pdf-download - Lehrstuhl für Thermodynamik - Technische ...
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4.5 Genauigkeit<br />
Dies ist auch in Formel 4.14 zu erkennen, denn die zweite Ableitung ist in diesem<br />
Fall positiv. Eine Überschätzung beinahe aller Variablen 6 bedeutet eine<br />
kürzere Zündverzugszeit. Diese theoretische Betrachtung wird eindrucksvoll<br />
in Abbildung 4.10 bestätigt: alle interpolierten Reaktionsverläufe zeigen eine<br />
schnellere Reaktion als der korrekte Verlauf. Außerdem besitzt die Tabelle mit<br />
der gröbsten Diskretisierung (siehe Tabelle 4.11) die größte Abweichung.<br />
Die Wahl der Diskretisierung ist von großer Bedeutung, was den Speicherplatzbedarf<br />
und die Genauigkeit der Tabelle betrifft. Eine gleichmäßig bessere<br />
Diskretisierung aller 12 Achsen würde zwar die Genauigkeit erhöhen, allerdings<br />
auch den Speicherplatzbedarf der ohnehin großen Tabelle exponentiell<br />
anwachsen lassen. Da die unterschiedlichen Variablen mit verschiedener Sensitivität<br />
auf das Ergebnis reagieren, ist es sinnvoll, die Diskretisierung den jeweiligen<br />
Variablen anzupassen. Als wichtigste Variablen haben sich die Temperatur<br />
und die Radikale H, O und OH erwiesen, weshalb auf diesen Achsen<br />
eine höhere Anzahl an Stützstellen gewählt wurde. Dieses Vorgehen gilt auch<br />
für die im folgenden Abschnitt beschriebene Extrapolation.<br />
Extrapolation<br />
Die lineare Extrapolation in einer Dimension geht aus einer abgeschnittenen<br />
Taylor-Reihe hervor. Die (eindimensionale) Taylor-Reihe lautet:<br />
f (x)= f (x 0 )+ f ′ (x 0 )<br />
1!<br />
(x− x 0 )+ f ′′ (x 0 )<br />
2!<br />
(x− x 0 ) 2 + ...+ f (n) (x 0 )<br />
(x− x 0 ) n + R n (x).<br />
n!<br />
(4.15)<br />
Das Restglied R n (x) stellt den Fehler für eine an n-ter Ordnung abgeschnittene<br />
Reihe dar<br />
R n (x)= f (n+1) (ξ)<br />
(n+ 1)! (x− x 0) (n+1) , (4.16)<br />
mit einer zwischen x und x 0 gelegenen Zahl ξ. Wird die Reihe nach dem Term<br />
mit der ersten Ableitung abgeschnitten, entsteht ein Fehler-Term 2. Ordnung:<br />
R 2 (x)= f ′′ (ξ)<br />
(x− x 0 ) 2 . (4.17)<br />
2!<br />
Der Fehler wächst demnach quadratisch mit dem Abstand (x−x 0 ), wird aber<br />
auch bei kleinem Abstand quadratisch kleiner. Dieses Verhalten ist deutlich in<br />
6 nicht bei den Edukten O 2 , H 2 und N 2<br />
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