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Möglichkeiten der verbesserten sozialen Inklusion

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8. Projektansätze im Handlungsfeld Familie und frühkindliche Bildung<br />

Aus verschiedenen Studien ist bekannt, dass zentrale Weichen für Entwicklungs- und<br />

Bildungschancen von Kin<strong>der</strong>n im frühkindlichen Alter gestellt werden. So haben Untersuchungen<br />

beispielsweise gezeigt, dass Kin<strong>der</strong>, die unter sozial benachteiligenden Bedingungen<br />

aufwachsen, unter Beeinträchtigungen in <strong>der</strong> sozial-emotionalen Entwicklung leiden<br />

und im familiären Bereich weniger kognitive und sprachliche Anregungen erhalten,<br />

was zu Rückständen in <strong>der</strong> Sprachentwicklung und Intelligenz führen kann (vgl. Maier-<br />

Pfeiffer/Pfeiffer 2006). Schwierige Lebenslagen von Familien, die sich negativ auf die Eltern-Kind-Beziehung<br />

und die Entwicklung des Kindes auswirken können, sind in diesem<br />

Zusammenhang materielle Armut, schlechte Wohnverhältnisse, ein fehlendes Kin<strong>der</strong>zimmer,<br />

unzureichende Säuglingsausstattung sowie fehlende soziale Kontakte und Unerfahrenheit<br />

<strong>der</strong> Eltern. In beson<strong>der</strong>s beeinträchtigenden Lebenslagen können noch Suchtprobleme,<br />

gesundheitliche Probleme o<strong>der</strong> traumatische Lebenserfahrungen und Verwahrlosung<br />

hinzukommen (ies 2005b). Bei Familien mit Migrationshintergrund können darüber<br />

hinaus mangelnde Deutschkenntnisse <strong>der</strong> Eltern die kognitive und sprachliche Entwicklung<br />

<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> erschweren. Für die Entwicklung <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> aus Familien mit beson<strong>der</strong>en<br />

Problemlagen ist es daher von beson<strong>der</strong>er Bedeutung, dass sowohl die Eltern als auch<br />

die Kin<strong>der</strong> bereits während <strong>der</strong> Schwangerschaft und in den ersten Lebensjahren des<br />

Kindes Unterstützung sowie positive Anregungen von außen erhalten. So geht es zum<br />

einen darum, geeignete Betreuungs-, Lern- und Spielangebote für Kin<strong>der</strong> zu schaffen, die<br />

für alle Menschen unabhängig von Wohnort und sozialem Status zugänglich sind, und<br />

zum an<strong>der</strong>en kommt es darauf an, die Eltern in ihrer Rolle als Erzieher zu stärken und zu<br />

beraten sowie die Eltern-Kind-Beziehung zu stabilisieren.<br />

Übergreifendes Ziel <strong>der</strong> Frühen Hilfen ist es, die Entwicklungsmöglichkeiten von Kin<strong>der</strong>n<br />

und Eltern in Familie und Gesellschaft frühzeitig und nachhaltig durch koordinierte Hilfsangebote<br />

zu verbessern (vgl. Nationales Zentrum Frühe Hilfen 2010a: 30). Dabei kommt<br />

den Kin<strong>der</strong>tagesstätten, die im Bereich <strong>der</strong> frühkindlichen Bildung die zentralen Orte im<br />

Quartier darstellen, eine beson<strong>der</strong>e Bedeutung zu. Wie verschiedene Studien gezeigt<br />

haben, werden zentrale Weichenstellungen für spätere Bildungserfolge bereits im frühkindlichen<br />

Alter gestellt (vgl. Bertelsmann Stiftung 2008b). Somit kommt es darauf an,<br />

Kin<strong>der</strong> aus bildungsfernen Familien möglichst frühzeitig durch frühkindliche Bildungs- und<br />

Betreuungsangebote zu för<strong>der</strong>n und mögliche Lern- und Entwicklungsdefizite auszugleichen.<br />

Durch Angebote von Kin<strong>der</strong>tagesstätten können Kin<strong>der</strong> gezielt auf die Schule vorbereitet<br />

werden. Darüber hinaus erfahren Eltern eine Unterstützung und somit Entlastung<br />

bei <strong>der</strong> Bewältigung <strong>der</strong> Erziehungsaufgaben. Problematisch ist allerdings, dass die regulären<br />

Angebote <strong>der</strong> frühen Bildung sowie <strong>der</strong> Elternbildung und -beratung nur zu einem<br />

geringen Anteil von Familien in Anspruch genommen werden, <strong>der</strong>en Lebenssituation von

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