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Möglichkeiten der verbesserten sozialen Inklusion

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Zunächst wird die Frage erörtert, ob und warum die Segregation von Armen ein Problem<br />

darstellt; dann werden Quartiere als eine Umgebung beschrieben, die sowohl Ressourcen<br />

bietet als auch restriktiv wirkt. Daran anschließend wenden wir uns den bisher entwickelten<br />

Theorien zur Wirkung von Kontexten zu und benennen dann zusammenfassend die<br />

wichtigsten Mechanismen, die bei gestaltenden Eingriffen beachtet werden müssen. Daran<br />

anschließend gehen wir auf den Stand <strong>der</strong> empirischen Forschung ein, wobei <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>-<br />

und Jugendforschung, <strong>der</strong> Bildungsforschung und <strong>der</strong> Gesundheitsforschung beson<strong>der</strong>e<br />

Aufmerksamkeit zukommt. In zwei anschließenden Abschnitten wird ein Ausblick auf<br />

die Forschung zu diesem Themenbereich in Europa und auf ein Experiment zur Dekonzentration<br />

von Armutsbevölkerung in den USA gegeben. Das Schlusskapitel ist dann den<br />

politischen Empfehlungen gewidmet.<br />

1.1 <strong>Inklusion</strong> und Wohnumgebung<br />

Soziale <strong>Inklusion</strong> hat eine soziale, ökonomische, kulturelle und institutionelle Dimension.<br />

Mitglie<strong>der</strong> einer Gesellschaft sind in verschiedene Subsysteme unterschiedlich weit inkludiert;<br />

daher muss z. B. <strong>der</strong> Ausschluss aus dem Erwerbssystem nicht zwangsläufig begleitet<br />

sein von Defiziten in institutioneller Hinsicht, denn politische und soziale Rechte<br />

bleiben unabhängig von <strong>der</strong> Arbeitsmarktinklusion bestehen. Und für jemanden mit einer<br />

akademischen Bildung und hohen <strong>sozialen</strong> Kompetenzen geht <strong>der</strong> Ausschluss aus dem<br />

Erwerbssystem nicht notwendigerweise mit einer defizitären <strong>Inklusion</strong> in <strong>der</strong> kulturellen<br />

Sphäre einher; auch die soziale <strong>Inklusion</strong> wäre dadurch nicht direkt gefährdet.<br />

Die Wohnumgebung ist für <strong>Inklusion</strong> relevant, a) weil über die dort vorhandenen Infrastrukturen<br />

(Institutionen) Zugänge zu kollektiven Ressourcen erleichtert o<strong>der</strong> erschwert<br />

werden, b) weil sie einen Ort kollektiver Sozialisation darstellt, durch die kulturelles Kapital<br />

und normative Orientierungen vermittelt werden, und c) weil lokal zentrierte Netze den<br />

Zugang zu Informationen und Erfahrungen filtern und ein mehr o<strong>der</strong> weniger produktives<br />

soziales Kapital bilden.<br />

1.2 Segregation - ein Problem?<br />

In den letzten beiden Jahrzehnten entstanden in den Städten zunehmend Quartiere mit<br />

einer hohen Konzentration von Haushalten mit niedrigen Einkommen und vielen <strong>sozialen</strong><br />

Problemen - häufig wiesen diese Quartiere zugleich hohe Anteile von Bewohnern "mit<br />

Migrationshintergrund" auf. Solche "Problemgebiete", in denen sich verschiedene Aspekte<br />

<strong>der</strong> Exklusion überlagern, finden sich vor allem in den innerstädtischen Altbaugebieten<br />

und in den Großsiedlungen am Rande <strong>der</strong> großen Städte. Dazu tragen - in bisher noch

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