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Möglichkeiten der verbesserten sozialen Inklusion

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Eine einfachere Mittelbündelung könnte dadurch erreicht werden, dass künftig auf Bundes-<br />

wie auf Landesebene Programme <strong>der</strong> Jugend- und Familienpolitik, <strong>der</strong> Bildungspolitik,<br />

<strong>der</strong> Arbeitsmarkt- und Berufsbildungspolitik, <strong>der</strong> Gesundheitspolitik und <strong>der</strong> Integrationspolitik,<br />

die die soziale <strong>Inklusion</strong> von Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen betreffen und<br />

neu geschaffen, modifiziert o<strong>der</strong> verlängert werden sollen, systematisch darauf geprüft<br />

werden, ob eine räumliche Spezifierung sinnvoll ist (im Sinne einer Konzentration auf<br />

benachteiligte Stadteile, einer präferierten För<strong>der</strong>ung, Auswahlkriterien, die für die entsprechenden<br />

Stadtteile günstig sind, etc.). 76<br />

- Was die Schulen anbelangt, kommt es für die verbesserte soziale <strong>Inklusion</strong> in <strong>der</strong><br />

Wohnumgebung nicht nur auf zusätzliche Programme an. Von entscheiden<strong>der</strong> Bedeutung<br />

ist, dass die Län<strong>der</strong> eine Personalausstattung sicherstellen, die den beson<strong>der</strong>en<br />

Aufgaben <strong>der</strong> Schulen in den benachteiligen Stadtteilen gerecht wird. Erhöhter Personalbedarf<br />

ergibt sich aus <strong>der</strong> hohen Konzentration von Kin<strong>der</strong>n aus sozial schwachen<br />

und nicht deutsch sprechenden Familien in vielen Schulen dieser Stadtteile und <strong>der</strong><br />

Notwendigkeit, hierauf nicht nur mit dem eigentlichen Unterricht, son<strong>der</strong>n auch mit <strong>der</strong><br />

Übernahme zusätzlicher Leistungen und <strong>der</strong> Öffnung in den Stadtteil zu reagieren.<br />

Teilweise fließen die beson<strong>der</strong>en Bedingungen in solchen Schulen in die Personalbemessung<br />

ein. Insgesamt aber werden die zusätzlichen Anfor<strong>der</strong>ungen an die Schulen<br />

in benachteiligten Stadtteilen bei <strong>der</strong> Ressourcenzuweisung durch die Län<strong>der</strong> nicht in<br />

ausreichendem Umfang berücksichtigt. Neben einer besseren Personalausstattung ist<br />

es wichtig, dass Lehrer in Aus- und Weiterbildung auf die Arbeit in Schulen vorbereitet<br />

sind, die durch hohe Anteile von Kin<strong>der</strong>n aus sozial schwachen Familien und mit multikulturellem<br />

Hintergrund geprägt sind. Ziel sollte es sein, die Bedingungen an den benachteiligten<br />

Schulen so zu gestalten, dass das Arbeiten dort für die besten Lehrer attraktiv<br />

ist.<br />

- Die noch immer zu geringe Bedeutung des Handlungsfelds Gesundheit für die <strong>Inklusion</strong>sför<strong>der</strong>ung<br />

im Stadtteil ist in hohem Maße auf fehlende Finanzierungsquellen zurückzuführen.<br />

So setzen z. B. die Krankenkassen für Präventions- und Gesundheitsangebote<br />

außerhalb von Betrieben bislang nur relativ wenige Mittel ein; die von den Kassenverbänden<br />

empfohlene signifikante Verstärkung des Mitteleinsatzes wurde bislang<br />

nicht umgesetzt. Unsere Analyse <strong>der</strong> Praxis in den Stadtteilen zeigt die Notwendigkeit,<br />

durch verbindliche Regelungen eine ausreichende und gesicherte finanzielle Basis für<br />

die Gesundheitsför<strong>der</strong>ung und Prävention im Stadtteil zu schaffen. Hierzu sollen Ressourcen<br />

<strong>der</strong> Gesetzlichen Krankenversicherung, <strong>der</strong> sonstigen Sozialversicherungssysteme<br />

sowie des Bundes und <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> zusammengeführt werden. Die entsprechen-<br />

76<br />

Siehe für einen allgemeinen Vorschlag in diese Richtung Deutsches Institut für Urbanistik 2009.

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