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Möglichkeiten der verbesserten sozialen Inklusion

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Unabhängig vom Bezug auf die Wohnumgebung hat die gesundheitliche Situation von<br />

Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen in Deutschland im öffentlichen Diskurs und politischen Handeln<br />

in den letzten Jahren eine verstärkte Aufmerksamkeit erfahren. Der Kin<strong>der</strong>- und Jugendgesundheitssurvey<br />

des Robert Koch-Instituts (KiGGS) und <strong>der</strong> aktuelle 13. Kin<strong>der</strong>- und<br />

Jugendbericht mit dem Schwerpunktthema "Mehr Chancen für gesundes Aufwachsen"<br />

sind zwei prominente Beispiele dafür. Die Bandbreite an Aktivitäten auf Bundes- und Län<strong>der</strong>ebene<br />

zeigt die im Rahmen des Sachverständigenratsgutachtens "Koordination und<br />

Integration - Gesundheitsversorgung in einer Gesellschaft des längeren Lebens" (Sachverständigenrat<br />

zur Begutachtung <strong>der</strong> Entwicklung im Gesundheitswesen 2009) erstellte<br />

Recherche zu primärpräventiven Aktivitäten in Deutschland. Im Ergebnis wurden über 400<br />

Programme identifiziert, die die För<strong>der</strong>ung von Kin<strong>der</strong>gesundheit betreffen. 64 Diese Analyse<br />

kommt genauso wie <strong>der</strong> 13. Kin<strong>der</strong>- und Jugendbericht zu dem Schluss, dass Gesundheitsför<strong>der</strong>ung<br />

noch zu wenig zum Alltag <strong>der</strong> Einrichtungen und Angebote für Kin<strong>der</strong><br />

und Jugendliche gehöre. Der Status des "Außeralltäglichen" zeige sich in <strong>der</strong> Projekthaftigkeit<br />

und in einer versäulten Umsetzung, die wenige Verbindungen zwischen den jeweiligen<br />

Projekten erkennen lässt. Die Berichtskommission empfiehlt eine "Gesundheitsbildung<br />

zweiter Ordnung" (BMFSFJ: 243 f.), also Kin<strong>der</strong>, Jugendliche und ihre Familien zu<br />

befähigen, den jeweils konkreten Bedürfnissen, Rahmenbedingungen und Entwicklungsherausfor<strong>der</strong>ungen<br />

entsprechend, eigene gesundheitsför<strong>der</strong>nde Lebensweisen zu entwickeln.<br />

Das heißt, für die Angebotsgestaltung eine themen- und ergebnisoffene sowie<br />

nicht-normative Herangehensweise zu wählen. Partizipation ist für diese Herangehensweise<br />

zentral.<br />

Die Analyse <strong>der</strong> Umsetzungspraxis zur Gesundheitsför<strong>der</strong>ung bei Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen<br />

in Deutschland hat zur Auswahl <strong>der</strong> folgenden Projektansätzen geführt, die wir für<br />

charakteristisch für die quartiersbezogene Gesundheitsför<strong>der</strong>ung halten.<br />

- Die vorliegenden Praxiserfahrungen zur Settingentwicklung im Quartier verweisen auf<br />

die Bedeutung von Governance-Strukturen auf Stadtteilebene bzw. strategischen Partnerschaften<br />

für gesunde Quartiere. Deutliche Synergieeffekte werden in <strong>der</strong> Verknüpfung<br />

mit Quartiersentwicklungsverfahren <strong>der</strong> <strong>sozialen</strong> Stadtteilentwicklung und dem<br />

Bund-Län<strong>der</strong>-Programm Soziale Stadt gesehen. Hierunter fällt auch die gemeinsame<br />

Erarbeitung integrierter Entwicklungskonzepte für das För<strong>der</strong>gebiet.<br />

64<br />

Davon 72 Programme bei den Bundesministerien, 157 bei Landesministerien, 114 bei gesetzlichen<br />

Krankenkassen und 75 bei den Landesvereinigungen für Gesundheit. Es gibt eine Vielzahl von Doppelnennungen,<br />

weil die unterschiedlichen Institutionen jeweils ihre Teilprogramme in <strong>der</strong> Befragung benannt<br />

haben. Inbegriffen sind dabei sowohl Strategiepapiere und Rahmenpläne als auch För<strong>der</strong>programme.<br />

Als eine Erkenntnis <strong>der</strong> Recherche wurde festgehalten, dass insgesamt die Dokumentation bei<br />

den Trägern häufig intransparent und unvollständig ist. Eine Interventionsberichterstattung könnte hier<br />

Abhilfe schaffen (Noweski 2009: 22).

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