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Möglichkeiten der verbesserten sozialen Inklusion

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5. För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> integrierten Stadtentwicklung von benachteiligten Quartieren<br />

durch Bund und Län<strong>der</strong> (Soziale Stadt etc.)<br />

Sozialräumliche Ansätze gehören in den Wohlfahrtsstaaten Europas seit den 1990er Jahren<br />

zum festen Repertoire <strong>der</strong> Stadt- und Sozialpolitik. Von <strong>der</strong> EU propagiert und geför<strong>der</strong>t,<br />

wurden in Frankreich, England, in den Nie<strong>der</strong>landen und in den skandinavischen<br />

Staaten nationale Programme gegen Exklusion aufgelegt, mit denen die Lebensbedingungen<br />

in depravierten Stadtquartieren verbessert werden sollten. In Deutschland entwickelten<br />

sich die ersten Initiativen zur Verbesserung <strong>der</strong> Situation in problembehafteten<br />

städtischen Gebieten auf Län<strong>der</strong>ebene. Den Anfang machten die Län<strong>der</strong> Nordrhein-<br />

Westfalen und Hamburg mit den Programmen "Stadtteile mit beson<strong>der</strong>em Erneuerungsbedarf"<br />

und "Zusätzliche Maßnahmen gegen Armut als Bestandteil sozialer Stadtentwicklung"<br />

in den Jahren 1993 und 1994. Aufbauend auf den Erfahrungen <strong>der</strong> Bundeslän<strong>der</strong><br />

und an<strong>der</strong>er europäischer Län<strong>der</strong> wurde im Jahre 1999 das Bund-Län<strong>der</strong>-Programm<br />

"Stadtteile mit beson<strong>der</strong>em Erneuerungsbedarf - die Soziale Stadt" (kurz: Programm Soziale<br />

Stadt) ins Leben gerufen, das sich als Investitions- und Leitprogramm für Stadtteile<br />

mit beson<strong>der</strong>em Entwicklungsbedarf versteht. Übergreifendes Ziel des Programms Soziale<br />

Stadt ist es, die Ressourcen und Potenziale zugunsten von benachteiligten Quartieren<br />

zu bündeln und mit Hilfe von gebietsbezogenen partizipativen Ansätzen zur Stabilisierung<br />

und Aufwertung dieser Gebiete beizutragen. Ergänzend zu dem Bund-Län<strong>der</strong>-Programm<br />

wurden in den letzten Jahren auch von an<strong>der</strong>en Fachressorts des Bundes und <strong>der</strong> Län<strong>der</strong><br />

Initiativen und Programme konzipiert, die ebenfalls auf eine Verbesserung <strong>der</strong> Lebensund<br />

Arbeitsbedingungen in benachteiligten städtischen Quartieren abzielen, und die auf<br />

Quartiersebene mit dem Programm Soziale Stadt zusammengeführt werden können.<br />

5.1 Ausrichtung des Programms Soziale Stadt<br />

Das Bund-Län<strong>der</strong>-Programm Soziale Stadt wurde im Jahr 1999 im Rahmen <strong>der</strong> Städtebauför<strong>der</strong>ung<br />

des Bundes ins Leben gerufen. Es stellte eine Reaktion auf die zunehmende<br />

Herausbildung und Verfestigung von Stadtquartieren dar, die von komplexen städtebaulichen,<br />

<strong>sozialen</strong> und ökonomischen Problemlagen gekennzeichnet waren, und die<br />

aufgrund anhalten<strong>der</strong> Abwärtsentwicklungen Gefahr liefen, zu dauerhaften Orten <strong>der</strong><br />

Ausgrenzung zu werden. Hier wollten Bund und Län<strong>der</strong> ansetzen, indem benachteiligte<br />

Quartiere gezielt geför<strong>der</strong>t und städtebauliche Maßnahmen mit <strong>sozialen</strong>, wirtschaftlichen<br />

und ökologischen Ansätzen verknüpft werden sollten. Dabei wurde das Programm Soziale<br />

Stadt als Leitprogramm konzipiert, das dazu führen soll, dass die Fachprogramme <strong>der</strong><br />

verschiedenen För<strong>der</strong>ressorts verstärkt ihre Mittel in benachteiligte Stadtteile lenken ("Mittelbündelung").<br />

Dies betrifft insbeson<strong>der</strong>e die Ressorts Bildung, Familie, Soziales und<br />

Gesundheit sowie Wirtschaft und Arbeit. In den benachteiligten Quartieren sollen die Mit-

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