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Problemlagen der Hilfesuchenden in der ... - GOE Bielefeld

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168<br />

<strong>GOE</strong><br />

Statistische Signifikanztests werden nur dann gerechnet,<br />

wenn man die Daten e<strong>in</strong>er Stichprobe auswertet hat und<br />

gerne wissen möchte, ob die Unterschiede, die man <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Stichprobe zwischen verschiedenen Gruppen f<strong>in</strong>det,<br />

auch auf Unterschiede zwischen den Gesamtgruppen<br />

schließen lassen, aus denen man die Stichprobe gezogen<br />

hat.<br />

Um dies an unserem Beispiel zu erklären: Wenn man<br />

alle Bewohner <strong>in</strong> den Wohngebieten befragt hat (und<br />

auch alle geantwortet haben), so kennt man die<br />

Altersunterschiede <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gesamtpopulation und man<br />

benötigt ke<strong>in</strong>e Signifikanztests mehr. Hat man aber nur<br />

e<strong>in</strong>e Stichprobe untersucht (z.B. 10% aller Bewohner, die<br />

zufällig ausgewählt wurden), und f<strong>in</strong>det man<br />

Unterschiede zwischen den Stichproben, so s<strong>in</strong>d<br />

pr<strong>in</strong>zipiell zwei Möglichkeiten vorhanden:<br />

1. Die Altersverteilung <strong>in</strong> beiden Wohngebieten ist<br />

(weitgehend) gleich und die Unterschiede s<strong>in</strong>d nur<br />

entstanden, weil man mit <strong>der</strong> Stichprobe „Pech“ gehabt<br />

hat, also <strong>in</strong> Wohngebiet A zufällig viele junge<br />

Bewohner und <strong>in</strong> Wohngebiet B zufällig viele ältere<br />

Bewohner angetroffen hat.<br />

2. Die Altersverteilung <strong>in</strong> beiden Wohngebieten ist unterschiedlich<br />

und die Stichprobe bildet korrekte Unterschiede<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Gesamtheit ab.<br />

Mit e<strong>in</strong>em Signifikanztest kann man nicht mit letzter<br />

Sicherheit entscheiden, welche von beiden Möglichkeiten<br />

wirklich zutrifft, aber man kann berechnen, wie groß<br />

die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit ist, dass die erste Möglichkeit<br />

zutrifft, also die gemessenen Unterschiede nur durch Zufall<br />

entstanden s<strong>in</strong>d.<br />

Es gibt nun folgende Konventionen:<br />

• Ist diese Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit größer als 5%, so wird<br />

man ke<strong>in</strong>e Aussage treffen wollen. Es kann se<strong>in</strong>, dass<br />

Möglichkeit zwei zutrifft, also wirklich Unterschiede<br />

bestehen, es kann aber auch se<strong>in</strong>, dass Möglichkeit 1<br />

zutrifft und die gemessenen Unterschiede nur zufällig<br />

zustande gekommen s<strong>in</strong>d. Man bezeichnet e<strong>in</strong> solches<br />

Testergebnis als nicht signifikant. Die Daten haben <strong>in</strong><br />

diesem Fall zu ke<strong>in</strong>em Wissenszuwachs geführt.<br />

• Ist die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit niedriger als 5%, so bezeichnet<br />

man den Unterschied als signifikant. Es ist<br />

anzunehmen, dass Möglichkeit 2 zutrifft, also wirklich<br />

Unterschiede <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gesamtheit bestehen. Aller-<br />

A-1.8 Statistische Signifikanz<br />

<strong>Problemlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Hilfesuchenden</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wohnungslosenhilfe, Juli 2004<br />

d<strong>in</strong>gs besteht auch das Risiko, das ke<strong>in</strong>e Unterschiede<br />

bestehen (Möglichkeit 1). Dieses Risiko beträgt<br />

5%, das heißt, dass etwa je<strong>der</strong> zwanzigste signifikante<br />

Test e<strong>in</strong> falsches Ergebnis liefert.<br />

• Ist die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit niedriger als 1%, so bezeichnet<br />

man den Unterschied als hoch signifikant.<br />

Das Risiko, dass <strong>in</strong> Wirklichkeit gar ke<strong>in</strong> Unterschied<br />

vorliegt, beträgt nun nur noch 1%, d.h., je<strong>der</strong><br />

hun<strong>der</strong>tste hoch signifikante Test liefert e<strong>in</strong> falsches<br />

Ergebnis.<br />

Es gibt für die verschiedenen Fragestellungen und die<br />

verschiedenen Arten von vorliegenden Daten sehr viele<br />

unterschiedliche Signifikanztests. Alle enden aber mit<br />

<strong>der</strong> Entscheidung, ob die untersuchten Differenzen hoch<br />

signifikant, signifikant o<strong>der</strong> nicht signifikant s<strong>in</strong>d. Um<br />

etwas genauer zu se<strong>in</strong>, als nur diese beiden Grenzen<br />

(5% und 1%) liefern Statistikprogramme <strong>in</strong>zwischen die<br />

exakte Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit, mit <strong>der</strong> Möglichkeit 1 zutrifft<br />

(dass gar ke<strong>in</strong>e Unterschiede <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gesamtheit<br />

vorhanden s<strong>in</strong>d). Diese Angabe erfolgt immer <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Form „p=0,02“ (d.h. die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit beträgt<br />

2%).

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