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Möglichkeiten der verbesserten sozialen Inklusion

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Kleinräumige Analysen zur Gesundheit aus ausgewählten Städten<br />

Berlin, Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg<br />

Der Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg besitzt eine außergewöhnliche weitgehende Berichterstattung<br />

auf dem Gebiet Gesundheit. So hat die Abteilung Gesundheit, Soziales und Beschäftigung des Bezirksamtes<br />

in <strong>der</strong> Vergangenheit bereits mehrere gesundheitsbezogene Basis- und Spezialberichte verfasst (Bezirksamt<br />

Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin 2009). Die Berichtsroutine äußert sich darin, dass Auswertungen<br />

<strong>der</strong> Einschulungsuntersuchungen bereits üblich und gewisse Trendabbildungen durch zeitliche<br />

Vergleiche möglich sind. Darüber hinaus werden die Daten sozialraumbezogen auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> acht<br />

Bezirksregionen ausgewertet.<br />

Insgesamt zeichnen sich durch den sozialräumlichen Vergleich <strong>der</strong> Gesundheitsdaten deutliche regionale<br />

Entwicklungsunterschiede hinsichtlich <strong>der</strong> Gesundheit ab. So werden für das Einschulungsjahr 2008 zwei<br />

kin<strong>der</strong>gesundheitliche "Risikogebiete" erkannt, die Kreuzberger Bezirksregionen "Südliche Friedrichstadt"<br />

und "Südliche Luisenstadt" sowie die Friedrichshainer Bezirksregion "Karl-Marx-Allee". Mit einem Anteil von<br />

rund 20% werden hier die meisten Schulanfänger als auffällig in Bezug auf ihre körperkoordinativen o<strong>der</strong><br />

visuomotorischen Fähigkeiten eingestuft. In an<strong>der</strong>en Bezirksregionen sind es hingegen nur 10%. Übergewicht<br />

ist ein Problem, welches überdurchschnittlich in den beiden Kreuzberger Gebieten "Südliche Luisenstadt"<br />

und "Südliche Friedrichstadt" auftritt. 22,3% bzw. 17,9% <strong>der</strong> Schulanfänger sind diesbezüglich betroffen,<br />

wobei <strong>der</strong> Bezirksdurchschnitt bei 12,6% liegt.<br />

Dank <strong>der</strong> Berichtstradition lassen sich außerdem erste Erfolge ergriffener Maßnahmen erkennen. So haben<br />

sich die Impfquoten sämtlicher empfohlener Kin<strong>der</strong>schutzimpfungen im betrachteten Zeitraum deutlich verbessert,<br />

gerade auch bei Kin<strong>der</strong>n türkischer und arabischer Herkunft.<br />

3.5 Fazit<br />

Die Auswertung <strong>der</strong> Innerstädtischen Raumbeobachtung wie Analysen aus einzelnen<br />

Städten zeigen, dass es in den deutschen Städten eine merkliche soziale und ethnische<br />

Segregation gibt. Deutlich wird vor allem eine starke soziale Segregation bei Kin<strong>der</strong> und<br />

Jugendliche (gemessen am Anteil <strong>der</strong> Beziehung von Leistungen nach den SGB II).<br />

Trotz Unsicherheiten, die aus einer unbefriedigenden Datenlage resultieren, kann davon<br />

ausgegangen werden, dass die soziale Segregation in den letzten Jahren zugenommen<br />

hat, während die ethnische Segregation (zumindest gemessen an <strong>der</strong> kleinräumigen Verteilung<br />

<strong>der</strong> ausländischen Bevölkerung) eher zurückgeht. Ein weiteres Ergebnis <strong>der</strong> empirischen<br />

Untersuchungen ist, dass es insbeson<strong>der</strong>e in Westdeutschland eine Vielzahl an<br />

Quartieren gibt, in denen soziale und ethnische Segregation aufeinan<strong>der</strong>treffen. Diese<br />

Gebiete stellen aufgrund ihres erhöhten Integrationsbedarfes eine beson<strong>der</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ung<br />

für die Politik von Bund, Län<strong>der</strong>n und Gemeinden dar.<br />

Die bislang in kommunalen Bildungsberichten durchgeführten kleinräumigen Analysen<br />

zeigen eine starke Konzentration von Kin<strong>der</strong>n mit Sprachför<strong>der</strong>bedarf in den sozial benachteiligten<br />

Stadtteilen sowie große sozialräumliche Unterschiede in den Übergangsquoten<br />

in die weiterführenden Schulen. Kin<strong>der</strong> aus benachteiligten Stadtteilen wechseln weitaus<br />

seltener nach <strong>der</strong> Grundschule in das Gymnasium als Kin<strong>der</strong> aus begünstigten Stadtteilen.

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