Problemlagen der Hilfesuchenden in der ... - GOE Bielefeld
Problemlagen der Hilfesuchenden in der ... - GOE Bielefeld
Problemlagen der Hilfesuchenden in der ... - GOE Bielefeld
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
122<br />
<strong>GOE</strong><br />
Unter den Personen, die zwei o<strong>der</strong> sogar drei und mehr<br />
Wohnsituationen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Woche vor Hilfebeg<strong>in</strong>n hatten,<br />
ist <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Langzeitwohnungslosen überdurchschnittlich<br />
hoch (Abbildung 17.18), während er bei denjenigen,<br />
die nur e<strong>in</strong>e Wohnsituation hatten, niedriger<br />
liegt als zu erwarten wäre.<br />
Es gibt ke<strong>in</strong>en überzufälligen Zusammenhang zwischen<br />
den Angaben zur Wohn-Historie (hatte Haushalt<br />
<strong>in</strong> eigener Wohnung o<strong>der</strong> nicht) und dem Anteil Langzeitwohnungsloser.<br />
Auch zur Häufigkeit des Wohnungsverlustes<br />
besteht ke<strong>in</strong> Zusammenhang.<br />
Der Gesundheitsstatus <strong>der</strong> Langzeitwohnungslosen<br />
ist unterdurchschnittlich, aber im Vergleich zu den Alkoholikern<br />
(siehe die Abbildungen 16.14 bis 16.16 auf<br />
Seite 107) günstiger. Bei den Gesunden und den akut<br />
Kranken ist <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Langzeitwohnungslosen nicht<br />
erhöht (siehe Abbildung 17.19). Unter den chronisch<br />
Kranken allerd<strong>in</strong>gs bef<strong>in</strong>den sich mit 26,1% mehr Langzeitwohnungslose<br />
und bei den Schwerbeh<strong>in</strong><strong>der</strong>ten beträgt<br />
<strong>der</strong> Anteil Langzeitwohnungsloser sogar 30,6%.<br />
Suchtprobleme spielen allerd<strong>in</strong>gs bei den Langzeitwohnungslosen<br />
e<strong>in</strong>e erhebliche Rolle (vgl. Abbildung<br />
17.20). Überdurchschnittlich hohe Anteile Langzeitwohnungsloser<br />
gibt es unter den nassen AlkoholikerInnen<br />
(37,9%), den AlkoholikerInnen <strong>in</strong>sgesamt (32,6%),<br />
den Drogenabhängigen (30,8%) - aber nicht den Drogen-Usern!<br />
- den substituierten mit o<strong>der</strong> ohne Beikonsum<br />
(40,0% bzw. 32,1%), den Spiel- und den Tablettesüchtigen<br />
(33,3% bzw. 31,0%).<br />
Bei den weiteren Fragen zur gesundheitlichen Situation<br />
(Abbildung 17.21) zeigt sich e<strong>in</strong> überdurchschnittlich<br />
hoher Anteil Langzeitwohnungsloser unter den 8<br />
KlientInnen (!) mit Parasitenbefall (5 Langzeitwohnungslose,<br />
entspricht 62,5%), den KlientInnen mit Infektionskrankheiten<br />
(36,8% Langzeitwohnungslose) und<br />
mit bedenklichem körperlichen Zustand (35,8% Langzeitwohnungslose).<br />
Von den 27 Frauen unserer Stichprobe mit frauenspezifischen<br />
Krankheiten lässt sich bei 24 entscheiden,<br />
ob sie langzeitwohnungslos s<strong>in</strong>d o<strong>der</strong> nicht. Von diesen<br />
24 Frauen ist e<strong>in</strong>e langzeitwohnungslos (4,2%). Zu 15<br />
von 17 schwangeren Frauen liegen Angaben zur Dauer<br />
<strong>der</strong> Wohnungslosigkeit vor. Daraus geht hervor, dass<br />
ke<strong>in</strong>e dieser Frauen langzeitwohnungslos ist.<br />
Von den KlientInnen, bei denen e<strong>in</strong> regelmäßiges<br />
monatliches E<strong>in</strong>kommen angegeben war, s<strong>in</strong>d nur<br />
19,7% langzeitwohnungslos, von denen, die ke<strong>in</strong> regelmäßiges<br />
monatliches E<strong>in</strong>kommen haben, aber 27,4%.<br />
Noch deutlicher zeigt sich dieses Problem bei <strong>der</strong> Frage<br />
nach dem eigenen Bankkonto. Nur 10,7% von denen,<br />
die über e<strong>in</strong> eigenes Bankkonto verfügen, s<strong>in</strong>d Langzeitwohnungslose,<br />
aber 33,7% von denen, die ke<strong>in</strong> eigenes<br />
Bankkonto haben (Abbildung 17.23).<br />
<strong>Problemlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Hilfesuchenden</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wohnungslosenhilfe, Juli 2004<br />
Abbildung 17.18: Anzahl <strong>der</strong> Wohnsituationen <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Woche vor Hilfebeg<strong>in</strong>n<br />
e<strong>in</strong>e<br />
zwei<br />
drei o<strong>der</strong> mehr<br />
e<strong>in</strong>e<br />
zwei<br />
21,0%<br />
26,9%<br />
29,5%<br />
0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35%<br />
drei o<strong>der</strong> mehr<br />
Gesamt<br />
Langzeitwohnungslos<br />
Abbildung 17.19: Gesundheitsstatus<br />
KlientIn gesund<br />
KlientIn akut krank<br />
KlientIn chronisch<br />
krank<br />
KlientIn<br />
schwerbeh<strong>in</strong><strong>der</strong>t<br />
KlientIn gesund<br />
KlientIn akut krank<br />
KlientIn chronisch krank<br />
KlientIn schwerbeh<strong>in</strong><strong>der</strong>t<br />
ne<strong>in</strong> ja Gesamt<br />
750 199 949<br />
79,0% 21,0% 100,0%<br />
196 72 268<br />
73,1% 26,9% 100,0%<br />
103 43 146<br />
70,5% 29,5% 100,0%<br />
1049 314 1363<br />
77,0% 23,0% 100,0%<br />
22,0%<br />
21,5%<br />
26,1%<br />
30,6%<br />
0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35%<br />
ne<strong>in</strong> ja Insgesamt<br />
640 181 821<br />
78,0% 22,0% 100,0%<br />
179 49 228<br />
78,5% 21,5% 100,0%<br />
332 117 449<br />
73,9% 26,1% 100,0%<br />
77 34 111<br />
69,4% 30,6% 100,0%