einschränkungen <strong>der</strong> Vergleichbarkeit durch sehr unterschiedliche Gebietsgrößen,<br />

siehe BBR 2007: 83). Im Jahr 2007 hat das BBR eine Analyse <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> ethnische<br />

Segregation im Zeitraum zwischen 1991 und 2002 in zehn westdeutschen Städten<br />

mit insgesamt 520 Stadtteilen und acht ostdeutschen Städten mit 530 Stadtteilen untersucht<br />

(BBR 2007: a. a. O., 17). Während in den westdeutschen Städten insgesamt eher<br />

eine Abnahme <strong>der</strong> ethnischen Segregation innerhalb des Stadtgebiets zu verzeichnen

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