Möglichkeiten der verbesserten sozialen Inklusion
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Partner <strong>der</strong> Erzieher stärker in die Bildung ihrer Kin<strong>der</strong> einzubeziehen. In Deutschland<br />
wurden mittlerweile in mehreren Län<strong>der</strong>n und Kommunen ähnliche Projektansätze entwickelt.<br />
Als Vorreiter sind insbeson<strong>der</strong>e die Diakonie Berlin mit dem Projekt "Stadtteilmütter"<br />
und die Regionalen Arbeitsstellen zur För<strong>der</strong>ung von Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen aus<br />
Zuwan<strong>der</strong>erfamilien Nordrhein-Westfalen mit dem "Rucksack-Projekt" zu nennen. Darüber<br />
hinaus sind auch Migrantenorganisationen in diesem Zusammenhang aktiv, wie z. B.<br />
<strong>der</strong> Türkische Bund Berlin-Brandenburg mit dem Projekt "Elternlotsen". Bei den Projekten<br />
dieser Art, die sich überwiegend an Eltern mit Migrationshintergrund richten, werden zunächst<br />
erwerbslose Personen aus dem Stadtteil als Multiplikatoren ausgebildet. Nach <strong>der</strong><br />
Schulung nehmen die Multiplikatoren zu Eltern im Stadtteil, die dem gleichen Kulturraum<br />
entstammen, Kontakt auf, um sie zu Erziehungs- und Gesundheitsthemen zu beraten und<br />
ggf. an weiterführende professionelle Beratungs- und För<strong>der</strong>angebote <strong>der</strong> Kommune zu<br />
vermitteln.<br />
Abbildung 8.5: Projektbeispiele für Multiplikatorenprojekte<br />
Stadtteilmütter in Berlin (Diakonie Berlin), Schutzengel-Projekt in Flensburg (Soziale Stadt Flensburg),<br />
Stadtteilmütter Augsburg (Deutscher Kin<strong>der</strong>schutzbund Kreisverband Augsburg e.V.),<br />
Stadtteilmütter Ratingen, Rucksackprojekt in NRW (RAA), Elternlotsen in Berlin (TBB), Elternlotsen<br />
Offenbach, Elternlotsenprojekt Nie<strong>der</strong>sachsen etc.<br />
Ergebnisse von bisherigen Projektevaluierungen weisen darauf hin, dass von dem Projektansatz<br />
zum einen die Multiplikatoren selbst profitieren, indem sie neues Wissen und<br />
Fähigkeiten erlangen, an Selbstsicherheit hinzugewinnen und neue soziale Kontakte zu<br />
an<strong>der</strong>en Multiplikatoren aufbauen. Zum an<strong>der</strong>en können die Projekte zu einer Erweiterung<br />
<strong>der</strong> Kenntnisse <strong>der</strong> erreichten Zielgruppen in Bezug auf Erziehungs-, Bildungs- und Gesundheitsthemen<br />
führen und eine Motivierung zur Verhaltensän<strong>der</strong>ung mit sich bringen.<br />
Allerdings treten bei <strong>der</strong> Umsetzung auch einige Schwierigkeiten auf. So weisen Evaluierungsergebnisse<br />
<strong>der</strong> "Stadtteilmütter" in den QM-Gebieten Neuköllns darauf hin, dass es<br />
problematisch sein kann, wenn die För<strong>der</strong>gebietsabgrenzung zu eng erfolgt. So konnten<br />
die <strong>sozialen</strong> Netzwerke <strong>der</strong> Stadtteilmütter, die für den Zugang zu potenziellen Familien<br />
genutzt werden sollten, nicht immer ausgeschöpft werden, da die <strong>sozialen</strong> Netzwerke <strong>der</strong><br />
Stadtteilmütter oftmals über die Grenzen des Programmgebiets hinausgingen. 45<br />
45<br />
http://www.quartiersmanagement-berlin.de/Evaluation-des-Projektes-Neukoellner-<br />
Stadtteilmuetter.3775.0.html